Um die alten Sachsen ranken sich viele Erzählungen, die aus heutiger Sicht als widerlegt gelten. So sollen die Niedersachsen gegen Karl den Großen oder in der Varusschlacht erbittert gekämpft und zusammengehalten haben. Eine Geschichtsschreibung, die zum Beispiel von den Nationalsozialisten aufgegriffen wurde.
Die Sachsen – marodierende Seeräuber?
Wie so vieles an der Geschichte der Sachsen ist unklar, woher der Name eigentlich kommt. Für die Römer waren die „Saxones“ ein Ausdruck für Piratengruppen. Ab dem 7. Jahrhundert n. Chr. wurden auch die Bewohner von Niedersachsen und Westfalen „Saxones“ genannt.
In europaweiter Zusammenarbeit haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einige Mythen zum Thema entlarvt. Ihre Ergebnisse sind in der Ausstellung „Saxones“ zu sehen, die zurzeit noch in Braunschweig läuft. Dort kann man sehen, dass Niedersachsen und Westfalen keineswegs seit dem frühen Mittelalter Siedlungsgebiete der Gruppe waren. Ganz im Gegenteil, die Sachsen waren nicht besonders in ihrer Heimat verwurzelt. Und die Ausstellung zeigt auch: So etwas wie „die Sachsen“ gab es gar nicht. Vielmehr handelte es sich um einen Zusammenschluss verschiedener Gruppen.
Die Sachsen mussten ‚werden‘. Es gibt seit dem ersten Auftauchen in geschichtlichen Überlieferungen Berichte über Sachsen an den verschiedensten Stellen in Europa. – Matthias Hardt
Der Historiker Matthias Hardt vom Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO) hat die Ausstellung wissenschaftlich begleitet. Mit ihm hat detektor.fm-Moderatorin Lara-Lena Gödde über Mythen und eine sinnvolle Quellenarbeit gesprochen.
Zehn Jahre detektor.fm – Wir feiern Geburtstag!
Unser erster runder Geburtstag. Das feiern wir! Mit euch.
Die Party mit Shout Out Louds, Lars Eidinger, ÄTNA
Samstag, 16. November 2019, Leipzig (Täubchenthal)