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Foto: Everett Collection | Shutterstock
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Geschichten aus der Mathematik | Évariste Galois

Das tödliche Duell

Mit gerade einmal 20 Jahren stirbt der französische Mathematiker Évariste Galois an den Folgen eines Pistolenduells — nicht ohne vorher noch schnell die Algebra zu revolutionieren.

Rebellisch bis zum Schluss: Évariste Galois

Der 31. Mai 1832 ist ein schicksalhafter Tag. Es ist der Todestag des jungen rebellischen Franzosen Évariste Galois. Gerade einmal 20 Jahre alt ist er, als er in einem Pistolenduell von einem Schuss getroffen wird — und einen Tag später an den Folgen dieser Verletzung stirbt. Was damals niemand ahnt: Mit Évariste Galois stirbt ein begnadeter Mathematiker, nach dem später mal ein ganzes Feld der Algebra benannt werden wird. Seine Theorie kann überleben, weil Galois die Nacht vor dem tödlichen Duell dazu nutzt, sein mathematisches Vermächtnis in Briefen zu notieren. Offensichtlich ist ihm zu diesem Zeitpunkt schon klar, dass er dieses Duell wohl nicht überleben wird.

Deshalb setzt sich Galois am Vorabend des Duells hin und schreibt die ganze Nacht Briefe. Wie im Rausch schreibt er alles auf, was er in der Mathematik entdeckt hat.

Demian Nahuel Goos, Mathematiker

Demian Nahuel Goos, MathematikerFoto: Chris Coe

Begründer der Galoistheorie

Was Évariste Galois in der Nacht vor seinem Duell aufschreibt, wird später als „Galoistheorie“ die Mathematik revolutionieren. Mit dieser Theorie lässt sich ein altes Problem der Algebra auf besonders elegante Art und Weise lösen: Galois konnte zeigen, dass es für Gleichungen fünften Grades keine allgemeine Lösungsformel gibt — und er entwickelte eine Methode, um Gleichungen zu identifizieren, die sich mit einem endlichen Wurzelausdruck lösen lassen.

Galois hat im Alter von nur 20 Jahren nicht nur ein jahrhundertealtes Rätsel gelöst, sondern auch das gesamte Gebiet der Algebra revolutioniert.

Manon Bischoff, Mathe-Redakteurin bei Spektrum der Wissenschaft

Manon Bischoff, Mathe-Redakteurin bei Spektrum der WissenschaftFoto: privat

Viel erstaunlicher als die konkrete Anwendung der Galoistheorie ist allerdings die Idee, die dahintersteckt. Denn Galois fand einen Weg, nicht nur in geometrischen Körpern, sondern in allen möglichen abstrakten Gebilde Symmetrien zu finden. Eine Idee, die nach seinem Tod nicht nur die moderne Mathematik, sondern auch die Physik prägen sollte.

Was bedeuten Galois‘ Entdeckungen für die Mathematik? Warum hat er zu Lebzeiten keine Anerkennung für seine bahnbrechenden Erkenntnisse bekommen? Und wie ist der junge Mann überhaupt in diesem Duell gelandet, das für ihn so tragisch geendet ist? Darüber sprechen detektor.fm-Moderatorin Charlotte Thielmann, Spektrum der Wissenschaft-Redakteurin Manon Bischoff und Mathematiker Demian Nahuel Goos in der ersten Folge von „Geschichten aus der Mathematik“.

„Geschichten aus der Mathematik“ ist ein detektor.fm-Podcast in Kooperation mit Spektrum der Wissenschaft. Die Idee für diesen Podcast ist am MIP.labor entstanden, der Ideenwerkstatt für Wissenschaftsjournalismus zu Mathematik, Informatik und Physik an der Freien Universität Berlin, ermöglicht durch die Klaus Tschira Stiftung.

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