Ist Pünktlichkeit überbewertet?
Pünktlichkeit scheint immer weniger wichtig zu werden. Wer sich verspätet, gibt einfach kurz per Messenger Bescheid und die andere Person kann sich darauf einstellen. Und wer auf jemanden wartet, der verspätet ist, füllt die Zeit mit Ablenkung am Handy. Dabei könnte man die Zeit auch sinnvoll nutzen, anstatt sie einfach „totzuschlagen“ – man könnte den Moment genießen.
Wer zu spät kommt, der verpasst das Leben
Laut dem Zeitforscher Jonas Geißler gibt es zwei Arten von Menschen. Die einen funktionieren eher nach einem Takt. Dieser ist immer stringent und immer gleich. So wie unsere Tage in Stunden, Minuten und Sekunden getaktet sind. Die anderen funktionieren nach einem Rhythmus. Sie gehen schlafen, wenn sie müde sind, und essen, wenn sie hungrig sind. Letztere kommen vielleicht deshalb auch eher mal zu spät. Ein bisschen von beiden Typen steckt aber laut Geißler in allen Menschen.
Welchen Stellenwert Pünktlichkeit in einer digitalisierten Welt hat und wie wir sinnvoller mit unserer Zeit umgehen können, erklärt Jonas Geißler im Podcast. Er gibt Seminare zum Thema „Zeitkompetenz“ und hat zusammen mit seinem Vater Karlheinz Geißler und dem Physiker Harald Lesch das Buch „Alles eine Frage der Zeit“ geschrieben.