Was passiert beim Sport im Gehirn? Dafür interessiert sich die Hirnforschung seit Jahrzehnten. Den Grund für dieses Interesse hat einmal ein passionierter Läufer auf den Punkt gebracht: „Beim Laufen passieren im Kopf bisweilen die erstaunlichsten Dinge.“ Der Satz stammt von Joschka Fischer, ehemals Außenminister und Vizekanzler.
Bewegung: Was sagt die Hirnforschung?
Fischers Worte beschreiben, was viele Menschen erleben, egal ob beim Joggen oder bei anderen sportlichen Tätigkeiten: das Gefühl, abschalten zu können und den Kopf freizubekommen. Dieser Effekt lässt sich auch mit Ergebnissen aus der Hirnforschung untermauern. Einige Studien legen nahe, dass Bewegung unsere Konzentrationsfähigkeit und kognitiven Funktionen kurzfristig steigern kann.
So fand die Deutsche Sporthochschule Köln heraus, dass beim Sport überflüssige Reize im Gehirn ausgeblendet werden und eine Art meditative Wirkung einsetzt. Auch darauf, dass Sport im Freien besonders gut geeignet ist, um die Gedanken zu sortieren, gibt es Hinweise.
Grundsätzlich ist die Wissenschaft sich einig, dass jede Form der Bewegung dem Gehirn guttut, sagt Daniela Mocker, die stellvertretende Chefredakteurin von Spektrum der Wissenschaft. Doch wie genau es zu den positiven Effekten komme, sei noch nicht abschließend geklärt. Bei einigen Forschungsergebnissen sei zudem Vorsicht geboten. Etwa bei der Frage, ob Laufen oder Bewegung im Allgemeinen tatsächlich schlauer machen.
Im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Marc Zimmer erklärt Mocker anhand von Erkenntnissen aus der Hirnforschung die positiven Effekte von Bewegung und Sport. Dabei verrät sie auch, wo noch Klärungsbedarf besteht und wie es zum sogenannten „Runner’s High“ kommt.