Opfer der Fast Fashion
Hunderte Menschen sind 2012 ums Leben gekommen, als ein Feuer in einer Textilfabrik in Pakistan ausgebrochen ist. Die Katastrophe mit so vielen Toten war kein unglücklicher Zufall. Vielmehr haben erhebliche Mängel am Gebäude der Textilfabrik dafür gesorgt. Ein Jahr später, 2013, folgte dann die Tragödie in Rana Plaza in Bangladesh, bei der tausende Menschen beim Einsturz einer Textilfabrik starben. Auch hier hatten die Hersteller ihren Profit über die Sicherheit der Näherinnen gestellt.
Mehr Bewusstsein?
Das Unglück hat das Thema „Fast Fashion“ mit all seinen Problemen stärker in den Fokus gerückt. Mittlerweile ist vielen Menschen bewusst, dass besonders günstige Kleidung sehr wahrscheinlich unter schlechten Bedingungen sowohl für Textilarbeiter als auch für die Umwelt hergestellt worden sind. Aber auch Textilien von Markenherstellern werden nicht automatisch unter besseren Umständen gefertigt.
Mimi Sewalski, die den Markt für nachhaltige Mode seit einigen Jahren beobachtet, sieht einen Zusammenhang zwischen dem Unglück in Rana Plaza und der Aufmerksamkeit für nachhaltige Mode:
Ich glaube, ganz viele Verbraucher haben einfach gemerkt, dass sie Kleidung nicht einfach so kaufen können, sondern auch wie beim Essen vielleicht hinterfragen, wo kommt denn die Kleidung eigentlich her und wer hat die denn eigentlich gemacht. – Mimi Sewalski
Fashion Revolution Week
Die internationale Fashion Revolution Week will auf diese Probleme und die Alternativen aufmerksam machen. Viele Medien berichten über die schlechten Bedingungen für die Textilarbeiterinnen und die Umwelt in Billiglohnländern. Aber berührt das auch diejenigen, die gerne und oft die sogenannte Fast Fashion kaufen?
Oft fallen Argumente wie: ‚Bio-Mode ist so teuer‘ oder ‚Kann man Bio überhaupt trauen?‘ Da gibt es schon noch sehr viel Misstrauen allgemein in der Gesellschaft. […] Aber ich glaube, das ist im Moment im Wandel. – Mimi Sewalski
Über die Fashion Revolution Week und fair-produzierte Mode hat detektor.fm-Moderatorin Juliane Neubauer mit Mimi Sewalski gesprochen. Sie beobachtet den Markt für nachhaltige Mode seit einigen Jahren und vertreibt über die Onlineplattform avocadostore fair produzierte Produkte.