Eichhörnchen sind einfach süß. Eichhörnchen sind toll. Ich habe ein Eichhörnchen als Maskottchen am Lenker. Also, unzählige Versuche, bis wir da gelandet sind, wo wir heute sind. Ich habe es nicht gebaut, weil er mich geghostet hat, als ich ihn gefragt habe, was sein Budget ist. Aber das war, glaube ich, die beste Anfrage jemals, um zu sagen: Okay, was braucht es? Was ist wichtig? Was hat der Kunde, die Kundin für einen Anspruch? Und dann aber auch zu schauen: Okay, wie machen wir das so, dass es optisch einfach genial und gut ausschaut und einzigartig ist. Man muss das sehen, das Christian nicht erklärt. Streng dich mal an. Ja, genau. Hier ist der Antritt, der Fahrrad-Podcast auf detektor.fm mit der dritten Oktober-Ausgabe 2025. Mein Name ist Gerold Meyer und ich bin nicht allein. Nee, du bist hier nicht allein und auch woanders nicht allein gewesen. Ich bin da, Christian Bollert, vielleicht für den einen oder anderen oder die ein oder andere überraschend. Aber ich bin manchmal da, wenn man mich nicht erwartet. Und heute ist es auch wieder so. Naja, also man rechnet ja schon ab und zu mit dir. Es gibt aber Zusammenhänge, wo man nicht mit dir rechnet. Christian, ich bin am vergangenen Wochenende… Hast du fast einen Herzinfarkt bekommen, habe ich gesehen. Habe ich das so ausgesehen? Naja, weiß ich nicht. Nee, das nicht. Ich konnte nur meinen Augen nicht trauen. Für mich war das klar: Christian Bollert ist im Urlaub. Ich sehe Bilder aus Berglandschaften und so und denke mir: Ja, die lassen sich es da gut gehen. Dann habe ich mich gefragt, bei dem Frühsport mit so und so vielen Schritten: Hat der Hund da auch mitmachen müssen? Aber ja, okay, muss er. Ein sportlicher Hund. Der möchte, er ist ein Bergdackel, Dackelmischling, um korrekt zu sein. Hat ja so an der einen Seite kürzere Beine, dass der quer zum Hang laufen kann. Genau, der ist direkt dafür gezüchtet worden. Okay, das ist praktisch. Ja, man muss nur auf dem Rückweg, wird halt schwierig. Ja, muss man auf der anderen Seite runter oder einmal um den Berg rum. So, was ich eigentlich sagen wollte: Ich bin auf die Fahrradmesse East Boat nach Dresden gefahren. Also natürlich für mich ein reiner Arbeitstermin. Ein Lecker Und du bist im Urlaub gewesen und du fährst in deinem Urlaub in deiner Freizeit. Plötzlich tauchst du vor mir auf. Ich dachte, den jungen Mann, den kenne ich doch. Der sieht so erholt aus. Ja, siehste mal. Es ist folgendermaßen, hat sich zugetragen: Wir sind am Samstagabend aus dem Urlaub zurückgekommen. Schön erholt und alles war fein. Und irgendwie hatte ich so eine spontane Idee, denn du weißt ja, dass Fahrräder mich grundsätzlich auch interessieren. Und dann dachte ich: Mensch, da ist so eine Fahrradmesse heute. Und Freitag hast du natürlich verpasst, weil du schön im Urlaub wandern warst mit einem Bergdackel-Mischling. Aber vielleicht könntest du ja einfach Sonntag spontan nach dem Frühstück da mal rüberfahren. Ist ja nur eine Stunde mit dem Zug. Autofahren hatte ich keinen Bock, weil ich kam ja gerade aus den Bergen, irgendwie. Und dann habe ich gedacht: Ja, könnte ich eigentlich mal machen. Und dann bin ich einfach rübergefahren. Ich habe ehrlicherweise noch einen Freund oder zwei Freunde angerufen, ob sie nicht auch mitkommen wollen und habe dann einen Freund begleitet mit seinen zwei Kids, was übrigens sehr interessant war, weil ich damit einen ganz anderen Blick auf die Fahrradmesse nochmal bekommen habe. Dir ist vielleicht auch aufgefallen, es gab relativ viele Kinderfahrräder, so Kinderlastenräder und so. Ja, es gab eins, das wurde ungefähr von allen zehnmal fotografiert. Aber es gab noch zwei andere zum Beispiel. Aber in diesem einen, dieses Kind fuhr da rum und hatte in dem Lastenrad drin, so wie sagt man, Gummitiere, ohne jetzt Marken zu nennen. Und das könnte auch Haribo sagen. Und dieses Kind war auch sehr kommunikativ und daran interessiert, diese loszuwerden. Und das trifft sich natürlich gut. Das war sehr lecker. Ich finde es auch okay. Du hast eine Fahrgemeinschaft gebildet auf dem Weg dorthin. Und wie fandst du es denn? Ich fand es super. Ich fand es sehr, sehr gut. Was fandest du super? Ich fand super, dass, also ich glaube, ich gehe mit anderen Augen auf so eine Messe, gerade auf die Rambau Messe BeSpoked, weil ich diese Kreativität und Individualität der einzelnen Ausstellungsstücke sozusagen sehr cool fand. Denn meine letzte Fahrradmesse war tatsächlich die Eurobike, die ich ja auch irgendwie ganz spannend finde. Aber das ist natürlich was ganz anderes, irgendwie so vom Style her. Und man hat sofort das Gefühl, wirklich, ja, und nicht nur das Gefühl, ist ja auch so Unikate zu sehen und Neuentwicklung und Ideen und vielleicht manchmal auch so ein bisschen abseitiges oder nerdiges irgendwie. Und wie ich schon gesagt habe, dadurch, dass ich mit dem Freund und seinen zwei Kindern da war, war mein Blick auch noch mal ganz anders, weil die natürlich auch auf einer ganz anderen Augenhöhe agiert haben. Es gab wirklich, ich glaube, so drei so kleine Räder und so. Die haben wir uns dann sehr genau angeguckt, auch mit den Kids und so. Und es war irgendwie sehr interessant, da über die Messe zu gehen. Und ehrlicherweise war es auch so ein bisschen ich weiß gar nicht, so eine Art unerwartetes Klassentreffen für mich. Ich habe relativ viele Leute getroffen, die ich aus anderen Zusammenhängen natürlich auch aus der Fahrradwelt irgendwie kenne und bin mit denen ins Gespräch gekommen. War dann noch mal bei denen am Stand und habe irgendwie so Also es war sehr, sehr schön. Und ich weiß nicht, das wird dir wahrscheinlich auch so gegangen sein. Vielen Dank auch an alle Leute, die, muss ich mal so sagen, den Mut zusammengenommen haben, mich anzusprechen. Ich habe, glaube ich, fünf, sechs Leute oder so, die haben mich angesprochen und gesagt: Hey, bist du nicht Christian Bollert vom Fahrradpodcast? Und so. Ich habe Gerolf schon gesehen, da hinten. Also ich hatte auch richtig coole Gespräche mit unseren Hörern, Hörerinnen und Hörern. Also sehr, sehr lohnenswerter Ausflug, muss ich sagen. Ja, also diese Gespräche hatte ich auch. Muss ich mich gar nicht mal bedanken dafür. Das war super nett. Ich hatte auch so geschrieben hier zu dem einen Termin. Ich weiß immer gar nicht, ob ich den Mut selber hätte, auf Leute zuzugehen. Also finde ich