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Foto: R. Lehmann/Friedrich Schiller Universität Jena

Forschungsquartett | Klimawandel gefährdet Grundwasser

Fieberthermometer für die Erde

Der Klimawandel hinterlässt seine Spuren: Dürren und Starkregen im Wechsel beeinflussen die Qualität unseres Grundwassers, weil die ausgetrockneten Böden das Regenwasser schlechter filtern. Zu diesem Schluss kommt eine Forschungsgruppe des Max-Planck-Instituts für Biogeochemie in Jena.

Das Forschungsquartett — dieses Mal in Kooperation mit der Max-Planck-Gesellschaft

Grundwasser leidet unter Klimafolgen

Unser Klima verändert sich — und wir müssen irgendwie mit den Folgen umgehen. Zum Beispiel mit extremen Wetterereignissen wie Hitzeperioden und starken Regenfällen, die immer häufiger vorkommen. Die Extremwetter führen zu Dürren und Überflutungen, aber nicht nur das: Auch die Qualität des Grundwassers ist gefährdet. Denn wenn es länger sehr heiß ist, bilden sich große Risse im Boden, was die Filterfunktion des Bodens beeinträchtigt. Regenwasser gelangt so nahezu ungefiltert ins Grundwasser.

Die natürliche Reinigung, die normalerweise im Boden passiert, findet nicht mehr statt. Das Wasser umgeht den Bodenfilter und kommt direkt ins Grundwasser. Die Reinigungsfunktion des Bodens geht verloren.

Gerd Gleixner, Gruppenleiter am Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena

Gerd Gleixner, Gruppenleiter am Max-Planck-Institut für Biogeochemie in JenaFoto: Anna Schroll

Langzeitstudie untersucht Grundwasserqualität

Forschende des Max-Planck-Instituts für Biogeochemie in Jena haben diesen Umstand in Zusammenarbeit mit anderen Forschungsinstituten acht Jahre lang beobachtet. Von 2014 bis 2021 haben sie an drei Standorten in Deutschland Boden- und Wasserproben genommen und analysiert. Dabei fanden sie heraus, dass sich die Qualität des Grundwassers durch Extremwetterereignisse verschlechtert hat. Vor allem Hitzejahre wie 2018 haben einen maßgeblichen Effekt auf unser Grundwasser.

Wir haben die Ähnlichkeit von bestimmten organischen Substanzen, die wir in der Oberfläche finden, mit der molekularen Zusammensetzung im Grundwasser verglichen. Diese Ähnlichkeit nimmt mit den Jahren immer mehr zu.

Gerd Gleixner, Gruppenleiter am Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena

Welche schädlichen Stoffe gelangen in unser Grundwasser, wenn durch den Klimawandel verursachte extreme Wetterereignisse immer weiter zunehmen? Und welche Schlüsse ziehen die Forschenden daraus für unsere künftige Wasserversorgung? Darüber hat detektor.fm-Redakteurin Marie Jainta mit Prof. Gerd Gleixner in dieser Folge vom „Forschungsquartett“ gesprochen. Gleixner leitet die Forschungsgruppe für Molekulare Biogeochemie am Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena. Seine Forschungsgruppe war maßgeblich an der vor Kurzem erschienenen Langzeitstudie zur Grundwasserqualität beteiligt, deren Ergebnisse im Kontext des Sonderforschungsbereichs AquaDiva veröffentlicht wurden.

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