Als der neue Chatbot von DeepSeek auf den Markt kommt, geht ein Schock durch die Tech-Branche. Das KI-Modell R1 wurde mit einem Budget von weniger als sechs Millionen Dollar und unter Verwendung einer sehr begrenzten Anzahl von Computerchips trainiert. Das sorgte insbesondere beim US-Chiphersteller Nvidia für historische Kurseinbrüche an der Börse. Der Aktienwert sank um fast 600 Milliarden Dollar, was einem Minus von rund 17 Prozent entspricht.
Dieses KI-Beben hat viele beunruhigt. Investoren un Investorinnen reagierten panisch auf die Aussicht, dass KI-Software mit deutlich weniger Rechenleistung und somit weniger Chips trainiert werden kann als bisher angenommen.
Was kann DeepSeek?
Für die Nutzerinnen und Nutzer unterscheidet sich bei DeepSeek erstmal nicht viel von bekannten KI-Bots wie ChatGPT von OpenAI oder Claude von Anthropic. Es handelt sich um ein Sprachmodell, das verschiedenste Aufgaben und Berechnungen lösen kann. Bereits heute übernehmen solche Anwendungen diverse Aufgaben in ganz unterschiedlichen Bereichen, insbesondere am Arbeitsplatz sollen sie in Zukunft vieles erleichtern. Die Möglichkeiten für KI-Anwendungen erscheinen geradezu unbegrenzt.
Besonders wird DeepSeek dadurch, dass seine Technologie angeblich mit deutlich weniger Ressourcen klarkommt als die Konkurrenz. Das hat auf dem umkämpften Markt weitreichende Implikationen. Die US-Hersteller geraten dadurch zunehmend unter Druck. Einige Fachleute gehen gleichzeitig davon aus, dass Europa, was die Zukunft der KI-Entwicklungen hier angeht, profitieren könnte.
DeepSeek zeigt, dass man Rechenleistung einsparen kann. Das bietet Chancen, auch für Europa.
Manon Bischoff

Bei der Technologie aus China sei allerdings Vorsicht geboten, warnen einige Expertinnen und Experten. Denn was den Datenschutz, die Verlässlichkeit der Informationen und das Thema Sicherheit angehe, bestünden mindestens Zweifel.
Redakteurin Manon Bischoff beschäftigt sich bei Spektrum der Wissenschaft mit den Entwicklungen rund das Thema Künstliche Intelligenz. Sie erklärt im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Marc Zimmer, wie der jüngste KI-Schock einzuordnen ist. Dabei geht sie sowohl auf Chancen als auch auf Risiken der chinesischen Technologie ein.