richtig cool. Also waren wirklich, haben Leute so irgendwie, ja, ja, das finde ich sehr, sehr… Naja, vielleicht vermitteln wir ja den Eindruck, dass wir nicht beißen oder… Nee, aber man muss ja trotzdem… Ja, ich weiß schon. Es ist ja schon mal eine gewisse Hürde, auf jemanden zuzugehen. Vielleicht gelingt es uns ja, dass wir uns hier, dass wir auf Augenhöhe uns präsentieren. Möchte ich hoffen. Ja, das hoffe ich natürlich auch. Aber ich fand es einfach super schön. Und ich weiß auch, man merkt es ja auch. Die Leute sagen es ja auch. Ich weiß nicht, ob und so. Und dann aber super sympathisch und sehr, sehr, sehr, sehr cool. Also ich habe auch da nochmal richtig viele gute Gespräche geführt. Ja, und ich auch. Ich fand es sehr angenehm, sehr, sehr nett, auch lange Gespräche da geführt. Ich finde das auch gut, wenn man da angesprochen wird, weil der Effekt Wir haben das schon mal an anderer Stelle, zum Beispiel nach unserem schönen Treffen, haben wir das ja auch so gemerkt, wie gut das tut für uns, wenn wir mal so direktes Feedback kriegen. Also jetzt so, dass man einfach drüber spricht und das haben wir ja sonst nicht. Und insofern, ja, fand ich auch prima. Und habe ich auch wieder gemerkt, also wir haben einfach die besten. Also die Leute sind, die sind alle total nett. Die bringen coole Vorschläge mit, die man kann mit denen also lange, lange sprechen. Ich habe natürlich auch wahnsinnig viel gesprochen auf dieser Messe. Aber ich habe mit dir halt kaum gesprochen. Also wir haben uns noch kurz gegrüßt. Ich glaube, wir haben also drei bis fünf Worte gewechselt. Dann war es auch schon wieder weg. Vielleicht ganz vier. Ja, und deswegen wollte ich dich fragen, Christian, dein Lieblingsdetail, gibt es das? Ja, ist wirklich eine gute Frage. Ich glaube, ich würde tatsächlich bei diesem Kinderlastenrad, bei der Kinderlastenrad-Idee bleiben und zwar ein quasi Gepäckträger für die Kleinen, also dass die auch was transportieren können, zum Beispiel ihre Süßigkeiten oder ihr Kuscheltier oder sowas gab es nämlich auch. Und das fand ich irgendwie ganz cool, weil ich glaube, das hat natürlich auch so einen Effekt, so wenn du sozusagen auch so ein Minifahrrad hast, mit dem du auch wie die Großen. Irgendwie so. Es gab auch eins, es stand direkt neben dem großen Lastenrad zum Beispiel. Also ich glaube, das war so mein Lieblingsdetail, weil ich auch gemerkt habe, wie die Kids das total cool fanden. Und ja, und die haben ja auch wichtige Dinge zu transportieren. Also Kuscheltiere, dann wenn sie irgendwie zum Beispiel beim Onkel im Garten sind, dann müssen sie ein paar Äpfel mitnehmen oder zum Beispiel. Es gibt Kastanien, es gibt schöne Steine am Strand. Bei kleinen Hunden gilt es vielleicht sogar auch, dass sie da den kleinen Hund mitnehmen. Und irgendwann, also wenn es dann hier in die Bildungseinrichtung geht und so, dann müssen die ihre Ranzen durch die Gegend schleppen und den ganzen Kram. Und da, also das finde ich auch immer gut, wenn es da… Also ich glaube, das ist mein Lieblingsdetail. Ja, wenn du mich jetzt festnageln würdest. Ja, das finde ich gut. Das ist ein gutes Detail. Ja, mich würde natürlich auch interessieren, wie war denn die Messe für dich? Die war toll. Du hast ja quasi gearbeitet. Ich war ja inkognito da, wenn man so will. Ja, ja, ich habe gearbeitet. Und du wirst genau wissen, was ich meine, wenn ich sage, dass ich halt bisher gerade bei solchen Außenterminen mir gern richtig schön eingeschenkt habe. Also ich gehe meistens zu solchen Veranstaltungen hin und auch wenn ich zu Firmen gehe oder so, ganz nach dem Motto: immer fünfmal mehr wissen, als man schreibt oder sagt, da richtig viel aufzunehmen, weil ich alles interessant finde und alles irgendwie wichtig und mich auch richtig lang mit Leuten unterhalten kann über ganz viele Themen. Weil du so ein Schwamm bist, so ein bisschen. Ich finde es einfach interessant. Ja, also mich interessieren Menschen und Fahrräder und da, wo die zusammenkommen, dann stelle ich halt viele Fragen. Aber damit kann man sich natürlich, wenn danach etwas Hörbares rauskommen soll, dann kann man sich natürlich so schöne Aufgaben stellen. Das kann ich sehr gut. Und diesmal, dass man wahnsinnig viel Material hat und sich gar nicht entscheiden kann, zum Beispiel. Ja. Und wie erzählt man dann eine Geschichte und trägt diese Geschichte sich? Ist die interessant? Weil am Ende auch, wenn es mich interessiert, mache ich das natürlich nicht für mich, sondern ich mache das für diesen Podcast, damit es in diesem Podcast funktioniert. Und nachdem ich im letzten Jahr so die ganz große Frage gestellt habe: Warum findet das hier alles statt? Warum macht ihr was ihr tut? Warum dies? Warum das? Und man kann sich vorstellen, dass das sehr lange und tolle Gespräche auch rausgekommen sind. Habe ich mir diesmal gedacht, ich mache es andersrum. Weil manchmal ist es ja vielleicht so, dass wenn man nach dem Großen fragt, dann kriegt man vielleicht… Vielleicht ist das manchmal zu viel gewollt und manchmal ist es vielleicht auch so, dass im Kleinen das Große sichtbar wird. Das finde ich eine sehr gute Idee. Ohne dass man es so hart ansteuert. Also, was hast du diesmal gefragt dann? Das verrate ich dir nach diesem Jingle. Antritt, der Fahrrad-Podcast von detektor.fm. Auf der Fahrradrahmenbaumesse Beespoke, die in den letzten drei Jahren in Dresden stattgefunden hat, da treffen sich Rahmenbauerinnen und Rahmenbauer und auch viele Menschen, die Zubehör rund ums Rad produzieren. Und ich habe mich dort umgehört und mit einigen von ihnen gesprochen. Ich habe von ihnen wissen wollen, welche Details ihnen an ihren Rädern und Produkten wichtig sind. Und es gilt dabei nur ein Detail pro Exponat und pro Person. Und das Ergebnis, basierend auf einer sehr streng subjektiven Auswahl meinerseits, das könnt ihr jetzt hören. Hallo, ich bin Gerolf vom Fahrrad-Podcast Antritt. Wer bist du? Moin, ich bin der Markus von Tante Mäcki. Und was ist Tante Mäcki, Markus? Also, Tante Mäcki ist meine Marke, unter der ich Fahrräder baue und eine Menge Content, aber auch dazu raushaube. Den Content habe ich auch schon gesehen. Und ich möchte jetzt gerne mit dir über ein Detail deiner Wahl an deinem Rad sprechen. Also vielleicht eins, was du am meisten magst oder was dich am meisten genervt hat oder was auch immer dir einfällt. Über