Auf dem Weg zu mehr Klimagerechtigkeit?
Wie können die Folgen des Klimawandels abgefedert werden? Wie ist das für alle bezahlbar? Und wie kann die wachsende Kluft zwischen Industriestaaten und den vom Klimawandel besonders betroffenen Ländern überwunden werden? Um diese Fragen kreist der Begriff der Klimagerechtigkeit. Die Idee: Lasten und Chancen des Klimawandels global gerecht zu verteilen. Denn bislang leiden oft Länder im globalen Süden am stärksten unter den Folgen der Klimaerwärmung, obwohl sie am wenigsten dazu beitragen. So haben die 23 reichsten Staaten der Welt seit Beginn der Industrialisierung 50 Prozent der CO2-Emissionen verursacht, die andere Hälfte verteilt sich auf mehr als 150 Länder.
Klima-Finanzgipfel in Paris
Wie können Klimawandel und Armut bekämpft werden? Dieser Frage hat sich der Klima-Finanzgipfel in Paris am 22. und 23. Juni gewidmet. Das Treffen stand unter der gemeinsamen Schirmherrschaft des französischen Präsidenten Emmanuel Macron und der Premierministerin von Barbados, Mia Mottley. Vertreter und Vertreterinnen aus mehr als 100 Ländern, internationale Entwicklungsbanken und Hilfsorganisationen haben dort beraten, wie das internationale Finanzsystem umgebaut und internationale Solidarität neu gedacht werden könnte. Denn immer mehr Staaten, zum Beispiel Sambia oder Ghana, kommen bei ihren Schulden kaum noch hinterher.
Schafft der Pariser Gipfel tatsächlich mehr Klimagerechtigkeit? Über diese Frage spricht detektor.fm-Moderatorin Nina Potzel für diese Folge von „Zurück zum Thema“ mit der Politikwissenschaftlerin Franziska Müller, sie forscht an der Universität Hamburg zu globaler Klimapolitik. Rainer Thiele ist Direktor der Africa Initiative beim Kiel Institut für Weltwirtschaft und erklärt, warum Geld alleine nicht reicht, um die Klimakrise zu lösen.