Ob auf der Familienfeier, mit Kollegen auf Arbeit oder im Treppenhaus mit den Nachbarn: Gesundheit ist einer der Klassiker, wenn es darum geht, ein Smalltalk-Thema zu finden.
Mit anderen Worten: Das aktuelle „brand eins Magazin zum Hören“ hat einen Schwerpunkt, der uns alle verbindet.
Alltagsleiden: Weniger (Behandlung) ist mehr
Götter in Weiß, so heißen sie mitunter, die Ärzte und Mediziner, denen wir vertrauen, wenn mal etwas zwickt. Doch auch der beste Arzt ist nur so gut wie das, was er gelernt hat. Wenn sich dieses Lehrbuchwissen also ändert, dann heißt es für den Gott in Weiß: nachsitzen, fortbilden.
Interessanterweise gilt dies immer öfter bei einigen der häufigsten Zivilisationskrankheiten. Denn hier hat die Medizin in jüngster Zeit mitunter eine ganz schöne Kehrtwende hingelegt. Oft heißt es nun: Weniger ist mehr.
Ob bei Rücken-, Zahn- oder Knieschmerzen, bei Übergewicht oder Diabetes, bei Karies oder dem Blutdruck: „In vielen Fällen ist man zu dem Schluss gekommen, dass vorsichtigere, konservativere Therapien besser sind. Man scheint zu begreifen, dass oft nur das, was die Menschen krank gemacht hat – vor allem ihr Lebenswandel – sie auch wieder gesund machen kann“, schreibt Johannes Böhme. Uns hat er erklärt, wie die neuen, vorsichtigeren Therapien aussehen.
11.000 Tote, 25 Milliarden Dollar – Was hat die Welt aus der Ebola-Epidemie gelernt?
„Wir waren nicht gut vorbereitet“, sagt Mischa Täubner. Der Journalist hat sich durch die Chronik der letzten Ebola-Epidemie in Westafrika gearbeitet: durch 24 Monate, die einen enormen Preis gefordert haben.
Ebola ist seit seiner Entdeckung 1975 knappe 30 Mal auf den Menschen übergesprungen. Meistens lag die Opferzahl bei rund 20 Menschen, dreimal bei über 200 Toten. Doch was 2014 in Westafrika geschah, war anders – und endete mit über 11.000 Todesopfern.
„Ebola entwickelte sich dort zu einer Katastrophe, die die Welt zwei Jahre in Atem hielt. Ist der Sieg über sie als Erfolg zu werten? Oder war sie vermeidbar?“ Dieser Frage ist Mischa Täubner nachgegangen. Was die Weltgemeinschaft in der jüngsten Epidemie gelernt hat und wo sie besser werden muss, erklärt er uns.
Impfen: 200 Jahre – und die Frage nach dem Zwang
Die Gespräche auf einer Party oder der Familienfeier sind ein wenig trocken? Nun, es gibt da ein Thema, das muss man nur kurz ansprechen, und dann nimmt das Gespräch meist ganz schnell Fahrt auf. Es geht nicht um die Gesundheit von Nachbarn, Onkeln und Tanten: Es geht um das Impfen.
Soll man die Leute dazu zwingen? Bringt das was? Muss der Staat hier eingreifen? Sind Impfgegner verantwortungslose Egoisten – oder wohlüberlegte Skeptiker? Die Fetzen fliegen. Die Argumente leider nicht so.
Jemand, der sich das Thema in aller Ruhe angeschaut hat, ist Malte Thießen. Er ist Professor für europäische Zeitgeschichte und forscht zur Geschichte des Impfens. „Immunisierte Gesellschaften: Eine Sozial- und Kulturgeschichte des Impfens im 19. und 20. Jahrhundert“ heißt sein Forschungsprojekt – und im Gespräch mit uns erklärt der Wissenschaftler auch, ob er diese Themenwahl schon einmal bereut hat.
Gesundheit im Wandel: Erwachsenen-ADHS als „Nachfolger“ des Burnout ?
Er gilt – in Anführungszeichen – als einer der „beliebtesten“ Krankheiten der modernen Welt: der Burn Out. Oder: sich solange überarbeitet zu haben, bis nichts mehr geht. Kinder kriegen in der Regel keinen Burn Out. Aber immer mehr Kinder haben, so liest man, ADHS. Da kommt was auf uns zu, schreibt Dirk Böttcher:
„Was heute das Burnout-Syndrom ist, könnte morgen die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) bei Erwachsenen sein. Psychologen warnen: Diese Krankheit wächst sich nicht aus. Wenn also immer mehr Kinder ADHS haben, ist es dann nicht naheliegend, dass bald auch Erwachsene massenhaft davon betroffen sind?“
Erwachsenen-ADHS als das nächste große Ding auf dem „Markt der Krankheiten“? Warum das zwar mit einem Augenzwinkern gemeint, aber nicht nur un-ernst ist, hat uns Dirk Böttcher erklärt.
Das brand eins Magazin zum Hören
Hervorragende Recherchen. Spannende Geschichten. Großartige Portraits und echte Einblicke. brand eins steht für ausgezeichneten Journalismus.
Ab sofort gibt’s das beste Wirtschaftsmagazin Deutschlands auch zum Hören. Immer sonntags 11 Uhr auf detektor.fm – und auch als Podcast.
Auch Musik kann gesund machen: Die Spotify-Playlist
Zu jedem brand eins Magazin suchen wir auch passende Musik raus. Der zugehörigen Spotify Playlist kann man folgen, dann gibt es die neuen Songs jeden Monat automatisch ins Ohr.
Dieses Mal mit Songs rund um Gesundheit – und Songs, die den perfekten Rhythmus haben, um als Vorlage für eine Herzdruckmassage zu dienen: 100 Schläge pro Minute.