welches Detail würdest du am liebsten sprechen? Wenn ich über ein Detail reden muss oder soll oder darf, dann ist es einfach, denke ich, der Sitzknoten. Okay, dann lass uns mal ein Stück näher rangehen. Also wir sehen ein Rennrad, ein felgengebremstes Rennrad mit ordentlich Reifenfreiheit, mit einem Shimano Award, der dran geheftet ist. Und du hast gesagt, der Sitzknoten. Was ist ein Sitzknoten? Also der Sitzknoten ist der Bereich an einem Fahrrad, wo quasi das Oberrohr das Sitzrohr und die Sitzstreben quasi zueinander finden. Das sieht bei einem klassischen Diamantrahmen wirklich so aus, wo alles so ein bisschen zusammentrifft. Beim modernen Rahmen ist es teilweise ein bisschen anders, weil die Sitzstreben tiefer oft gesetzt werden. Aber jetzt bei meinem klassischen Rad kommt da eben alles zusammen. Und wenn wir jetzt über den Sitzknoten sprechen, was willst du mir erzählen darüber? Also, was ich so super faszinierend schon immer an Stahlrahmen fand und finde, sind halt oft kleine Details. Und so ein Sitzknoten kann halt einfach ein Sitzknoten sein oder es kann halt etwas sein, wo man eine gewisse Formsprache reinbringt, ein gewisses Detail halt und sich auch so sehr viel Zeit nehmen kann. Und das habe ich bei dem Fahrrad halt gemacht. Lass uns mal versuchen, das zu beschreiben, welches Detail du meinst. Wir sind ja nur auf Audio, wir haben kein Bild. Also müssen wir das Bild jetzt irgendwie malen mit Sprache. Genau, also erst einmal haben wir an dem Sitzknoten eine Muffe. Also das ist quasi eine Fügestelle, wo du Rohre reinstecken kannst. Also da haben wir einmal das Sattelrohr und einmal das Oberrohr, was da quasi zusammenläuft. Und dann haben wir bei der Muffe quasi wie Muffenfenster. Das sind Aussparungen, wo du quasi trotz der Muffe, die ja da nochmal auf dem Rohr aufbaut, ist ja ein Fügestück, quasi dann aber dieses Fenster, sodass man auch wieder das Rohr sieht. Das bringt dann so eine besondere Ästhetik rein. Und das sind halt alte Muffen aus den 80ern, die quasi schon diese Fenster haben. Also die gibt es quasi so, die Teile. Aber dann habe ich halt die Sitzstreben genommen, habe auf die Sitzstreben so Stahlblättchen drauf gelötet. Und diese Stahlblättchen, die stehen auch nochmal über die Sitzstreben über. Also man sieht wirklich, dass da quasi nochmal was aufgetragen wurde. Und diese Blättchen also von links und von rechts kommen, ja, die Sitzstreben, die sind quasi von links und rechts, also auf der Muffe drauf, auf dem Sattelrohr. Und dann habe ich die Spitzen dieser Blättchen quasi um die Muffe gebogen, sodass sich das alles quasi verbindet. Also wie wenn man mit den Händen von hinten einmal um das Rohr rumgreift. Und dann dachte ich mir, das reicht ja jetzt nicht aus. Dann habe ich die Muffe noch in Richtung des Vorderbaus quasi einmal verlängert und dann nochmal eine spitze Muffenkontur nach oben hinein gefeilt, sodass es im Grunde eine Muffe wurde, die du so einfach nicht kaufen kannst. Warum hast du es gemacht? Weil es verdammt viel Spaß macht und mich auch einfach bewegt. Also ich finde, das geht halt oft verloren in der sehr schnelllebigen Zeit. Einfach diese Handwerkskunst. Auch das finden sich in sehr vielen Gewerken eigentlich wieder, wenn wir uns Möbelstücke von früher anschauen, wie verziert die waren. Oder eine alte Shimano 600 Arabesque-Gruppe. Das sind ja eigentlich so Kunstwerke für sich. Und das geht mir so ein bisschen verloren. Und da finde ich es extrem schön und es macht mich einfach glücklich, wenn ich so kleine Details dann einfach verwirklichen kann, die ich finde, sehr viel ausmachen. Weil wenn der Rahmen mit diesen Details am Ende weggeworfen werden würde, bei der Detailverliebtheit, wäre das super schade drum. Und ich glaube, bei einem Rahmen, der halt aus einer Massenproduktion kommt, denkt man da vielleicht gar nicht so drüber nach. Ist es also was, was einen quasi dabei unterstützt, eine engere Beziehung zu dem Gegenstand irgendwie auch aufzubauen? Also sowohl für dich als auch für, ich weiß gar nicht, vielleicht ist es ja für dich oder für jemand anderes. Genau, im Grunde soll es auch ein bisschen darum gehen, dass man ein bisschen eine Stufe wieder zurückgeht von diesen Produktionszyklen, in denen wir uns in der Branche ja auch bewegen. Mehr hin zu einem Wenn ich jetzt so ein Fahrrad habe, wo so ganz viel Arbeit drin steckt, wie gehe ich eigentlich mit diesem Konsum dann quasi auch um? Also ist das jetzt etwas, was ich für einen schnellen Konsum irgendwie konsumiere oder vielleicht etwas, was ich relativ langfristig auch schön finden kann und mich daran erfreuen kann? Und es wäre für mich halt der Traum, wenn das halt rüberkommen kann. Wie lange hast du gebraucht für diesen Sitzbock-Knoten? Das ist eine gute Frage. Tatsächlich hatte ich den Hinterbau, ich glaube, an dem Rahmen habe ich, glaube ich, dreimal angesetzt, bis ich zufrieden war. Also ich habe tatsächlich Kettenstreben kaputt gesägt, wieder rausgelötet. Ich musste Sitzstreben wegschmeißen, weil einfach Dinge schiefgelaufen sind. Also mit dem Fahrrad hatte ich wirklich auch Reibung. Und am Ende, wie es aber rauskam, hat es dann umso schöner gemacht, weil diesen Prozess, quasi diesen handwerklichen Prozess dahinter, dass Dinge schief laufen und man dann halt einfach mal eine Woche das liegen lässt und dann wieder hingeht. Und irgendwann sieht es symmetrisch aus und sieht schön aus, ist halt einfach unglaublich. Jetzt habe ich dich gefragt und du hast mir gesagt, das ist hier mein Sitzbock-Knoten, den finde ich besonders gut. Haben es auch schon Leute, ist denen das selbst aufgefallen? Bist du darauf angesprochen worden? Schon auch. Also es ist ein Detail, wo auch wenn jetzt Leute vor meinem Fahrrad stehen, durchaus auch mal so über diese Plättchen so drüber fahren. Also das ist schon auch spannend zu sehen, dass so ein Detail dazu auch führt, dass die Leute so diese Haptik sich auch wünschen, also es zu spüren. Und ich bin schon auch ein relativ haptischer Mensch. Also deswegen arbeite ich auch gern mit Pfeilen und so, weil dieses mit den Händen was machen, wirklich dieses Gefühl, was dabei ist, das finde ich so faszinierend. Und dann zu sehen, okay, da kommen Leute und die wollen es anfassen. Da merke ich halt krass, also es passiert genau das, was eigentlich auch passieren soll. Okay, also man könnte