Die Bundesregierung macht Tempo beim Ausbau der erneuerbaren Energien: Im ersten Halbjahr 2024 kamen dem Statistischen Bundesamt zufolge 61,5 Prozent des hierzulande erzeugten Stroms aus Wind-, Solar-, Wasserkraft und Biomasse. Im Sommer funktioniert das super. Doch was passiert, wenn Windräder nicht genügend Wind und Solarpanels nicht genug Sonne bekommen, um ausreichend oder sogar überhaupt Strom zu produzieren? Dunkelflaute nennt sich das dann.
„Vorsicht vor Blackout-Szenarien“
Dennoch, so Leonhard Probst, müsse niemand in Deutschland Angst vor einem Stromausfall haben. Probst ist wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Gruppe „Elektrochemische Energiesysteme“ an der Universität Freiburg. Er hat die letzte Dunkelflaute vom 6. und 7. November 2024 analysiert und fand heraus: Es gab währenddessen nur eine einzige Stunde, in der die Situation problematisch war. Probst empfiehlt, sich beim Thema Dunkelflaute nicht verängstigen zu lassen — unterschiedliche Akteure würden Emotionen schüren, Blackout-Szenarien seien unredlich.
Zu einem Blackout wird es den Fachleuten zufolge also nicht kommen. Allein weil derzeit noch fossile Kraftwerke aktiv sind, die in schwierigen Phasen einspringen. Zudem gebe es Batterien und Pumpspeicher, die die gewonnene Energie kurzfristig speichern. Dunkelflauten seien demnach zwar eine Herausforderung für die Branche der erneuerbaren Energien, aber:
Wie wollen wir uns als Gesellschaft mit Strom versorgen? Was ist schon geschafft, wo gibt es noch etwas zu tun? Das erklären Leonhard Probst und Prof. Dr. Bruno Burger vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme in dieser Folge von „Mission Energiewende“.