Antritt wird präsentiert von ROSE – die Bike-Experten
Das Fahrrad wird in diesen Tagen 200 Jahre alt und überall wird gefeiert. Ausstellungen, Ausfahrten und Fahrradfeste machen die Geschichte des Fahrrads in vielen Städten bewusst und überall werden Lobeshymnen angestimmt. Doch damit eine Maschine erstmal so weit kommt und zwei Jahrhunderte lang die Menschheit beschäftigt, braucht es technische Entwicklung und den Blick nach vorn. Offensichtlich scheint das Fahrrad immer wieder Menschen dazu zu inspirieren, diese eigentlich so bestechend einfache und gleichzeitig verblüffend effiziente Maschine noch ein Stück besser zu machen.
Dirk Zedler arbeitet am besseren Fahrrad
Dirk Zedler aus Ludwigsburg ist Sachverständiger für Fahrräder und Elektrofahrräder, baut in seiner Firma Prüfmaschinen und schreibt mit seinem Team Bedienungsanleitungen für viele Fahrradhersteller. In den Neunzigerjahren hat er mit Robert Kühnen die ersten Prüfstände für das Tour-Magazin entwickelt, auf denen sich Eigenschaften wie die Rahmensteifigkeit und später auch Komfortwerte messen und damit quantifizieren ließen. Seinerzeit war das ein Novum, getrieben vom Wunsch nach dem besseren Fahrrad.
Ich bezweifle auch, dass damals mehr als zehn Ingenieure überhaupt in der Fahrradindustrie waren in Deutschland.
Seitdem hat sich die Fahrradbranche bedeutend professionalisiert. Heute arbeiten viel mehr Ingenieure in der Industrie und die Produkte haben große Entwicklungsschritte genommen. Für Dirk Zedler ist unter anderem das E-Bike dafür verantwortlich, dass diese Entwicklung anhält.
Gerade durch das Elektrofahrrad sind die Hersteller von außen gezwungen, gewisse Qualitätssicherungsmaßnahmen und gewisse Prüfkriterien zu erfüllen und das strahlt auf die ganze Fahrradbranche. Deshalb werden die Produkte gerade nochmals – auch jetzt 2017 – dramatisch besser.
Mit seinem Unternehmen begleitet Zedler diesen Prozess, indem er Fahrradunternehmen berät und Fahrräder und Komponenten prüft.
Auch die Infrastruktur muss besser werden
Doch mit Produktentwicklung allein ist es nicht getan. Die steigende Beliebtheit des Fahrrads und der dringende Bedarf nach neuen – oder zeitlos guten – Mobilitätskonzepten jenseits der enthusiastischen Nische werden den Fokus Zedlers Meinung nach immer mehr auf die Verkehrsräume lenken, die dem Fahrrad zur Verfügung stehen.
Diese Koexistenz des Fahrrads – das sich sukzessive weiter entwickeln wird – mit der Infrastruktur ist eigentlich die größte Herausforderung, die wir haben.
Wir haben mit Dirk Zedler ein ausführliches Gespräch über Vergangenheit und Zukunft der Fahrradentwicklung geführt. Wir bitten, die Tonqualität am Anfang des Beitrages zu entschuldigen.