Antike ist pop
Die Antike hält sich beständig, egal, ob im Lateinunterricht oder im historischen Museum. Und auch in der Popkultur verkaufen sich ihre Geschichten und Symbole gut, zum Beispiel in Form von Filmen. Man denke nur mal an „Aquaman“, „Wonder Woman“, „300“ oder „Troja“, wo uns antike Heldentaten noch immer in Atem halten. In der Musik lassen sich Künstler und Künstlerinnen immer wieder von mythologischen Figuren inspirieren: Bob Dylans „Isis“ und ABBAs „Cassandra“ sind nur der Anfang. Manche Musikschaffende gehen sogar so weit, dass sie mit Haut und Haaren in die Rolle griechischer Göttinnen schlüpfen.
Kein Phänomen der Gegenwart
Die Rückbesinnung auf das Altertum ist nicht neu. Insbesondere während der Renaissance gab es ein fulminantes Revival der Epoche: in Kunst, Kultur, den Geisteswissenschaften, bis hin zur Politik hat man sich an den künstlerischen Darstellungsformen, philosophischen Denkansätzen sowie an den moralischen Wertvorstellungen und der Rhetorik der alten Römer und Griechen orientiert und sich an ihnen gemessen. Lange galt die Antike auch als Burg der Hochkultur. Allerdings werden solche feststehenden Annahmen mittlerweile stärker hinterfragt.
Warum wir’s nicht lassen können, ihre alten Geschichten immer wieder neu zu erzählen, worauf wir dabei allerdings achten sollten, hat Redakteurin Charlotte Nate den Altertumswissenschaftler Filippo Carlà-Uhink gefragt. Er ist Professor an der Universität Potsdam und wirkt im „Imagines Project“ mit, in dem moderne visuelle Darstellungen der klassischen Antike untersucht werden. Was sie dabei erfahren hat, erzählt sie detektor.fm-Moderatorin Amelie Berboth im Gespräch.