Seit etwa 100 Jahren sind Physikerinnen und Physiker auf der Suche nach der sogenannten Quantengravitation. Sie versuchen, eine vereinheitlichte Theorie zu entwickeln, die sowohl die Schwerkraft als auch die Quantenphysik beschreibt. Denn bislang passen Einsteins Relativitätstheorie und die Quantenmechanik einfach nicht zusammen. Beide Theorien funktionieren für sich gesehen sehr gut. Doch will man sie kombinieren, stößt man auf Probleme.
Quantengravitation: Zufall als Schlüssel?
Dabei wäre eine Lösung für dieses Rätsel nicht weniger als der heilige Gral der theoretischen Physik. Eine Weltformel, die alle vier physikalischen Kräfte vereinigt. So könnte man schwarze Löcher oder den Urknall womöglich endlich verstehen. Unterschiedlichste Ansätze versuchten bisher vor allem, eine Quantengravitation zu finden, indem sie die Schwerkraft in einer quantenphysikalische Theorie ausdrücken. Doch bisher scheiterten diese Versuche.
Ausgerechnet der Zufall könnte nun zu des Rätsels Lösung beitragen, glauben einige Forschende um den Physikprofessor Jonathan Oppenheim vom University College London. Er glaubt, einen Weg gefunden zu haben, die Schwerkraft durch ein Element des Zufalls mit den übrigen Grundkräften in Einklang zu bringen. Und er scheint sich seiner Sache sicher zu sein. Schließlich hat er bereits Wetten darauf abgeschlossen, dass Experimente seine neue Theorie bestätigen werden. Diese Experimente könnten schon bald beginnen.
Physikerin und Redakteurin Manon Bischoff von Spektrum der Wissenschaft findet den neuen, etwas radikalen Ansatz von Oppenheim sehr spannend.
Im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Marc Zimmer erklärt Bischoff, was genau das Problem bei Quanten und Schwerkraft ist und welche Ansätze für eine Quantengravitation es bisher gegeben hat. Sie berichtet dann von Oppenheims neuem Ansatz und schildert, was daran so radikal ist und für wie vielversprechend sie seine Vorschläge hält.