ja auch denken, als Aussteller will ich gar nicht, dass das angefasst wird, aber es klingt so, als würdest du es eher gut finden. Ja, also wenn jemand jetzt unachtsam damit umgeht, klar, denkt man sich: Oje, oje, ich habe so viel Arbeit reingesteckt. Und an dem Fahrrad sind ja ganz viele andere Details auch, wo man so denkt, ein bisschen vorsichtig. Aber auf der anderen Seite, wenn man halt merkt, dass da also jemand wirklich einer war, heute hier, der war so begeistert, der hat es richtig anfassen müssen. Und dann zu sagen: Boah, fass mal den Pfad nicht an, finde ich, ist ja auch falsch, sondern eher so auch dankbar zu sein, dass eine Person das jetzt so empfindet, ist doch das Größte, was passieren kann. Ja, und ich habe so den Eindruck, oder ich kenne das so aus einer Zeit, als Rahmen vor allen Dingen gemuft gebaut wurden, dass die Muffe ja auch eigentlich so eine Art persönliches Stilmittel war, dass Leute auch einen eigenen Stil damit entwickelt haben, so eine Muffe zu bearbeiten. Spielt das bei dir auch mit rein? Ja, absolut. Also ich war lange Zeit, bin es auch ein Stück weit immer noch ein Riesenfan von Gazelle Champion Mondialrädern. Und wenn wir uns da den Sitzknoten anschauen, haben wir auch immer quasi diese Blättchen, die quasi um den Sitzknoten so auch gelegt wurden. Es kommt auch ein bisschen auf den Jahrgang des Gazelle-Rahmens an. Also gegen Ende wurde es nicht mehr ganz so aufwendig gemacht, nicht mehr mit Blättchen so. Und im Grunde ist es schon auch daran angelehnt, aber dann schon auch anders gemacht, weil ich halt das Blättchen ersichtlich lasse, also nicht komplett wegfeile, sodass das Blättchen im ersten Moment vielleicht auch wirklich wie so aufgesetzt aussieht. Aber das ist halt auch gewollt. Also zitiert und weiterentwickelt. Wenn man es so begreifen möchte, wahrscheinlich schon, ja. Sage ich jetzt einfach mal so. Vielen Dank. Hallo, ich bin Gerolf vom Fahrrad-Podcast Antritt. Wer bist du? Ich bin der Eric Wunderlis von Wunderlis Räder. Hallo, hi Eric. Ich möchte gerne mit dir über ein Detail an einem Detail sprechen. Ein Detail deiner Wahl, vielleicht eines, was du am liebsten magst, wo du am längsten mitgekämpft hast, worauf du am stolzesten bist, was auch immer. Your choice. Was mir spontan einfällt, wäre die Gabel von dem Rennrad. Okay, also wir stehen vor einem weißen Rennrad. Dieses Rennrad hat zufällig auch Best Road der BeSpoke 2025 gewonnen. Was lässt dich diese Gabel wählen als Beispiel? Ich fange, wenn ich ein Rad baue, meistens mit der Gabel und Vorbau an. Das ist das Erste, was ich baue, weil es für mich am… Ich will nicht sagen am stressigsten, aber am anspruchsvollsten ist, weil ich Ausfallenden verwende, die wenig Spielraum zulassen. Steckachse, Ausfallenden, Verscheibenbremse, Gabel ist Verscheibenbremse. Und bei dieser Gabel war es schwieriger, Gabelscheiben zu finden, die für Verscheibenbremsen ausgelegt sind. Und das ist eigentlich der Hauptgrund, warum die Gabel so aufwendig war, überhaupt die Gabelscheiben zu organisieren und dann eben zu bauen mit den Toleranzen, die es halt braucht, um Ausfallenden zu verwenden, die keine Justierung zulassen. Also die Gabel, wenn die fertig ist und aus der Leere kommt, die muss halt auf den Millimeter stimmen. Und das ist das Schwierigste am Gabelbauen eigentlich. Okay, da müssen wir jetzt natürlich an mehreren Stellen nachfragen. Ist das ein übliches Vorgehen, dass man… Also, du hast gesagt, du machst das immer mit Gabel und Vorbau zuerst. Ist das was, was man generell macht im Rahmenbau oder ist das was, was so dein Ansatz ist? Ja, das ist auf jeden Fall. Weiß ich nicht, wie es die anderen machen, aber das ist für mich… Das ist mein Weg, weil ich versuche immer, die schwierigsten Sachen zuerst zu machen, dass ich den Kopf frei habe und mir die Arbeit ein bisschen erleichtere und die Nächte vor allen Dingen. Genau. Ich weiß nicht, wie es die anderen machen. Wahrscheinlich hat jeder seinen eigenen Weg. Und du hast gesagt, du hast versucht, Gabelscheiden zu finden. Was müssen diese oder was können diese Gabelscheiden, die jetzt hier verbaut sind? Nach was hast du geschaut und was ist die Schwierigkeit dabei zu finden? Ja, ich weiß, dass es Gabeln mit Scheibenbremsen und Aeroplates gibt, durch das Internet natürlich. Und das Schwierige war eigentlich, den Hersteller zu finden, der diese Gabelscheiden liefert. Und das Schöne an der Bremenbuilder-Community ist, dass man jemanden in Amerika anschreiben kann und der so nett ist, zurückschreibt und einen den Kontakt nennt. Und das ist eigentlich das Schöne, weil ohne das Internet würde ich das wahrscheinlich nie hätte machen können. Und welcher Hersteller ist das jetzt hier? Können wir den nennen? Ja, die kommen aus Japan. Das sind Kaisei-Scheiden. Die gibt es in zwei verschiedenen Ausführungen für Scheibenbremsen. Einmal mit der Wandstärke 0,95 Millimeter oben und einmal 1 Millimeter oben. Das ist die leichtere Variante von beiden. Die sind unten am Ende 1,5 Millimeter stark, ungefähr. Wandstärke, Wandstärke. Ja, wenn ich hier so rumschaue, gerade bei Rennrädern ist es eigentlich üblich oder vielleicht üblich auf den ersten Blick, dass viele Hersteller zwar den Rahmen bauen, also viele Rahmenbauer, und dann aber eine Seriengabel verwenden aus Carbon oder von irgendeinem Zulieferer. Warum baust du deine Gabeln selbst? Ja, es hat eigentlich nur, ich würde sagen, ästhetische Gründe, weil ich gerne ein schlankes Ich würde gerne ein Steuerrohr verwenden oder verwende gerne. Das ist eigentlich der einzige Grund. Sonst kann man sicherlich mit einer Carbon-Gabel, die funktioniert genauso gut oder besser. Das heißt, das ist dein eigener ästhetischer Anspruch, der da… so mit reinfließt. Ja, die Sturheit, genau. Könntest du das alles machen… ohne Sturheit? Ja, sicherlich. Ich denke, ja. Sturheit, das klingt immer so… jeder versucht irgendwie, seinen Geschmack da an das Rad reinzubringen. Also Sturheit… ist das falsche Wort. Ich sage mal, den ästhetischen Anspruch. Das machen… alle Rahmenbauer, denke ich. Hallo, ich bin Gerolf. Wer bist du? Hallo, ich bin Christine von Gramm. Was ist Gramm? Gramm Tourpacking. Wir machen… Fahrradtaschen. Okay, Tine, ich möchte mit dir über ein Detail an deinen… Produkten sprechen. Ein Detail deiner Wahl, eines aus welchen Gründen auch immer. Worüber