Play
Cyber Sicherheit – Cyber security concept, man hand protection network with lock icon and virtual screens on smartphone.
Bild: wutzkohphoto | Shutterstock

Forschungsquartett | Sicherheit

Wie wenden wir Gefahren ab?

Ob im Recht, der Philosophie oder der Software-Forschung, Sicherheit ist ein Thema in vielen unterschiedlichen Forschungsfeldern. Welche neuen Erkenntnisse aus der Wissenschaft gibt es?

Das Forschungsquartett – dieses Mal in Kooperation mit der Max-Planck-Gesellschaft

Inhaftierung mit Folgen — das US-amerikanische Justizsystem

Nirgendwo weltweit sind so viele Menschen in Haft wie in den USA: Etwa zwei Millionen Menschen sind dort derzeit inhaftiert. Mit dem Absitzen einer Strafe ist nicht immer eine erfolgreiche Wiedereingliederung in die Gesellschaft verbunden. Außerdem kann eine Inhaftierung unter Umständen auch nachhaltige psychische Schäden hinterlassen.

All the negative effects of incarceration are even more severe when a person is incarcerated in a regime of extreme isolation. Research suggests that these effects continue even after the person is reintroduced to their social environment. So, there can be long-lasting or even permanent effects.

Federica Coppola, Juristin am Max-Planck-Institut zur Erforschung von Kriminalität, Sicherheit und Recht

Federica Coppola, Juristin am Max-Planck-Institut zur Erforschung von Kriminalität, Sicherheit und RechtFoto: privat

Die Juristin Federica Coppola arbeitet am Max-Planck-Institut zur Erforschung von Kriminalität, Sicherheit und Recht. Sie erforscht das Strafrecht aus einer neurobiologischen Perspektive und sucht Antworten darauf, warum bestimmte Strafrechtspraktiken im US-Justizsystem nicht funktionieren oder gar schädlich für die inhaftierten Menschen sein können. Federica Coppolas Forschungsergebnisse sind nicht nur für die USA relevant, sondern können auch Erkenntnisse darüber liefern, wie das Strafrechtssystem in anderen Ländern reformiert werden könnte.

Sicherheit in Programmen — Software Security

Angriffe auf Software können Schäden in Milliardenhöhe verursachen und die Privatsphäre von Nutzerinnen und Nutzern bedrohen. Eine einzige schlecht geschützte Komponente in einem Programm kann für Hacker und Hackerinnen ausreichen, um das System zu übernehmen.  Deswegen muss jede Software regelmäßig auf Sicherheitslücken getestet werden.

Marcel Böhme leitet die Gruppe für Software Security am Max-Planck-Institut für Sicherheit und Privatsphäre. Er und sein Team haben eine neue Methode entwickelt, mit der Software effektiv auf Sicherheitslücken geprüft werden kann.

Manche Fehler sind mit Programmen leicht zu finden, aber es braucht Menschen, um die Kreativität von Sicherheitslücken zu überwinden.

Marcel Böhme, Leiter der Gruppe für Software Security am Max-Planck-Institut für Sicherheit und Privatsphäre

Stochastischer Terrorismus — mit Wahrscheinlichkeiten Gefahren vorhersagen

Beim stochastischen Terrorismus lässt sich nicht genau vorhersagen, in welchem Ausmaß eine Gewalttat erfolgt. In den meisten Fällen hält eine Person mit Machtposition eine Rede, in der sie eine Person, eine Menschengruppe oder eine Einrichtung verbal attackiert. Dabei wird ein bestimmtes Publikum erreicht, bei dem wahrscheinlich ist, dass mindestens eine Person auf den Aufruf reagiert und gewalttätig wird.

Ein bekanntes Forschungsbeispiel des stochastischen Terrorismus ist der Sturm auf das Kapitol in den USA. Weil er den Wahlsieg seines Konkurrenten Joe Bidens anzweifelte, rief der noch amtierende US-Präsident Donald Trump in einer Rede zum Widerstand auf. Diesem Aufruf folgten hunderte Anhängerinnen und Anhänger sowie Mitglieder extremer Gruppen. Am 6. Januar 2021 stürmten sie den Sitz des US-Kongresses in Washington, D.C.

You have a very influential and powerful speaker in Donald Trump who uses rhetoric, dog whistles and mistruth in a way that effectively riles up a crowd. You have a group of eager listeners, many of whom subscribe to conspiracy theories, and seemingly it looks like the words of Donald Trump inspired some of the crowd to commit an act of political violence.

James Angrove, Senior Researcher in der Abteilung Öffentliches Recht am Max-Planck-Institut zur Erforschung von Kriminalität, Sicherheit und Recht

James Angrove ist Senior Researcher in der Abteilung Öffentliches Recht am Max-Planck-Institut zur Erforschung von Kriminalität, Sicherheit und Recht. Er beschäftigt sich mit dem stochastischen Terrorismus und hinterfragt die Terrorismusforschung aus philosophischer Sicht.

Über diese Themen spricht detektor.fm-Moderatorin Sara-Marie Plekat mit den detektor.fm-Redakteurinnen Alina Metz und Lara-Lena Gödde in dieser Folge des Forschungsquartetts. Sie haben mit den Forscherinnen und Forschern ausführlich über ihre Themenbereiche gesprochen. Die begleitenden Artikel zum Thema „Sicherheit“ finden sich auch in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Max Planck Forschung.

Volles Programm, (aber) null Banner-Werbung

Seit 2009 arbeiten wir bei detektor.fm an der digitalen Zukunft des Radios in Deutschland. Mit unserem Podcast-Radio wollen wir dir authentische Geschichten und hochwertige Inhalte bieten. Du möchtest unsere Themen ohne Banner entdecken? Dann melde dich einmalig an — eingeloggt bekommst du keine Banner-Werbung mehr angezeigt. Danke!

detektor.fm unterstützen

Weg mit der Banner-Werbung?

Als kostenlos zugängliches, unabhängiges Podcast-Radio brauchen wir eure Unterstützung! Die einfachste Form ist eine Anmeldung mit euer Mailadresse auf unserer Webseite. Eingeloggt blenden wir für euch die Bannerwerbung aus. Ihr helft uns schon mit der Anmeldung, das Podcast-Radio detektor.fm weiterzuentwickeln und noch besser zu werden.

Unterstützt uns, in dem ihr euch anmeldet!

Ja, ich will!

Ihr entscheidet!

Keine Lust auf Werbung und Tracking? Dann loggt euch einmalig mit eurer Mailadresse ein. Dann bekommt ihr unsere Inhalte ohne Bannerwerbung.

Einloggen