Umweltzerstörern den Geldhahn zudrehen
Auf der Klimakonferenz in Paris sollen die Delegierten möglichst konsequente Maßnahmen ausarbeiten, um den Klimawandel zu stoppen. Doch Klimawandel und Umweltzerstörung sind keine Probleme, die es nur staatlich zu lösen gilt. Auch die Finanzwelt trägt Verantwortung: Banken und Investoren liefern erst das Kapital, mit dem Kohlekraftwerke, Tagebaue und Ölfelder gebaut werden.
Mittlerweile hat sich eine ganze Bewegung formiert, die der Finanzierung von Umweltsündern den Kampf angesagt hat. „Divestment“ ist das dazugehörige Schlagwort. Das sind umgekehrte Investitionen, also der Abzug von Kapital aus kritischen Anlagen: jenen, die auf Umweltzerstörung oder Verletzung von Menschenrechten basieren. Die Divestment-Bewegung hat unter anderem auf sich aufmerksam gemacht, als viele ihrer Anhänger im Rahmen der Aktion „Ende Gelände“ den Tagebau Garzweiler besetzten.
Allianz deinvestiert
Die Organisationen scheinen allmählich auch ganz realen Druck ausüben zu können: der Versicherungskonzern Allianz entschloss sich Anfang letzter Woche dazu, nicht mehr in Unternehmen zu finanzieren, die „mehr als 30 Prozent ihres Umsatzes durch den Abbau von Kohle oder mehr als 30 Prozent ihrer Energieerzeugung aus Kohle erzielen„.
Während viele, auch NGOs, dies als großen Erfolg feierten, kamen auch kritische Stimmen auf, die Zweifel an den veröffentlichten Zahlen äußerten. Katrin Ganswindt arbeitet für die Organisation urgewald, die sich für Divestment stark macht und das Engagement der Allianz gelobt haben. Im Interview mit detektor.fm-Moderator Thibaud Schremser nimmt sie Stellung zu den kritischen Einwänden und gibt einen Einblick in die Aktion der Allianz.
Redaktion: Markus Vorreyer