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Bild: Edda Dupree | Shutterstock

Mission Energiewende | Faktencheck Artenvielfalt

Die Vielfalt schrumpft

Der „Faktencheck Artenvielfalt“ zeigt, wie drastisch das Artensterben in Deutschland voranschreitet und welche Gründe es dafür gibt.

Präsentiert von

Eine Kooperation mit dem Klimaschutz-Unternehmen LichtBlick

Viele Tier- und Pflanzenarten sind in einem kritischen Zustand. 10.000 Arten sind in Deutschland nachweislich bestandsgefährdet. Betroffen sind vor allem Insekten, Weichtiere und Pflanzen. Außerdem Spezies, die im Agrar- und Offenland leben. Das zeigt der „Faktencheck Artenvielfalt“, der vor Kurzem von mehr als 150 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern verfasst und veröffentlicht wurde. In dem Bericht zum Zustand der Artenvielfalt in Deutschland sind 93 Lebensraumtypen untersucht worden. Davon sind 60 Prozent in einem unzureichenden oder sogar schlechten Zustand. Am schwersten haben es Äcker und Grünland, Moore, Moorwälder, Sümpfe und Quellen. Die Treiber für den Biodiversitäts-Verlust sind vielfältig. 

Direkte und indirekte Treiber

Direkte Treiber wirken unmittelbar auf das Schwinden der Artenvielfalt ein. Über alle Lebensräume hinweg ist die Intensität unserer derzeitigen Landnutzung der Haupttreiber für den Verlust von Biodiversität. Lebensräume wie Hecken und Gewässer im Offenland verschwinden. Auch die Überdüngung sorgt dafür, dass wichtige Lebensräume verschwinden, und das nicht nur in der Landwirtschaft. Neu dazugekommen ist auch der Klimawandel, der ein immer wichtigerer Treiber von Biodiversitäts-Verlust wird.

Indirekte Treiber sind gesellschaftliche und wirtschaftliche Prozesse, die zwar nicht direkt mit der Umwelt in Verbindung gebracht werden, aber erhebliche Auswirkungen auf die Artenvielfalt haben. Dabei geht es oft um wirtschaftliche Entscheidungen, politische Weichenstellungen oder auch den globalen Handel. Indirekte Treiber werden in politisch-rechtliche, wirtschaftlich-technologische und gesellschaftliche Treiber gegliedert.

Das Ganze wirkt mittelbar auf die Artenvielfalt und ist deswegen häufig komplexer.

Sebastian Lakner, Co-Autor des „Faktencheck Artenvielfalt“

Sebastian Lakner, Co-Autor des "Faktencheck Artenvielfalt"Foto: Privat

Artenvielfalt braucht einen ökonomischen Wert

Ein gutes Beispiel sind EU-Agrarförderungen für die Landwirtschaft. Die Intensivierung der Landwirtschaft — also Monokulturen, der Einsatz von Pestiziden, das Verschwinden von Hecken und Randstreifen — das alles trägt erheblich zum Artensterben bei, sagen die Fachleute. Landwirte machen das natürlich nicht freiwillig, sondern stehen unter ökonomischem Druck. Den gibt es für die Artenvielfalt als Gegenpol aber nicht.

Wenn wir jetzt gucken, was sind die ökonomischen indirekten Treiber der Artenvielfalt, dann ist es eigentlich die Tatsache, dass Artenvielfalt keinen Preis hat.

Sebastian Lakner, Co-Autor des „Faktencheck Artenvielfalt“

Sebastian Lakner, Co-Autor des "Faktencheck Artenvielfalt"Foto: Privat

Wie können Landwirtinnen und Landwirte Biodiversität fördern und trotzdem wirtschaftlich arbeiten? Welche politischen Weichen müssen gestellt werden, um unsere Artenvielfalt zu erhalten? Darüber sprechen in dieser Folge von „Mission Energiewende“ detektor.fm-Redaktionsleiterin Ina Lebedjew und Julia Seegers. Einschätzungen bekommen sie von Dr. Sebastian Lakner, Agrar-Ökonom und Co-Autor des „Faktencheck Artenvielfalt“.

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