Der Siegeszug der RNA-Impfstoffe begann mitten in der Pandemie: Als alle händeringend nach Wegen aus der Covid-19-Krise suchten, waren es die Impfungen, die ein Stück Normalität nach den chaotischen Monaten und Jahren zurückbrachten. In kürzester Zeit von der Entwicklung bis zur massenhaften Verimpfung — der Weg der mRNA-Impfstoffe gegen Corona ist beispiellos in der Medizingeschichte.
Da die Impfstoffe so erfolgreich waren, arbeiten Forschende bereits mit Hochdruck daran, die Technologie weiterzuentwickeln. Denn einerseits wittern die Pharmaunternehmen Riesengewinne mit neuen RNA-Arzneimitteln. Andererseits erfahren die zugrundeliegenden Forschungsarbeiten auch in der Fachwelt große Aufmerksamkeit. So erhielten etwa 2023 Forschungsarbeiten zu den Corona-Impfstoffen den Medizin-Nobelpreis.
RNA in Ringform
Entsprechend engagiert gehen Forschungsteams auf der ganzen Welt gerade neue Wege auf der Suche nach einem immer besseren Einsatz von RNA in der Medizin. Dabei ist neben Impfungen auch die Anwendung als Medikament gegen bestimmte Krankheiten denkbar. Einige Expertinnen und Experten hoffen gar auf die Heilung von Krebs.
Um solche Erfolge erreichen zu können, muss die RNA aber noch verbessert werden. Bislang wird sie vom Körper schnell zerlegt und ist nicht besonders resistent gegen Temperaturen. Forschende versuchen deshalb, die RNA-Fäden in eine Ringform zu biegen. So sind die Moleküle stabiler und können länger wirken.
Im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Marc Zimmer erklärt Frank Schubert von Spektrum der Wissenschaft, wie RNA in der Medizin funktioniert und wo sie bereits eingesetzt wird. Er geht dabei sowohl auf die Covid-19-Impfstoffe als auch auf zukünftige Anwendungsgebiete ein und schildert, vor welchen Herausforderungen die Forschung hier noch steht.