Die Forschung zum Paläoklima untersucht die klimatischen Bedingungen der fernen Vergangenheit. Denn im Laufe der Erdgeschichte hat sich das Klima auf unserem Planeten häufig und drastisch verändert. So sind auf extrem heiße Phasen beispielsweise immer wieder Eiszeiten gefolgt, trockene und feuchte Perioden haben sich abgewechselt.
Doch was wir heute erleben, das ist in seiner Rasanz einzigartig: Zwar gab es immer schon Klimaveränderungen auf der Erde. Doch der Vergleich mit dem Paläoklima zeigt, wie schnell der menschengemachte Klimawandel voranschreitet. Die Auswirkungen sind in vielen Regionen der Welt bereits zu spüren. Auch in Deutschland schlägt der Klimawandel bereits zu.
Um die Dimension des Problems zu verstehen, wagen Forschende mit aufwendigen Methoden den Blick in die Vergangenheit. Sie untersuchen Gesteinsschichten, deuten und vergleichen geologische Daten mit den Berechnungen komplizierter Algorithmen. Das alles dient der Suche nach Antworten: Wie hat sich das Klima früher verändert? Und was sagt uns das Paläoklima über die Herausforderungen, die uns nun bevorstehen?
Paläoklima und Politik
Die Ergebnisse dieser Klimaforschung sind auch für politische Entscheidungsträger bedeutend – so wie aktuell bei der UN-Klimakonferenz „COP27“ in Ägypten. Denn Studien zeigen nicht nur, wie vehement der Mensch das Klima beeinflusst, sondern vergleicht auch die Auswirkungen früherer Klimaveränderungen mit denen der Zukunft. Dabei zeigt sich, was uns bevorsteht, wenn wir nicht einschreiten.
Im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Marc Zimmer erklärt Lars Fischer, Redakteur bei Spektrum der Wissenschaft, wie die Paläoklimatologie arbeitet, welche Erkenntnisse wir ihr bislang verdanken und was wir daraus für den Kampf gegen die Klimakrise ableiten können.