sprechen wir? Von der Diamondbag. Okay, das ist doch ein prima Thema. Erstmal zum Anfang: Was ist die Diamondbag? Die Diamondbag ist unsere Rando-Tasche, die wir anbieten für unsere Gepäckträger. Und die ist ganz praktisch, weil sie recht tief auf dem Vorderrad sitzt und zum Fahrer hin geöffnet werden kann. Sie hat ein bisschen die Form eines Diamanten und nimmt auch die Form des Align Racks auf. Durch die Form gibt sie die Freiheit am Lenker, am Bremsschalthebel. Sie ist ein bisschen konisch zugeschnitten, nach vorne schmaler werdend. Uns hat das immer ein bisschen gestört, dass die Taschen so breit sind und man dann mit Handschuhen im Winter beim Fahrradfahren ständig beim Schalten an die Tasche kommt. Das haben wir versucht zu reduzieren, indem wir die Tasche etwas schlanker nach vorne hin zulaufen lassen. Ich denke, das ist uns ganz gut gelungen. Wir haben so ein schönes Mittelmaß gefunden, dass die Tasche zwischen fast jedem Lenker passt. Wenn du eine 40er Breite hast, dann klappt das wunderbar. Und du kannst natürlich noch viel breitere Dropper-Lenker benutzen. Ich denke, das ist das Hauptprodukt in unserer Linie, was auch so ein bisschen unser Brand ausmacht. Ich denke auch, wie lange habt ihr gebraucht, diese Form zu finden? Das war ein ganz langer Prozess. Das ist mit Flo von Fern zusammen entstanden. Als allererstes gab es das Rack und das Design haben wir dann aufgenommen. Diese Tasche ist natürlich auch auf den Ideen von Flo gewachsen, der gesagt hat: „Hey, lass uns doch mal so etwas machen.“ Eine klassische Randonneuring-Tasche, die ein bisschen moderner interpretiert ist, ein bisschen moderner umgesetzt ist. Dann haben wir uns ans Werk gemacht. Es war nicht ganz reibungsfrei, dieser Prozess. Er hat auch mindestens ein Jahr gedauert. Am Ende ist ein ganz schönes Produkt daraus entstanden, das wir auch weiterentwickeln. Wir sind noch lange nicht am Ende. Es gibt jetzt zu dieser Tasche auch ein Kartenfach, das ich gerade anbiete. Zukünftig wird es noch einen Reflexstreifen geben, den man sich nachträglich zu seiner schon vorhandenen Diamond Bag kaufen kann. Und kann das dann vorne an der Front befestigen. Jetzt gerade haben wir Seitentaschen hinzugefügt aus Ultra Stretch. Ich habe lange überlegt, wie ich Seitentaschen an dieser Tasche integrieren kann, ohne dass es die Hände berührt oder es unpraktikabel beim Fahren wird. Dann gab es die Möglichkeit, dadurch, dass Challenge Sail Clothes aus den USA dieses Ultra Stretch, ein bielastisches Material, auf den Markt gebracht hat. Dann war es auch für mich möglich, eine schöne Seitentasche an dieser Diamond Bag zu integrieren, die, wenn sie nicht benutzt wird, ganz flach ist. Aber unglaublich viel Volumen aufnimmt, wenn man jetzt unterwegs etwas isst, seinen Müll loswerden will oder mal schnell etwas bestaunen möchte. So entwickeln wir diese Tasche ein bisschen weiter. Du hast gesagt, ihr habt ein Jahr gebraucht, um die so zu entwickeln. Wie viele Prototypen sind das gewesen? Was war so das Schwierigste dabei? Unzählige Pappmodelle, die Flo gemacht hat, und Taschenmodelle, die ich genäht habe. Sehr viele Volumenproben haben wir gemacht, sehr viele Materialproben. Es war auch nicht ganz klar, welches Material wirklich gut mit unserer Faltkonstruktion funktioniert, weil die Tasche wird ja auch ein bisschen zusammengefaltet. Wir wollten einen Deckel haben, aber einen Deckel, der verschlossen ist. Also du klappst die Tasche zu und hast keinen Wassereinbruch von der Seite. Ja, also unzählige Versuche, bis wir da gelandet sind, wo wir heute sind. Beschreib mal eine Volumenprobe. Gießt ihr da Wasser rein und guckt, wie viel es ist? Sieben Waffen Flitter, ja. Aber wie macht man das? Ja, exakt so mache ich das. Also bei manchen Taschen kann ich das Volumen ganz gut errechnen. Aber da diese Tasche eine recht komplexe Form hat, gehe ich den einfachen Weg und hänge eine Tüte rein. Dann schütte ich Wasser rein oder ich wiege das Wasservolumen im Nachhinein. Das sind ziemlich exakt 7,5 Liter, wenn die Tasche geschlossen ist. Beschreib bitte nochmal den Faltmechanismus, den hast du eben genannt. Den kann ich mir noch nicht genau vorstellen. Das ist schwierig in Worte zu fassen. Das muss man eigentlich sehen. Also du hast einen Deckel, der ist an der Stirnseite der Tasche fest. Wie soll ich das beschreiben? Du klappst die Tasche überlappend zu an deiner Seite. Die Seitenschnittteile der Tasche klappen mit ein. Die sind ein bisschen vorgefalzt. Durch diese leichte Falz klappt die Tasche zur Fahrerseite hinzu. Und noch ein Panel, das verstärkt ist durch dünne PE-Platten, fällt nochmal herunter und kann dann festgezogen werden. Durch Fittlock-Verschlüsse. Eigentlich sieht es ganz simpel aus. Es hat uns sehr viel Mühe gekostet, das so hinzubekommen, dass es dann auch funktioniert. Der Effekt dessen ist auch, dass ich während der Fahrt rankomme, richtig? Ja, das war von Anfang an klar, dass wir es so haben wollen. Es gab noch eine Vorgängertasche, die Pizza Bag, die ich früher gemacht habe. Die war eben so, immer zur Fahrerseite hin zu öffnen. Das ist ja das, was ich machen möchte. Ich möchte beim Fahren möglichst wenig Stops machen. Und auch für eine Banane oder einen kleinen Müsliriegel nicht extra anhalten müssen, um die Tasche zu öffnen. Das ist natürlich auch ganz schön gegeben jetzt mit den Fittlock-Verschlüssen, weil man kann einfach einhändig diese Verschlüsse öffnen. Man kann bequem auch mal eine Regenjacke rausziehen aus der Tasche, die Regenjacke während der Fahrt auf dem Fahrrad anziehen. Die Tasche gemütlich wieder zumachen. Das war die Idee dahinter. Es ist immer so ein bisschen dieser Randonneur-Gedanke, der da mit schwimmt. Wie ist das Feedback auf die Tasche? Ich denke, ganz positiv, ja. Also klar, es gibt so immer wieder auch Ideen und ja… Wir arbeiten weiter daran. In meiner Wahrnehmung ist es so eine der ersten Randon-Taschen, die ohne so eine Spezialkonstruktion am Lenker, so einen sogenannten Dekaleur, funktionieren. Das war wahrscheinlich auch der Gedanke. Genau, das war auch einer der Gedanken. Ja, also ich wollte eine einfache Befestigung haben, aber exakt diese Befestigung hatte die Vorgängertasche eigentlich auch schon. Also vorne ein Klettverschluss und hinten ein Fittlock-Verschluss. Die Tasche wird an der Front- und Rückenseite runtergezogen