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Foto: wildestanimal | Shutterstock
Bild: wildestanimal | Shutterstock

Mission Energiewende | Unterwasserlärm

Gestresste Delfine

Sie pfeifen, schnattern und geben Klickgeräusche von sich, um sich zu verständigen — Delfine. Aber wir Menschen machen ordentlich Lärm im Meer, mit großen Frachter und kleinen Freizeitboote zum Beispiel. Was bedeutet das für Delfine und andere Meeresbewohner?

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Eine Kooperation mit dem Klimaschutz-Unternehmen LichtBlick

Die Adria unter Druck

Bohrinseln, der Bau von Offshore-Windparks, große Containerschiffe, kleine Freizeitboote: Der Krach, den wir Menschen im Meer verursachen, stresst die Tiere unter Wasser. Nicht nur der Lärm macht Delfinen, Walen und Schildkröten zu schaffen, auch der Klimawandel. Tihana Vučur und Marko Radulović vom Blue World Institute im kroatischen Veli Lošinj erforschen, welche Auswirkungen Unterwasserlärm auf die Biodiversität in der Adria hat. Aber ab wann wird ein Geräusch eigentlich zu Lärm? Tihana Vučur und Marko Radulović unterscheiden zwischen biologischen, also natürlichen Geräuschen und anthropogenen, also vom Menschen verursachten Geräuschen. 

Biological sounds are from the animals that are living in the sea, for example dolphins, fish, shrimps and from storms, earthquakes, waves.

Tihana Vučur, Blue World Institute

Tihana Vučur, Blue World Institute Foto: Blue World Institute

Das Problem sind die menschengemachten Geräusche. Sie überdecken die Kommunikations- und Navigationsgeräusche von Delfinen und Walen. Das heißt, die Tiere müssen den Krach unter Wasser entweder mit ihren Rufen übertönen, um sich gegenseitig zu verstehen, oder sie verlassen ihre angestammten Gebiete, selbst wenn es dort Futter gibt, erklärt Tihana Vučur. Beides kostet Delfine und Wale viel Energie — um das zu kompensieren, müssen die Tiere mehr fressen. Der Unterwasserlärm kann die Tiere aber auch krank machen.

There are limits of these sound pressure levels. And depending for how long it’s emitted, it can cause temporary or long lasting damages.

Marko Radulović, Blue World Institute

Marko Radulović, Blue World Institute Foto: Blue World Institute

Nirgends Stille

In dem Forschungsprojekt „Soundscape“ haben Tihana Vučur und Marko Radulović erstmals mit anderen Forschungseinrichtungen in Kroatien und Italien die Lärmbelastung in der nördlichen Adria untersucht. Mittels spezieller Unterwassermikrophone, sogenannter Hydrophone, haben sie über 16 Monate hinweg Tonaufnahmen von allen Geräuschen unter Wasser gemacht. Ihre Ergebnisse haben sie dann mit den Routen großer Containerschiffe verglichen und fanden heraus, welche Regionen besonders von Unterwasserlärm betroffen sind. Eine Regulierung dieses Lärms, wie es etwa NGO’s und Umweltschutzvereine fordern, ist nicht so einfach. Denn Geräusche, erklärt Tihana Vučur, wandern fünfmal schneller unter Wasser als in der Luft. Außerdem kennen Geräusche wie Tiere keine nationalen Grenzen. 

If you produce the sound, for example here, it can travel kilometers. Even if you forbid it in one place, it will come from the areas where the noise is.

Tihana Vučur

Diese Folge von „Mission Energiewende“ führt uns in die kroatische Adria. detektor.fm-Redakteurin Sara-Marie Plekat hat dort Tihana Vučur und Marko Radulović vom Blue World Institute getroffen. Sie erforschen die Auswirkungen von Unterwasserlärm auf die dortige Delfinpopulation.

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