Netzwerke – für Jobsuche und Notlagen
Schon in der Schlange zur Immatrikulation lernen manche Studierende einige Kommilitonen und Kommilitoninnen kennen. Und in jedem weiteren Seminar werden Kontakte zu weiteren Menschen aufgebaut: Professorinnen, Mitglieder in Referatsgruppe, das Team in der Arbeitsgruppe oder auch beim Hochschulsport. Die Netzwerke, die man sich während des Studiums aufbaut sind sehr nützlich: Nicht nur, weil die Kommilitonen den Durchblick bei der kommenden Statistik II-Klausur haben, sondern auch nach dem Studium. Denn ein Drittel der Jobs werden über persönliche Kontakte vergeben.
Wenn ich da gerade in einer schlechten Lage bin und kenne noch von der Uni wen, dann kann der mir vielleicht bei der Jobsuche helfen. Bei seinem Arbeitgeber. Oder er ist selbst vielleicht Gründer. – Jan Guldner, Redakteur bei der WirtschaftsWoche
Das ist einleuchtend: Wenn der alte Studiums-Buddy schon in einem Chefsessel sitzt, dann kann es vorteilhaft sein, ihn wegen der gemeinsamen Vergangenheit Duzen zu dürfen. Jedenfalls ist das einfacher, als flüchtige Online-Bekanntschaften in sein Netzwerk einzuflechten.
Networking = kapitalistische Logik?
Aber sollte man deswegen das Studium gleich komplett als ersten Schritt zum Karriere-Netzwerk sehen? Ist das nicht die totale Kapitalisierung aller persönlichen Beziehungen? Jan Guldner meint: Nein. Gerade weil es im Studium noch ungezwungener zugeht, kann man seine Netzwerke aufbauen, ohne dass es zu streng nach Business-Networking riecht.
Ich glaube, das ist gerade an der Uni auch das Schöne. Dass man ohne den Wettbewerbsdruck, den man später im Job vielleicht hat, Leute kennenlernen kann. – Jan Guldner, Redakteur bei der WirtschaftsWoche.
Wie geht Networking an der Uni? Und macht es einen Unterschied, welche Fachrichtung man studiert? Diese Fragen klären Jan Guldner von der WirtschaftsWoche und detektor.fm-Moderator Christian Erll im Gespräch.
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