auf den Träger und bedarf deswegen keines Dekaleurs mehr. Das ist ganz schön. Und dadurch, dass man keinen Dekaleur benötigt, hat man auch diese Distanz zur Tasche und kann wunderbar am Oberlenker fahren. Dort greifen und hat immer die Hand- und Handschuhfreiheit, auch im Winter. Und ja, genau. Super, danke dir! Sehr gerne, danke. Hallo, ich bin Gerolf. Wer bist du? Hallo, ich bin Konstantin. Und Konstantin, was machst du hier? Du bist Aussteller, oder? Ich bin Aussteller. Ich bin Konstantin Drust von Drustcycles aus Berlin und stelle meine drei Räder an meinem Stand und noch drei Räder irgendwo in der Messe aus. Okay, das wird jetzt hart, weil ich möchte mit dir über ein Detail an einem dieser Räder sprechen und du kannst es aussuchen. Eigentlich finde ich es interessanter, wenn du dir das Detail aussuchst, weil du ja der externe Betrachter bist. Es ist für mich eigentlich interessanter, was du dir aussuchen würdest. Okay, das ist ein cooler Ansatz. Fällt mir auch sofort ein. Das sind deine… ich weiß nicht, ob man noch Fillets dazu sagt. Also ich versuche das mal ein bisschen zu beschreiben. Also quasi die Lotnaht, die du in einer speziellen Art und Weise ausführst. Es sieht eigentlich aus wie große goldene Schuppen, so wie man das eigentlich von der Form her so ähnlich von manchen fetten Aluschweißnähten kennt. Und hier ist aber Stahl. So, du musst erklären, nicht ich. Also ich meine, schon bei meinem allerersten Filletbraced Fahrradrahmen, den ich dann verschliffen habe, habe ich gewusst: So, nicht. Das möchte ich nicht tun. Das ist mir zu viel Arbeit. Und ich muss so löten lernen, dass ich es optisch ansprechend genug finde, um es nicht zu verschleifen. Am Ende muss man ja sagen, eine Schweißnaht wird auch nicht verschliffen. Eine Aluschweißnaht wird auch nicht verschliffen. Viele Aluschweißnähte sehen auch nicht so sauber aus, viele Schweißnähte auch nicht und Menschen kommen damit klar. Und das ist halt ein Stil, der ist alt. Früher wurden Motorradrahmen so gemacht, Flugzeugrahmen wurden so gemacht, Autorahmen wurden so gemacht. Die wurden nicht verschliffen, die wurden so geschubbt, gelötet. Und ich habe das zum ersten Mal gesehen bei einem Filletbracer aus UK. Ich war, ich sag mal, überrascht. Ich dachte so: Oh wow, das sieht halt so gut aus und das möchte ich können. Und dann habe ich halt immer versucht, das zu machen und es nach ein paar Jahren dann irgendwann geschafft. Nur ganz kurz für die Leute, die es bei Filletbracers nicht genau wissen: Was ist das? Wie kann man das erklären? Also ich kenne zum Beispiel Muffen, dann füge ich irgendwie ein Rohr in eine Muffe. Was ist Filletbracer? Also der Unterschied beim Hartlöten und beim Schweißen wäre ja, dass man beim Schweißen das Material, das zu verbindenden Werkstücke, aufschweißt und Zusatz dazu gibt. Hartlöten, Filletbracing funktioniert im Prinzip genauso, nur dass das Material nicht aufgeschweißt wird, sondern man einen niedrigschmelzenden Schweißzusatz, einen Lötzusatz in dem Fall hat. Und auf Deutsch würde man sagen: Auftragslöten mit Messing. Im Prinzip legt man eine Naht auf die Materialien und baut wie so Messingmuffen um die Rohre eigentlich. So kann man es sehen. Und du hast über den Aufwand gesprochen, den das bedeutet, das zu verschleifen. Man sieht das ja manchmal so, das ist, wenn die Rahmen besonders organische Übergänge haben und man dann manchmal auch diesen goldenen Schein sieht. Wenn ich das jetzt richtig verstehe, mir fällt das als erstes ein, wenn ich auf deine Räder gucke, dass das dir irgendwie auszeichnet, also so ein Signature-Ding. Und es wirkt clever auf mich, weil du sparst Arbeit damit und schärfst gleichzeitig dein Profil, oder? Ja, und ich kann auch meine Reise in einem sinnvollen Rahmen darstellen. Ich kann sagen, ich kann meine Arbeit anbieten für einen Preis, der zugänglicher ist, als wenn ich eine Woche mehr Arbeit reinstecken müsste. Ich kann ja meine Arbeit nicht berechnen. Und dadurch, dass ich die Räder nicht mehr verschleife, spare ich halt im Prinzip eine Woche. Und das spiegelt sich natürlich wieder. Dann können dir Leute sagen: Okay, du arbeitest… Ich meine, ich bin jetzt nicht billig. Ich finde meine Preise vernünftig. Ich habe vernünftige Preise. Ich finde, es gibt auch unvernünftige Preise oder es gibt auch zu billige Preise. Da bin ich definitiv nicht drin. Aber es gibt mir halt so eine Möglichkeit, meine Arbeit zugänglicher zu machen für eine größere Masse an Menschen. Weil es sind Luxusprodukte, immer noch. Jeder handgemachte Fahrradrahmen ist ein Luxusprodukt. Und wenn dann 1000 Euro mehr oder weniger auf der Rechnung stehen, macht das einen riesigen Unterschied. Das ist so ungefähr der Unterschied. Ich würde schätzen, gegenüber einigen anderen sind 1000 Euro ungefähr der Unterschied. Ich kenne nicht alle Preise. Hast du das Gefühl, dass Leuten generell bewusst ist, dass das Verschleifen eines Rahmens, also der Filz eines Rahmens, eine Woche dauern kann? Ich glaube, bei manchen Rahmenbauern dauert das noch deutlich länger. Das kommt immer auf den Anspruch an, den man selber an seine Arbeit stellt. Es ist ja auch nicht so, dass ich mir nur Arbeit spare, sondern ich habe ja auch jahrelang Arbeit investiert, um das zu lernen, was ich jetzt mache. Und ich investiere immer noch Arbeit, um besser zu werden. Das heißt, wenn jemand mit einem sehr hohen Anspruch an seine Räder rangeht, dann kann er auch zwei Wochen verschleifen. Ich will gar nicht wissen, wie lange manche meiner Freunde mit Fahrrädern verschleifen. Bei dem Gedanken schaudert es mir sozusagen. Als ich noch verschliffene Räder gebaut habe, habe ich am Ende meistens mit Silber hart gelötet, weil es sich einfacher verschleifen lässt. Ich habe dann ungefähr eine Woche gebraucht, bis es so war, wie ich das haben wollte. Man kann natürlich auch spachteln, was auch total Sinn macht. Einfach einen Radius etablieren, Spachtel drüber, Lack drüber, sieht perfekt aus. Macht total Sinn, habe ich auch gemacht. Nur ist dann der Handwerker in einem da, der so ein wenig enttäuscht von sich selber ist, dass man es nicht 100 Prozent zu Ende gebracht hat. Ich würde einfach denken, dass viele Leute es wahrscheinlich unterschätzen, dass man so lange Zeit investieren kann, dass es einem nicht bewusst ist, dass es so aufwendig ist. Wenn du sagst: Okay, ich