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Foto: Rita Erven / GEOMAR
Bild: Rita Erven | GEOMAR

Mission Energiewende | CDRmare

Wie kann der Ozean Kohlenstoff speichern?

Der Ozean ist der wichtigste Speicher von Kohlenstoff weltweit. Das geförderte Forschungsprojekt CDRmare untersucht nun, welche Möglichkeiten der marinen Kohlenstoffspeicherung es gibt, welche Risiken und Chancen damit verbunden sind.

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Eine Kooperation mit dem Klimaschutz-Unternehmen LichtBlick

Marine Kohlenstoffspeicher

Schon seit Jahrtausenden sorgt der Kohlenstoffkreislauf der Erde dafür, dass sich die CO2-Konzentration in Atmosphäre und Ozean angleicht. Doch der Mensch pumpt immer mehr Emissionen in die Luft – mit katastrophalen Folgen für die Umwelt. Ein aktuelles Forschungsprojekt untersucht deshalb zurzeit, ob sich der Ozean als mariner Kohlenstoffspeicher besser nutzen lässt. Das vom Bundesministerium für Forschung und Entwicklung mit 26 Millionen Euro geförderte CDRmare-Projekt soll untersuchen, „ob und in welchem Umfang der Ozean eine wesentliche Rolle bei der Entnahme und Speicherung von CO2 aus der Atmosphäre spielen kann„.

Der Ozean enthält jetzt schon zehnmal so viel Kohlenstoff wie das Land und ungefähr 40 Mal so viel Kohlenstoff wie die Atmosphäre.

Judith Hauck, Alfred-Wegener-Institut

Judith Hauck, Alfred-Wegener-InstitutFoto: Alfred-Wegener-Institut

CDRmare ist eine Forschungsmission der Deutschen Allianz Meeresforschung (DAM), an der rund 200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 22 Forschungsinstitutionen beteiligt sind. Noch bis Sommer 2024 werden in sechs Forschungsverbünden verschiedene Methoden der marinen Kohlenstoffspeicherung untersucht, politische, soziale und rechtliche Fragen geklärt und Risiken abgeschätzt. Schon heute rechnet beispielsweise der Weltklimarat in seinen Grad-Zielen mit solchen Methoden zur Verringerung der Emissionen in der Atmosphäre.

Wir müssen in Deutschland bis Mitte des Jahrhunderts wahrscheinlich 30–70 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr aus dem Ozean kriegen. Das ist ungefähr ein Drittel von der Menge, die wir heute an Erdgas rumbewegen.

Andreas Oschlies, Sprecher des Forschungsprojekts „CDRmare“

Andreas Oschlies, Sprecher des Forschungsprojekts "CDRmare"Foto: Photo Sally Dengg / GEOMAR

Geoengeneering ist umstritten

Während einige mögliche Methoden zur marinen Kohlenstoffspeicherung auf natürliche Mittel wie den Anbau von Seegraswiesen oder Mangroven setzt, sind andere Methoden teil des sogenannten Geoengeneerings. Dabei wird explizit in natürliche Vorgänge in Biotopen eingegriffen – etwa indem Substanzen dem Ozean hinzugefügt werden.

Solche Methoden sind sehr umstritten, denn die Folgen für Biotope und Nahrungsketten könnten gravierend sein. Die „Eisendüngung der Meere“, die in der Vergangenheit immer wieder in der Kritik stand, erreichte 2009 beispielsweise kaum die gewünschten Resultate. Langfristige Folgen können zudem nur schwer abgeschätzt werden.

Die naturbasierten Lösungen sind zunächst einmal mit weniger Risiken behaftet, weil man keinen gleichgroßen Eingriff ins Ökosystem vornimmt.

Helena Hauss, GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel

Helena Hauss, GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung KielFoto: privat

In der aktuellen Folge von „Mission Energiewende“ sprechen detektor.fm-Moderatorin Ina Lebedjew und der detektor.fm-Redakteur Kai Remen über das Forschungsprojekt „CDRmare“. Die Biogeowissenschaftlerin Judith Hauck vom Alfred-Wegener-Institut vom Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung erklärt die Chancen einer marinen Kohlenstoffspeicherung. Der Sprecher des Projekts, Andreas Oschlies, stellt die verschiedenen Forschungsverbünde vor und die Meeresbiologin Helena Hauss beschreibt mögliche Schwierigkeiten. Sie arbeitet am Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel, GEOMAR.

In einer früheren Version dieser Folge wurde fälschlicherweise die Kohlenstoffaufnahme durch den Ozean mit der Menge an Emissionen in Kohlenstoffdioxid verglichen. Wir haben den Fehler korrigiert und die Werte in das korrekte Verhältnis gesetzt.

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