Die Welt der Steuerberatungsfirmen ist eine lukrative. Große Unternehmen sind stets bemüht, ihre Steuern so klein wie möglich zu halten und sind daher auf Firmen angewiesen, die ihnen den besten Weg zum Ziel aufzeigen.
Luxemburg verlangt teils weniger als 1 Prozent auf Gewinne
Der Aufschrei im Luxemburg-Fall ist deshalb so groß, weil das Land von den niedrigen Steuern auf hohe Gewinne profitiert, die in anderen Ländern erwirtschaftet worden sind. Die große und hippe Café-Kette Starbucks zum Beispiel hat in Deutschland bislang offiziell nur rote Zahlen verbucht, da es die Profite ins Ausland abführt. So zahlt der Konzern hierzulande praktisch keine Steuern. Dem deutschen Staat entgehen durch solche Tricksereien jährlich zwischen 20 und 30 Milliarden Euro – unterstützt durch Steuerberatungsfirmen wie Pricewaterhouse Coopers.
Image- und Vertrauensverlust
PwC hat seit des Leaks wenig zu lachen. 8,8 Milliarden Euro und somit knapp ein Drittel des Gesamtumsatzes hat der Konzern im Jahr 2013 mit Steuerberatung verdient. Dass die Dokumente öffentlich geworden sind, bedeutet nicht nur einen herben Image-Verlust, es geht auch viel Vertrauen seitens der Konzerne verloren. Die Steuerdeals gehen für gewöhnlich mit wasserdichten Verschwiegenheitserklärungen einher. Die sind nötig, denn die Modelle sind oft nur mit 50-prozentiger Sicherheit legal.
Macht und Möglichkeiten
Wie die Steuerberatungskonzerne arbeiten, was der Imageverlust für sie bedeutet und was die Staaten gegen das Ausnutzen ihrer Gesetzeslücken unternehmen können, darüber haben wir mit Prof. Dr. Burkhard Binnewies gesprochen. Er ist Fachanwalt für Steuerrecht und lehrt an der Universität Tübingen.