habe da meine Filets, die sehen so aus und es spart mir die Zeit und ich stecke quasi die Zeit oder meine Aufmerksamkeit in vielleicht was anderes. Gibt es was anderes, wo du sagst, da lege ich mehr Wert drauf als auf ein verschleifendes Filet? Ich gebe mir grundsätzlich wahnsinnig viel Mühe bei meinen Rädern. Da ist nichts irgendwie geschlammt, ist das falsche Wort. Aber ich mache alles mit sehr, sehr, sehr viel Aufmerksamkeit aufs Handwerk und ich gebe mir sehr viel Mühe bei den Zuschnitten. Ich gebe mir überall sehr viel Mühe. Ich bin ja auch irgendwo spezialisiert auf absolute Spezialräder. Leute kommen ja zu mir mit den absurdesten Ideen, was ein Fahrrad sein kann. Und ich versuche das dann irgendwie umzusetzen und musste einfach sehr viel darüber nachdenken, zum Teil. Gib uns mal eine Idee für so eine absurde Idee, mit der Leute zu dir kommen. Also meine Lieblingsanfrage für immer, wo auch immer dieser Mensch ist, kam, glaube ich, aus Amerika. Es war jemand, der einen Cargo-Trike wollte, den man in einen Eselkarren umwandeln kann. Ich habe es nicht gebaut, weil er mich geghostet hat, als ich ihn gefragt habe, was sein Budget ist. Aber das war, glaube ich, die beste Anfrage jemals. Ich denke einmal im Monat an ihn und ich lache. Und dann schicke ich es den Leuten, die es damals auch gesehen haben, und sie lachen auch. Und dann freuen wir uns alle darüber und dann geht es weiter. Ich möchte dazu sagen, es ist mir wirklich immer wieder wichtig zu sagen, ich hätte es getan. Ich hätte es getan. Es war so absurd spezifisch und außerhalb meiner Wahrnehmung, außerhalb jeder Vernunft. Ich hätte es tun müssen, aus Liebe zum Fahrrad. Ich danke diesem Menschen, denn er hat auch mich zum Lachen gebracht. Was ist das Wildeste, was du auch umgesetzt hast? Was ist das Wildeste, was ich auch umgesetzt habe? Vielleicht auch wie es nach dem Wildesten oder ein Wildes. Es gibt hier einmal dieses Cargo Longtail Mountainbike hier bei der Messe, was vielleicht das wildeste Kundenrad ist. Wild ist ein komisches Wort dafür. Es ist beeindruckend, weil es in seinen Dimensionen wie ein Tanker ist, wie ein Öltanker. Das Rad ist hinten und vorne länger. Der Mensch ist zwei Meter groß, nicht der leichteste und möchte seine zwei Dackel auf dem Gepäckträger transportieren. Er hat sich einen Midtail, also gar nicht mal so einen langen Hinterbau machen lassen. Ich glaube, 650 Millimeter Kettenstrebenlänge, wenn ich mich gerade recht erinnere. Aber dadurch, dass er so ein großer Mensch ist, ist auch die Front enorm. Dieses Fahrrad sprengt einfach Dimensionen. Es ist einfach beeindruckend. Und dazu kommen natürlich die S-S-Kupplungen im Hinterbau. Der Rahmen ist zerlegbar, Pinion-Getriebe, Riemenantrieb. Wahnsinnige Komponenten. Jede Komponente kostet so viel wie mein Fahrradrahmen. Es ist einfach ein krasses Fahrrad. Sehr beeindruckendes Fahrrad. Das wildeste für mich war wahrscheinlich mein Showbike für die Biestburg vor drei Jahren. So ein Offroad-Cargo-Mountainbike tatsächlich gebaut, wo die Ladung zwischen zwei 29er Mountainbike-Rädern saß. Das war auch wahnsinnig. Ich glaube, die Größe macht viel aus. Gigantismus beeindruckt immer. Tiertransport scheint auch ein Thema zu sein, was sich hier und da auftaucht bei dir. Ich habe einen Hund. Katta, die eine sehr enge Freundin von mir ist, hat auch einen Hund. Wir bike touren zusammen, wir transportieren unsere Hunde. Das Mini Velo Tandem, was ich gebaut habe letztes Jahr, wo man beide Hunde mit transportieren kann. Vorne und hinten jeweils. Die Hunde wiegen 25 Kilo, muss man dazu sagen. Einer, ja. Vorne ein großer, hinten ein großer. Unsere Ladung insgesamt waren mit Fahrrad 250 Kilo. War auch nicht schlecht. War auch ein gutes Fahrrad. Es spielt eine große Rolle. Natürlich sehen die Leute dann, dass ich das mache. Dann merken sie, das kann man machen. Dann fragen mich Menschen nach Rädern, um mit ihren Hunden auf Tour zu gehen. Ich denke, es liegt daran, dass viele Leute das Bedürfnis haben, so etwas zu tun. Man liebt das Fahrradfahren, man liebt das Radreisen, man liebt seinen Hund. Manchmal hat man das Gefühl, dass Dinge nicht vereinbar sind. Aber wenn man es nicht einfach macht, dann wird es auch nicht vereinbart sein. Ich hatte auch schwere Bedenken mit der Doppelhund Mini Velo Tandem Kargo Tour. Das war für mich so: Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist. Wir sind dann einen Berg runtergefahren und danach habe ich gesagt: Ab jetzt Flachland. Wir gehen drauf. Ich kann dieses Fahrrad nicht bremsen. Wir müssen jetzt einfach abbiegen nach links. Geht es zum Meer, alles flach, machen wir jetzt. War eine tolle Zeit. Aber hätten wir es nicht probiert, hätten wir nicht gewusst, dass es geht. Es ging viel besser, als ich jemals gedacht hätte. Das Fahren an sich war super. Es war gar kein Problem. Die Hemmungen überwunden. Ich kann nur jedem sagen: Einfach machen. Doppelhund Mini Velo Tandem Tour. Geiles Wort, danke Konstantin. Ja, gerne. Hallo, ich bin Gerolf. Wer bist du? Hi, ich bin Jan von Glowicycles. Was macht Glowicycles, Jan? Glowicycles baut maßgefertigte Fahrradrahmen, handgefertigte Custom Bikes. Okay, Jan, ich würde jetzt gerne mit dir über ein Detail deiner Wahl an einem der von dir ausgestellten Räder sprechen. Welches wählst du? Ich überlege kurz. Ich wähle den Frontgepäckträger vom 650 Mountainbum. Okay, dann lass uns mal rangehen. Erstmal für die Leute, die nicht wissen, was ein 650 Mountainbum ist: Was ist das? Der 650 Mountainbum ist ein Reisemountainbike, was hier auf der Messe steht. Ein Fahrrad, was ich für mich selbst gebaut habe. Ein Fahrrad, was eine Lücke in meinem Fahrradfuhrpark füllt, glaube ich. Es ist nämlich ein Fahrrad, was man nicht schnell fahren muss und man sieht trotzdem gut drauf aus. Alle anderen Räder, die ich habe, haben Dropbar und man muss irgendwie schnell fahren, damit es sinnvoll aussieht. Das ist bei dem nicht so. Sandalen, kurze Hosen, irgendwie Klamotten oder was auch immer in die Taschen, weil da ist richtig viel Platz. Und ab an den See oder in den Wald. Das ist das 650 Mountainbum. Okay, das Konzept finde ich schon mal sehr reizvoll. Jetzt lass uns mal über den Träger sprechen. Ich mache mal ein paar Taschen ab. Mach mal ein paar Taschen ab und wir müssen daran denken, dass wir den natürlich auch beschreiben müssen, weil