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Bild: Pixel-Shot | Shutterstock

Das Forschungsquartett | Superfood Algen

Die Zukunft aus dem Meer?

Anbau ohne Süßwasser, Ackerfläche oder Dünger – das klingt nach einem Traum für das Klima. Aber was kann die Alge wirklich?

Algen im Bier?

Große, matschige Haufen am Strand oder fein um Reisröllchen gewickelt im japanischen Restaurant – das sind die Assoziationen, die die meisten Menschen beim Stichwort Algen haben. Aber das Meeresgewächs ist auch ein beliebtes Superfood, und zwar nicht nur im Sushi. Auch Snacks wie Algen-Chips werden immer beliebter. Ein Lübecker Team am Fraunhofer-Institut forscht zur Anwendung der Pflanze im Lebensmittelbereich. Herausgekommen ist dabei unter anderem ein Bier aus Rotalgen. Für die Herstellung wurde die Pflanze zunächst getrocknet, fein gemahlen und dann dem normalen Brauprozess beigefügt.

Wir sind so ein bisschen die Mission angetreten, dass wir die Alge den Menschen in Deutschland ein bisschen näherbringen wollen, weil sie viele tolle Eigenschaften hat. Und ja, warum sie nicht mit einem der liebsten Getränke der Deutschen kombinieren?Zum Beispiel mit einem Bier.

Dipl.-Ing. Elke Böhme, Fraunhofer-Einrichtung für Individualisierte und Zellbasierte Medizintechnik

Dipl.-Ing. Elke Böhme, Fraunhofer-Einrichtung für Individualisierte und Zellbasierte MedizintechnikFoto: Fraunhofer-Institut

Aber das Meeresgewächs ist nicht nur als Farbstoff und Ergänzungsmittel in Lebensmitteln einsetzbar. Auch einzelne Bestandteile werden bereits in alltäglichen Lebensmittelprodukten wie Sahne genutzt. Dabei wird der Schlagsahne Carrageen beigefügt, ein Bestandteil der Pflanze. Das sorgt dafür, dass die Sahne nicht rahmt, sich also keine Fettschicht am oberen Rand des Bechers absetzt.

Nachhaltiger Anbau

Viele Aspekte, die in der Landwirtschaft große Probleme bereiten, spielen bei der Algen-Ernte keine Rolle. Wasserknappheit etwa ist zum Beispiel kein Thema, denn die Alge aus dem Meer kommt komplett ohne Süßwasser aus. Auch Ackerfläche und Dünger werden nicht benötigt – ideal fürs Klima also.

Dass sich Algen immer größerer Beliebtheit erfreuen, liegt aber nicht nur an diesem Nachhaltigkeitsaspekt. Sie begeistern auch durch ihre intensive grüne Farbe und sind besonders reich an Ballaststoffen. Trotz ihrer hohen Nährstoffdichte und nachhaltigen Ernte erwartet Elke Böhme vom Fraunhofer-Institut in Zukunft nicht, dass Algen einmal zu einem Hauptnahrungsmittel werden, anders als es etwa bei Insekten vermutet wird.

Ich denke, Algen sind schon noch einmal etwas anderes als Insekten. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass Algen immer mehr Einzug halten in unsere Nahrung.

Dipl.-Ing. Elke Böhme

Wie lassen sich Algen aus dem Meer zu neuen Lebensmitteln verarbeiten und was ist mit ihnen alles möglich? Das fragt sich detektor.fm-Moderatorin Amelie Berboth. Um diese Frage zu beantworten, hat detektor.fm-Redakteurin Lina Kordes mit der Lebensmittelingenieurin Dipl.-Ing. Elke Böhme gesprochen. Sie leitet den Bereich Nutrition und Lebensmitteltechnik an der Fraunhofer-Einrichtung für Individualisierte und Zellbasierte Medizintechnik in Lübeck und forscht zu Algen im Lebensmittelbereich.

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