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Bild: Patino | Shutterstock.com

Forschungsquartett | Wirtschaft in Europa

Perspektiven für die Ökonomie

Es steht aktuell nicht gut um die deutsche Wirtschaft. Aber welche Perspektiven gibt es für die Ökonomie — in Deutschland und der EU? Wir werfen einen Blick auf den Wohnungsmarkt, in die Geschichte der Marktwirtschaft und auf die Ukraine.

Das Forschungsquartett — dieses Mal in Kooperation mit der Max-Planck-Gesellschaft

Teuer Mieten statt Kaufen

In Deutschland hat das Mieten von Wohnraum seit Jahrzehnten einen hohen Stellenwert. Im Jahr 2024 hat mehr als die Hälfte der Bevölkerung zur Miete gelebt. Doch die Mietkosten steigen vor allem in Ballungsräumen regelmäßig. Einer der Gründe dafür sind institutionelle Investoren. Sie investieren in Immobilien und versuchen unter anderem durch gezielte Sanierungen möglichst viel Kapitel herauszuschlagen. Braucht es mehr Eigentum?

Über die letzten Jahre hinweg haben sich große Wohnungsgesellschaften, aber auch zunehmend internationale Investoren in den deutschen Wohnungsmarkt eingekauft. Wir mieten nicht mehr von Einzelpersonen, sondern zunehmend von diesen großen Investoren.

Dustin Voss, Senior Researcher am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung

Dustin Voss, Senior Researcher am Max-Planck-Institut für GesellschaftsforschungFoto: MPIfG / Astrid Dünkelmann

Geschichte der deutschen Wirtschaft

Das deutsche Wirtschaftssystem ist eine soziale Marktwirtschaft. Somit bestimmen Angebot und Nachfrage Preise und Produktionen, während die Rolle des Staats recht klein ist. Dass Wirtschaft überhaupt erst als eigenes Phänomen aufgefasst wird, ist dem Merkantilismus im 17. und 18. Jahrhundert zu verdanken. Diese Art von Wirtschaftspolitik ist vor allem daran interessiert, dass das eigene Land viel verdient. Eine besondere Rolle hat dabei das Recht gespielt, da erstmals die Gesetzgebung als aktive Mitgestalterin angesehen wurde. Wie hat diese Entwicklung die heutige Wirtschaft beeinflusst?

Das Wirtschaften wird gewissermaßen zum Selbstwert. Es wird notfalls mit militärischer Gewalt ein Handelsmonopol verteidigt. Und damit einher geht ein völlig neues Verständnis von Staatlichkeit, eine viel aktivistischere Rolle des Staates.

Jasper Kunstreich, Rechts- und Wirtschaftshistoriker am Max-Planck-Institut für Rechtsgeschichte und Rechtstheorie

Jasper Kunstreich, Rechts- und Wirtschaftshistoriker am Max-Planck-Institut für Rechtsgeschichte und RechtstheorieFoto: St. John’s College, Oxford

Das Potenzial der ukrainischen Pharmaindustrie

Die Ukraine hat seit Jahrzehnten einen recht stabilen Pharmamarkt. Bereits zu Sowjetzeiten wurden rund 70 Prozent der Arzneimittelbedarfe der gesamten Sowjetunion in der Ukraine hergestellt. Auch heute bleibt der Markt stabil — und das trotz des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine, der seit 2022 herrscht. Im Jahr 2024 hat die gesamte ukrainische Pharmaindustrie rund 4,2 Milliarden US-Dollar umgesetzt. Einen Großteil davon durch Medikamente, die im eigenen Land produziert werden. Wie könnte die Ukraine anderen europäischen Ländern helfen, unabhängiger vom asiatischen Pharmamarkt zu werden?

Die Ukraine ist bei Alltagspräparaten, die nicht zu komplex sind, immer noch unabhängig. Sie kann also kostengünstig Generika und andere Präparate gut produzieren.

Dietmar Harhoff, Direktor am Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb

Dietmar Harhoff, Direktor am Max-Planck-Institut für Innovation und WettbewerbFoto: Axel Griesch

Über verschiedene Wirtschaftsentwicklungen sprechen detektor.fm-Moderatorin Karolin Breitschädel und ihre Kollegin Alina Metz in der neuen Folge vom „Forschungsquartett“. Wie es um den deutschen Wohnungsmarkt steht, beantwortet Dr. Dustin Voss. Er ist Senior Researcher am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung in Köln und forscht zur politischen Ökonomie. Wie sich die deutsche Wirtschaft in den vergangenen Jahrhunderten entwickelt hat, das ordnet der Rechts- und Wirtschaftshistoriker Dr. Jasper Kunstreich vom Max-Planck-Institut für Rechtsgeschichte und Rechtstheorie in Frankfurt ein. Und welches Potenzial der ukrainische Pharmamarkt für die europäische Wirtschaft bietet, zeigt Prof. Dietmar Harhoff auf. Er ist Direktor am Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb.

Tiefere Einblicke in die besprochenen Themen liefert die Ausgabe 4/2025 des Wissenschaftsmagazins „MaxPlanckForschung“ mit dem Fokus „Vermarktet“.

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