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Bild: fizkes | shutterstock.com

Forschungsquartett | Frauenstimmen werden tiefer

Tiefere Stimmen als Zeichen hörbarer Emanzipation

Eine Studie hat gezeigt, dass Frauenstimmen in den letzten Jahrzehnten insgesamt tiefer geworden sind. Aber wieso ist das so?

Frauenstimmen sind heute tiefer

Lange galt in der Wissenschaft, dass Frauen genau eine Oktave höher sprechen als Männer. Heute ist klar: Das stimmt so nicht mehr. Frauenstimmen sind den Männerstimmen in den letzten Jahrzehnten quasi entgegengekommen, sie wurden nämlich tiefer.

Das zeigt die Forschung von Prof. Michael Fuchs und seinem Team. Er ist Professor für Phoniatrie und Pädaudiologie am Universitätsklinikum Leipzig — das heißt, er beschäftigt sich mit Erkrankungen und Störungen der Sprache, der Stimme und des Schluckens.

Tiefere Stimmen sind vertrauenswürdiger

Wir haben mit unseren Stimmen einen gewissen Gestaltungsspielraum: Je nach Situation können wir sie höher oder tiefer einsetzen. Aus psychoakustischen Studien ist bekannt, dass wir tieferen Stimmen eher vertrauen als höheren. Die Emanzipation hat dazu geführt, dass Frauen heute ein anderes Rollenbild in der Gesellschaft übernehmen als noch vor einigen Jahrzehnten. Damit sie genauso vertrauenswürdig klingen wie Männer, nutzen sie den Gestaltungsspielraum ihrer Stimme. So interpretieren Prof. Michael Fuchs und sein Team ihre Ergebnisse.

Wir merken, dass Frauen mit einem veränderten Rollenbild in der Gesellschaft ihre Stimme heute tiefer benutzen. Es ist ein Stückchen hörbare Emanzipation, könnte man sagen.

Prof. Michael Fuchs, Phoniatrie und Pädaudiologie am Universitätsklinikum Leipzig

Prof. Michael Fuchs, Phoniatrie und Pädaudiologie am Universitätsklinikum LeipzigFoto: S. Straube / UKL

Inwiefern das wirklich als Emanzipation bezeichnet werden kann, und ob das tiefere Sprechen auch gesundheitliche Folgen mit sich bringt, darüber hat detektor.fm-Redakteurin Alina Haynert mit Prof. Michael Fuchs gesprochen. Was sie dabei herausgefunden hat, erzählt sie detektor.fm-Moderatorin Sara-Marie Plekat in der neuen Ausgabe vom Forschungsquartett.

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