Alaska gilt als Inbegriff der unberührten Wildnis. Im hohen Norden der USA fallen die menschlichen Eingriffe in die Natur noch vergleichsweise gering aus. Doch die Idylle ist fragil: Gerade hier zeigen sich die Folgen der globalen Klimakrise immer deutlicher.
Bereits seit einigen Jahren beobachten Naturschützerinnen und Forschende, dass sich Flüsse und Bäche in Alaska verfärben. Aufnahmen aus der Luft zeigen rostrote Adern, die sich durch die Landschaft ziehen. Tatsächlich ist es so, dass die Gewässer regelrecht vor sich hin rosten. Messungen zeigen außerdem einen hohen Säuregehalt.
Diese Kombination bedroht den Lebensraum vieler Fische und damit auch die Nahrungsgrundlage der Menschen, die hier leben. Forschende suchen nach den Ursachen, um der Entwicklung etwas entgegensetzen zu können.
Alaska und die Klimakrise
Fündig geworden sind die Forschenden in der Tiefe der Erde. Weite Flächen Alaskas bestehen aus sogenannten Permafrostböden. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass der Boden dort über lange Zeiträume dauerhaft gefroren ist, im Extremfall mehrere hundert Meter tief — eine riesige Gefriertruhe im Erdreich. Taut der Permafrost auf, gibt der Boden frei, was eigentlich im Eis eingeschlossen war. Dazu zählen neben Kohlenstoff auch bestimmte Metalle, die im Wasser oxidieren. Mögliche Ursachen für die rostroten Flüsse in Amerikas hohem Norden könnten also austretendes Eisen oder freigesetzte Schwefelsäure sein.
Verena Tang, Redakteurin bei Spektrum der Wissenschaft, nimmt uns im Podcast mit in die Weiten der Wildnis Alaskas. Im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Marc Zimmer erklärt sie, warum der Permafrost so wichtig für das Klima ist, und wie sich der Klimawandel vor Ort bemerkbar macht. Wie lassen sich die betroffenen Ökosysteme schützen?