Ampel-Koalition will Glyphosat-Verbot
Glyphosat ist das am häufigsten eingesetzte Totalherbizid — das heißt, es wirkt bei allen Pflanzen und tötet auch Kulturpflanzen ab. Eingesetzt wird der Unkrautvernichter teilweise in privaten Gärten, vor allem aber in der Landwirtschaft. Wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge schadet das Pestizid der Artenvielfalt, da es Pflanzen und den Boden stark beeinträchtigt. Somit wird Tieren die Nahrungsgrundlage entzogen.
Laut Koalitionsvertrag sollte der Einsatz von Glyphosat zum 1. Januar 2024 in Deutschland verboten werden. Agrarminister Cem Özdemir hat das Verbot Ende 2023 jedoch gestoppt und die Zulassung für ein weiteres halbes Jahr verlängert. Der Grund: Ein Verbot wäre europarechtswidrig und Özdemir befürchte sonst Klagen von Herstellern.
Alternativen
Die umweltschonendste und klassische Alternative zum Herbizid ist Unkrautjäten. Das bietet sich natürlich im privaten Haushalt bzw. Garten an. In der Landwirtschaft wird alternativ zur Maschine gegriffen — zum Beispiel zum Pflug. Mithilfe des Pflugs wird der Boden umgegraben und Reste des Unkrauts landen in tieferen Bodenschichten. In der ökologischen Landwirtschaft wird hingegen oft mit einer Fruchtfolge und Zwischenfrüchten gearbeitet.
Wie wirkt Glyphosat und welche Alternativen gibt es? Darüber sprechen detektor.fm-Redakteurin Julia Seegers und ihre Kollegin Alina Metz in der neuen Ausgabe von „Mission Energiewende“. Sie hat mit der Agrarwissenschaftlerin Prof. Dr. Maria Finckh von der Universität Kassel über Glyphosat gesprochen. Finckh ist Professorin für ökologischen Pflanzenschutz im Fachbereich ökologische Agrarwissenschaften.
Wer sich für klimagerechtes Gärtnern interessiert, gelangt hier zu unserer „Mission Energiewende“-Folge dazu aus dem vergangenen Jahr.