Überschwemmungen, extreme Hitze und heftige Stürme: Immer häufiger sorgt Extremwetter für Chaos und große Schäden. Die katastrophale Flut im Ahrtal 2021, die Dürren in Südeuropa oder die heftigen Regenfälle in Slowenien und Österreich in diesem Sommer sind nur einige Beispiele.
Wer ist schuld am Extremwetter?
Schnell heißt es dann, daran sei der Klimawandel schuld. Doch ist das wirklich so? Und wie beweist man es? Mit diesen Fragen befasst sich die sogenannte Attributionsforschung. Tritt Extremwetter auf, versucht sie herauszufinden, wie das sich verändernde Klima diese Ereignisse beeinflusst hat.
Die Forschenden untersuchen, zu wie viel Prozent dieses Extremwetter wahrscheinlicher geworden ist, im Vergleich zu einer Welt ohne Klimawandel. Oder: Um wie viel Grad kühler wäre eine Hitzewelle gewesen, hätte es die Klimaveränderungen der letzten Jahrzehnte nicht gegeben?
Doch zu belegen, welchen Einfluss die Klimakrise bei aktuellen Wetterphänomenen hat, ist gar nicht so einfach. Im Gegenteil: Wenn das Wetter verrücktspielt, kann das viele Ursachen haben. Unzählige Faktoren spielen bei der Entstehung des Wetters eine Rolle. Für die Forschenden ist es also eine große Herausforderung, den Klimawandel mit Extremwetter zu verknüpfen.
Daran arbeitet beispielsweise die World Weather Attribution, ein Zusammenschluss von Klimaforschenden aus aller Welt. Sie greifen auf Klimadaten zurück und wenden diese auf konkrete Wetterereignisse an. Mithilfe von aufwendigen Simulationen versuchen sie dann, den Einfluss der klimatischen Veränderungen herauszurechnen.
Im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Marc Zimmer erklärt Verena Tang, Redakteurin bei Spektrum der Wissenschaft, wie die Attributionsforschung arbeitet und was sie über Extremwetterereignisse der vergangenen Jahre herausgefunden hat. Dabei verrät sie auch, mit welchen Herausforderungen die Forschenden zu kämpfen haben und warum ihre Studienergebnisse mittlerweile sogar Politik und Justiz beschäftigen.