Als die ersten Fälle von Affenpocken in Europa auftauchten, war die Sorge groß: nicht noch eine Pandemie! Danach sieht es bislang zum Glück nicht aus. Die Fallzahlen sind deutlich geringer als beim Corona-Virus. Die Infektionskrankheit scheint derzeit weitgehend unter Kontrolle zu sein.
Tödliche Affenpocken?
Doch das muss nicht so bleiben, warnen Expertinnen und Experten: Viren werden nicht automatisch im Lauf der Zeit milder. Ein lange etabliertes, relativ harmloses Virus kann theoretisch sogar plötzlich eine Killer-Variante hervorbringen. Zumindest gibt es Hinweise darauf, dass das bei den Pocken genau so passierte, bevor sie hunderttausende Menschen töteten.
Im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Marc Zimmer erklärt Lars Fischer von Spektrum der Wissenschaft, was der Blick in die Geschichte der Pocken für den aktuellen Affenpocken-Ausbruch bedeuten könnte.
Deshalb gilt es jetzt, die Affenpocken einzudämmen, sagt Fischer. Und dabei dürfe man sich nicht nur auf die Labore verlassen.
Fischer erklärt im Podcast, was die Forschung über die Entwicklung der Pocken weiß und was davon sich auf die Affenpocken übertragen lässt. Er beschreibt außerdem die Symptome der Erkrankung sowie den Ursprung des aktuellen Ausbruchs in Nigeria und warum man die Länder des globalen Südens nicht mit dem Problem allein lassen darf. Auch die Diskriminierung gegenüber Männern, die Sex mit Männern haben, ist Thema. Fischer klärt auf, was die Affenpocken mit Sex zu tun haben — und was nicht.