Schulessen als pädagogischer Auftrag
Schule ist nicht nur ein Ort für Bildung, sondern auch für Gemeinschaft. Und da spielt das Essen eine wichtige Rolle. Doch gerade bei diesem Thema gehen die Meinungen auseinander: Seit Jahren streiten Eltern, Schulleitungen, aber auch Städte und Gemeinden, wie gutes und nachhaltiges Schulessen aussehen soll und oft auch, wer es am Ende bezahlt.
Erst im Januar dieses Jahres hat der erste vom Bundestag eingesetzte Bürgerrat zum Thema Ernährung seine Empfehlungen vorgelegt. Der wichtigste von insgesamt neun Vorschlägen ist ein kostenfreies und gesundes Mittagessen in Schulen und Kitas. Bisher haben nämlich nur die Kinder Anspruch darauf, die von Armut gefährdet sind.
In Berlin wird seit 2019 ein kostenfreies Mittagessen für alle Schulkinder der Klassen 1 bis 6 finanziert. Angesichts des hohen Haushaltsdefizits wird dieses Konzept aktuell infrage gestellt. Doch ist ein kostenfreies Essen für alle Kinder und Jugendlichen die Lösung? Und was macht ein gesundes Schulessen aus?
Ein gesunder Teller ist bunt
Susanna Chen ist seit 30 Jahren Köchin, führt die Cateringfirma „Schnittchenwerkstatt“ und leitet den Mittagstisch der Theodor-Haubach-Schule, einer Grundschule im Hamburger Stadtteil Altona. Für sie ist das Thema Schulessen ein pädagogischer Auftrag, dem sie sich seit elf Jahren mit Leidenschaft verschrieben hat. Es sei nicht leicht, Kinder an gesundes Essen heranzuführen, meint sie.
Die Kinder seien geprägt durch ihr Elternhaus. Wenn es dort keine gemeinsamen Mahlzeiten gebe, wenig Gemüse, häufig Fertiggerichte, dann müsse sie sich viel in Geduld üben und Überzeugungsarbeit leisten, sowohl bei den Kindern als auch bei den Eltern.
Wie sich ihr Catering-Unternehmen von anderen, größeren Unternehmen unterscheidet und wie genau das Hamburger Schulverpflegungskonzept im Vergleich zu dem in anderen Bundesländern aussieht, darüber spricht Susanna Chen in dieser neuen Folge des brand eins Podcasts mit detektor.fm-Moderator Christian Bollert.