Kryptografie ist die Kunst der Verschlüsselung von Informationen. Seit Menschengedenken versuchen wir, heikle Botschaften so zu verschlüsseln, dass nur diejenigen sie entziffern können, für die sie auch bestimmt sind. Berühmte Beispiele aus der Geschichte sind beispielsweise die Caesar-Chiffre oder die Enigma der Nationalsozialisten.
In Zeiten digitaler Kommunikation ist die Kryptografie deutlich komplexer geworden. Der US-Geheimdienst NSA dürfte den meisten seit dem Snowden-Skandal ein Begriff sein. Der US-amerikanische Whistleblower Edward Snowden hatte Anfang Juni 2013 enthüllt, in welchem Ausmaß Geheimdienste unsere Telekommunikation und das Internet überwachen. Ein Skandal, der hohe Wellen schlug.
Krieg um Kryptografie
Doch das Ringen um die Daten ist nicht neu. Bereits in den 1970er-Jahren sorgte eine revolutionäre mathematische Idee für einen regelrechten Krieg zwischen der NSA und den Befürwortern freier Wissenschaft. Diesen Krypto-Krieg zettelte der Mathematiker Whitfield Diffie eher zufällig an. Heute gilt er als Pionier der Informatik und Kryptografie.
Hintergrund ist eine neue Form der Verschlüsselung, die erst mal paradox klingt: Diffie und seine Kollegen, darunter auch der renommierte Mathematiker Martin Hellman, machten ihre Schlüssel öffentlich. Weil die NSA damals alle Krypto-Informatiker und ihre Technologien an sich ziehen wollte, klopfte sie auch bei Diffie und Hellman an. Doch die lehnten ab. Es entbrannte ein Krypto-Krieg zwischen Geheimdienst und freier Wissenschaft.
Im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Marc Zimmer blickt Manon Bischoff, Redakteurin bei Spektrum der Wissenschaft, auf diese spannende Geschichte aus der Welt der Kryptografie zurück. Sie erklärt unter anderem, wie die neue Verschlüsselungsmethode genau funktionierte und wie sich NSA und freie Forschung gegenseitig bekriegten. Außerdem geht sie darauf ein, wie unsere heutigen Verschlüsselungstechniken von den Ideen aus dieser aufregenden Zeit profitieren.