Der Wald ist ein beliebter Ansatzpunkt, wenn es um die Rettung des Klimas geht. Logisch, schließlich gelten die Wälder als grüne Lungen unseres Planeten. Sie filtern das klimaschädliche CO₂ aus der Atmosphäre und sind deshalb natürliche Klimaschützer.
Der Wald als Klimaretter?
Doch der Wald ist weltweit bedroht. Das gilt insbesondere für die großen Regenwälder in Lateinamerika, Afrika und Asien. Aber auch unseren heimischen Wäldern geht es nicht gut. Rodungen, Dürren, Extremwetter und Schädlinge wie der berüchtigte Borkenkäfer machen ihnen zu schaffen. Im Jahr 2022 ist die globale Zerstörung der Waldgebiete noch einmal angestiegen, heißt es in einem Bericht der Umweltorganisation WWF. Insgesamt seien 6,6 Millionen Hektar Wald verloren gegangen. Das entspricht einer Fläche fast so groß wie Bayern.
Was also tun gegen das große Baumsterben? Eine Lösung liegt auf der Hand: aufforsten. Initiativen, Kommunen und auch Unternehmen pflanzen bereits massenhaft Bäume, um dem großen Sterben in den Wäldern etwas entgegenzusetzen. Doch was im Ansatz richtig ist, muss nicht immer helfen: So warnen Expertinnen und Experten, dass die positiven Effekte der Aufforstungen schnell verpuffen oder sich sogar umkehren können, wenn man nicht aufpasst.
Wie also umgehen mit dem Wald in Zeiten des Klimawandels? Das ist nicht nur für Klimaforschende, Aktivistinnen und Aktivisten eine zentrale Frage, sondern auch für die Forstwirtschaft. Neue Bäume zu pflanzen ist dabei nicht immer die beste Option. Vielmehr gelte es auch, den alten Wald zu schützen, sagt Verena Tang, Redakteurin bei Spektrum der Wissenschaft. Im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Marc Zimmer erklärt sie, warum die positiven Effekte der Wälder fürs Klima gelegentlich überschätzt werden und wann Aufforstungen wirklich etwas bewirken können.