Spektrum: Die Spur der Gamma-Strahlen
Zwei Standorte und fast 100 Teleskope: 2020 soll der Bau des CTA-Observatoriums beginnen. Von Chile und La Palma aus wollen die Wissenschaftler dann ins Weltall blicken. Ziel ist es, Gammastrahlen zu beobachten – und so mehr über die komplexen Vorgänge im Weltall zu erfahren.
Die Gammastrahlen werden von der Erdatmosphäre abgefangen. Das ist gut für uns Menschen, weil die echt nicht gesund sind, aber schlecht für die Astrophysik, weil die Strahlen von der Erde aus sehr schwer zu messen sind. – Robert Gast, Physik-Redakteur bei Spektrum
Das Observatorium begibt sich dann in ein paar Jahren auf die Suche nach dem Ursprung kosmischer Strahlung. Denn im Weltall schwirren Atomkerne und Elektronen herum, die so hochenergetisch und so schnell unterwegs sind, dass bislang unklar ist, woher sie stammen.
Klar ist aber, dass dort, wo diese Teilchen entstehen, immer auch Gamma-Strahlung entsteht. Schafft man es also, die Strahlen mit dem neuen Observatorium zu ihrer Quelle zurückzuverfolgen, könnte man auch den Ursprung der energiereichen Teilchen bestimmen. Es handele sich um die extremsten Ecken unseres Universums, erklärt Spektrum-Redakteur Robert Gast.
Dunkle Materie oder die Raumzeit: In solche großen Rätsel des Universums könnte das neue Observatorium – mit dem nötigen Quäntchen Glück – etwas Licht bringen.
Gesund und nahrhaft: Bier vor 12 000 Jahren
Mesopotamien, Israel, Südost-Anatolien: Archäologen haben in vielen Grabungsstätten Hinweise darauf gefunden, dass die Menschen bereits vor Tausenden von Jahren Bier gebraut haben. Einige datieren zurück bis etwa 10 000 vor Christus.
Das Biergeschäft hat dabei offenbar lange in Frauenhand gelegen: Schriften sprechen von Wirtinnen, von denen eine sogar Königin geworden sein soll, und Bier-Göttinnen. Auch Strafen für Schindluder mit dem Gerstensaft waren bereits vor tausenden Jahren vorgesehen. So spricht ein alter Gesetzestext von Sanktionen für Wirtshäuser, die schlechtes Bier ausschenken.
Die Grundzüge des Brauprozesses seien damals aber wohl bereits die gleichen gewesen wie heute, sagt Klaus-Dieter Linsmeier von Spektrum der Wissenschaft.
Mit der Gaschromatographie, einer Methode aus der Chemie, wollen Forscherinnen der Universität Glasgow nun Bierrückstände in Tonkrügen nachweisen, um so vielleicht den Weg des Bieres aus dem vorderen Orient nach Europa nachzuvollziehen.
Das Dengue-Debakel
Das Dengue-Fieber ist eine der am weitesten verbreiteten Tropenkrankheiten der Welt. Das Virus wird durch Stechmücken übertragen und kann – im schlimmsten Fall – tödlich enden. Die WHO spricht von 390 Millionen Infizierten und bis zu 20 000 Todesfällen pro Jahr.
Deshalb wurde der erste Impfstoff gegen Dengue lange sehnsüchtig erwartet und – als er Ende 2015 auf den Markt kommt – in einigen Ländern sofort im großen Stil eingesetzt. Zum Beispiel auf den Philippinen, wo über 800 000 Kinder geimpft worden sind.
Die Impfung zeigt bei den allermeisten Menschen Wirkung, allerdings sind auch einige Kinder im Anschluss an die Impfung gestorben. Warum, das wird derzeit noch untersucht. Mehrere Regierungsmitarbeiter wurden angeklagt.
Eine mögliche Erklärung für die Todesfälle: Dengue falle oft bei der zweiten Erkrankung schlimmer aus als bei der ersten, sagt Spektrum-Redakteurin Verena Tang. So kann es passieren, dass geimpfte Kinder unter bestimmten Umständen besonders heftig reagieren, wenn sie später noch einmal mit dem Virus infiziert werden. Das gesamte Dengue-Debakel auf den Philippinen schildert Verena Tang im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Marc Zimmer.
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