Das Forschungsquartett – dieses Mal in Kooperation mit dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung
Auen: Feuchtgebiete für den Arten- und Klimaschutz
Aue — das Wort kommt aus dem Mittelhochdeutschen und heißt so viel wie „Land am Wasser“. Auen sind nämlich die Naturbereiche in der Nähe von Flüssen und sie sind — wie Moore oder Sümpfe — Feuchtgebiete. Wenn es stark regnet, werden Auen zeitweise überschwemmt und verhindern so, dass an anderen Stellen Land unter ist. Auen nehmen das Wasser auf, und Straßen und Wege bleiben passierbar. Sie erhalten außerdem die Artenvielfalt, weil sie der Lebensraum für viele Pflanzen- und Tierarten sind. Und Auen binden Kohlendioxid aus der Atmosphäre und speichern es langfristig. Das macht sie zu echten Allroundern im Kampf gegen die Klimakrise.
Das Projekt „Lebendige Luppe“
Das Projekt „Lebendige Luppe“ hat sich für die Revitalisierung der größten erhaltenen Auwaldbestände in Mitteleuropa eingesetzt — es wurde am 31.12.2023 offiziell beendet. Die Luppe ist ein Nebenfluss der Saale und erstreckt sich mit ihren Abzweigungen rund um Leipzig und Umgebung. Im Jahr 2012 starteten verschiedene Maßnahmen, deren Ziel es war, die Artenvielfalt in der Landschaft zu erhöhen. Diese Maßnahmen wurden interdisziplinär umgesetzt und wissenschaftlich begleitet. Daran beteiligt waren die Städte Leipzig und Schkeuditz, der NABU Sachsen, die Uni Leipzig und das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ).
Was macht Auenlandschaften so einzigartig? Warum sind sie so wichtig für das Ökosystem und den Klimaschutz? Und wie funktioniert so eine umfassende Renaturierungsmaßnahme? Darüber hat detektor.fm-Redakteurin Esther Stephan für das „Forschungsquartett“ mit Dr. Mathias Scholz vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung gesprochen. Im Gespräch mit Sara-Marie Plekat berichtet sie davon.