Play
Foto: Felix Brüggemann
Bild: Melanie Eckert | Foto: Felix Brüggemann

brand eins Podcast | Melanie Eckert

Krisenchat: laut werden, ohne laut zu werden

Reden ohne Ton? Das Portal Krisenchat berät Kinder und Jugendliche in Not — per Chat. Wie psychosoziale Beratung rein schriftlich funktioniert, erklärt Psychologin und Mitgründerin Melanie Eckert.

Krisenchat — der stumme Notruf

Die Klimakrise, der Krieg in der Ukraine, der Angriff auf Israel — viele von uns sind häufig mit schlechten Nachrichten und Konflikten konfrontiert, die wir selbst nicht lösen können. Bei einigen kommen noch persönliche Krisen hinzu wie Leistungsdruck, Stress mit Freunden und bei manchen auch Gewalt in der Familie.

Wenn eine Krise auf die nächste folgt, hat das Einfluss auf die psychische Gesundheit, wie gleiche mehrere Untersuchungen der vergangenen Monate gezeigt haben. Eine Gruppe, die offensichtlich besonders betroffen ist, sind Kinder und Jugendliche. So kommen beispielsweise Essstörungen oder Depressionen bei jungen Menschen immer häufiger vor. Beratungsstellen gibt es zwar, aber die Schwelle, sich Unterstützung zu holen, erscheine oft hoch, sagt Psychologin Melanie Eckert.

Wenn wir uns wirklich in die Zielgruppe von Kindern und Jugendlichen hineinfühlen und hineinversetzen, ist es eine Hürde, irgendwo anzurufen.

Melanie Eckert, Co-Geschäftsführerin von „Krisenchat“

Melanie Eckert, Co-Geschäftsführerin von "Krisenchat"Foto: Felix Brüggemann

Schnell und anonym helfen — per Chat

Melanie Eckert und fünf Mitstreiterinnen haben 2020 im ersten Corona-Lockdown deshalb das gemeinnützige Unternehmen „Krisenchat“ gegründet. Das Besondere an der Plattform: Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis 25 Jahren können dort rund um die Uhr, kostenlos und anonym psychosoziale Unterstützung erhalten — per Chat.

Der Chat ist natürlich auch ein wunderbar stilles Medium, das es eben ermöglicht, sehr laut zu werden, nach Hilfe zu rufen, ohne laut zu werden, wenn der Täter oder die Täterin nebenan sitzt.

Melanie Eckert

„Krisenchat“ erreicht man über die Website, über einen Button gelangt man direkt zum Chatfenster. Mittlerweile arbeiten bei dem Unternehmen 110 Festangestellte und mehr als 400 vorwiegend ehrenamtliche Beraterinnen und Berater. Neben der deutschen gibt es seit 2022 auch eine ukrainische Plattform.

Im Podcast spricht detektor.fm-Moderator Christian Bollert mit Co-Geschäftsführerin und Mitgründerin Melanie Eckert über die Plattform „Krisenchat“, wie man mit jungen Menschen in einer Krise chattet und warum die Beratung keine Psychotherapie ersetzt.

Volles Programm, (aber) null Banner-Werbung

Seit 2009 arbeiten wir bei detektor.fm an der digitalen Zukunft des Radios in Deutschland. Mit unserem Podcast-Radio wollen wir dir authentische Geschichten und hochwertige Inhalte bieten. Du möchtest unsere Themen ohne Banner entdecken? Dann melde dich einmalig an — eingeloggt bekommst du keine Banner-Werbung mehr angezeigt. Danke!

detektor.fm unterstützen

Weg mit der Banner-Werbung?

Als kostenlos zugängliches, unabhängiges Podcast-Radio brauchen wir eure Unterstützung! Die einfachste Form ist eine Anmeldung mit euer Mailadresse auf unserer Webseite. Eingeloggt blenden wir für euch die Bannerwerbung aus. Ihr helft uns schon mit der Anmeldung, das Podcast-Radio detektor.fm weiterzuentwickeln und noch besser zu werden.

Unterstützt uns, in dem ihr euch anmeldet!

Ja, ich will!

Ihr entscheidet!

Keine Lust auf Werbung und Tracking? Dann loggt euch einmalig mit eurer Mailadresse ein. Dann bekommt ihr unsere Inhalte ohne Bannerwerbung.

Einloggen