man sieht ihn ja nicht. Okay, ja. Dann müssen wir die Taschen gar nicht abmachen. Also dieser Träger ist modular aufgebaut. Es gibt quasi einen, er ist aus Edelstahlrohren gebaut, hat eine sehr feine Zugführung für den Ladelux. Das ist eine Lampe von Sonnen, die ganz großartig ist, wie ich finde. Warum? Weil die hat so eine Fernsteuerung. Ich bin das Ding noch nicht gefahren, aber ich habe davon gehört. Ich habe es gesehen in Vorträgen und mich überzeugt, dass man da irgendwie einen kleinen Schalter am Lenker hat, über den man ein Auf- und Abblendlicht schalten kann. Und ganz problemlos ein kleines Ladekabel dranstecken. Oder man steckt es gar nicht dran, es fluppt so von alleine ran, weil da irgendwie so ein Magnet dran ist. Sondern kann man whatever eben über dieses kleine Fernbedienungsteil laden am Lenker. Okay, super. Das ist ja jetzt ein Teil des 650 Mountainbum, des Trägers des 650 Mountainbum. Was gibt es noch zu sagen? Okay, das Schöne ist, dass dieser Träger irgendwie so Seitentaschen hat. Und die hängen an so Dreiecken. Und diese Dreiecke kann man abmachen. Also ich finde das irgendwie so ein bisschen modular. Also wenn man mit Seitentaschen fahren kann, dann hat man diese Dreiecke dran. Und wenn man das nicht braucht und nur die Tasche auf der Frontplattform braucht, dann schraubt man die ab und man hat einen relativ schlanken Träger. Jetzt kenne ich das bei Taschen oft so in dieser Form. Die haben oft so Haken. Jetzt gucke ich aber hier ein bisschen genauer hin. Das sieht mir nicht aus wie Haken. Wie sind diese Taschen denn befestigt an dem Träger? Die sind mit dem sogenannten Fitlock-System befestigt. Das ist wie so ein kleiner Magnetverschluss. Also die Tasche hat so kleine Einkerbungen und am Rahmen sind wie so Magnete. Oder es ist eine Magnetverbindung, die aber auch noch einen Formschluss hat außen drum. Man hält die Tasche so ran und es macht so klack klack und dann ist die dran. Und auf der Unterseite gibt es noch ein schönes, ja man kennt es manchmal von Schuhen, da heißt es irgendwie Bohrsystem. Das ist wie so ein Drehverschluss mit so einem kleinen Seil. Das spannt man dann unten um den Träger, um diese Spitze von diesem Dreieck. Und damit ist die Tasche bombenfest befestigt. Wenn man es zum Mountainbum einsetzt, quasi wenn es rumpelt. Genau, eben. Die Tasche muss ja beim Mountainbum richtig fest sitzen, weil mit den dicken Rädern will man auf rumpeligen Wegen fahren und dann muss das Gepäck sicher verstaut sein. Logo, okay. Das waren die Seitentaschen. Jetzt ist aber oben auch noch eine dritte Tasche drauf. Ja, die dritte Tasche, die sollte relativ groß sein. Und ich musste für diese Tasche, der Taiman von Witzlingers hat die Taschen gemacht. Und er meinte, wenn die Tasche sehr hoch ist, dann muss die irgendwie gehalten werden. Jan, du brauchst ein Dekaleur. Und da habe ich mich… Ich habe noch nie mit einem Dekaleur bisher zu tun gehabt. Ich habe bisher keine klassischen Randonneur-Rahmen gebaut. Ein Dekaleur, es gibt Leute, die wissen nicht, was das ist. Was ist das? Ja, eben, ich wusste es eben auch nicht. Und der Dekaleur ist so ein kleines Teil, was irgendwie eine Tasche hält, was irgendwie in der Nähe vom Lenker, vielleicht am Lenker, befestigt ist. Oder irgendwo in der Form von einem Vorbauspacer umgesetzt ist. Und in dieses Teil kann man eine Tasche einhängen, damit die Tasche nicht nur steht, sondern auch so ein bisschen stabilisiert ist, ne? Genau. Eine hohe Tasche, die würde, wenn die nicht beladen ist oder wenn gebremst wird, dann ist viel Bewegung. Wenn die Tasche beladen ist, dann hat die eine gewisse Trägheit. Und das wird alles aufgefangen von diesem Dekaleur. Die Tasche wird so ein bisschen in Form gehalten und an Position gehalten von diesem Teil. Warum Edelstahl? Ah, damit es nicht rostet. Also man muss es nicht behandeln, also man braucht es nicht irgendwie lackieren oder sonst wie, sondern es ist einfach dran. Es sieht roh nach Stahl aus und ist irgendwie die einfache Variante auch gewesen vor der Messe. Und ich finde es aber auch schön. So kleine 8mm Edelstahlröhrchen sehen einfach schick aus. Ich habe es hier mal eben versucht, die durchzuzählen und es sind also deutlich über ein Dutzend. So, wir müssen jetzt hier keine Zählübung machen, ne? Aber es ist ein Träger für drei Taschen, der relativ detailliert ist. Wie lange hast du gebraucht dafür? Ja, so lang wie für den Rahmen. Also das war wirklich krass aufwendig. Also beim Rahmen weiß man ja, man hat eine Rahmenlehre. Dann schneidet man die Rohre zu, und irgendwie, das ist tausendmal gemacht. Nicht tausendmal, aber so einen Träger habe ich eben noch nicht so häufig gemacht. Ja, und dann sitzt man erst mal da und überlegt sich, wie soll das Ding eigentlich aussehen? Und was soll der eigentlich können? Und wie halte ich denn die einzelnen kleinen Röhrchen, damit es am Ende ein Gepäckträger wird, der gerade ist, der nicht schief am Rahmen ist, dass irgendwie alles stimmt. Und diese Denkaufgabe, die kostet viel Zeit am Anfang auch. Und eben, man muss sich irgendwie so kleine Mini-Lehren die ganze Zeit bauen. Man will eigentlich Gepäckträger bauen, aber baut nebenher einen Haufen anderer kleiner Minitools, um die Röhrchen an Ort und Stelle zu halten. Wenn du den für dich selber gebaut hast, klingt es aber auch so ein bisschen danach, dass du so ein bisschen Bock drauf gehabt hast auf die Herausforderung, oder? Ist es so? Voll! Ich hatte so richtig Spaß an diesem Ding. Mit Abstand das aufwendigste Fahrrad, was die Gluey Cycles Werkstatt je verlassen hat. Auch am restlichen Fahrrad sind Sachen, die irgendwie lang gedauert haben, wo man erst mal ein bisschen mit Zettel und Stift da sitzt und sich überlegt, wie mache ich das eigentlich? Wie setze ich das um? Auch im CAD ein paar Sachen gezeichnet. Es ist alles sehr gut geworden. Und du hast gesagt, es dauert so lang wie ein Rahmen. Jetzt wissen nicht alle, wie lang ein Rahmen bei dir dauert. Kannst du ungefähr eine Zeit geben, was man so braucht? Ja, ich würde sagen, mit so ein paar Sachen, die man täglich noch anders macht, brauche ich für einen Rahmen zwei Wochen. Dann ist der irgendwie tippitoppi fertig. Der Gepäckträger hat jetzt nicht wirklich ganz so lang gedauert, aber eine Woche habe ich, glaube ich, auch da dran gesessen. Ja, und hinten ist ja auch noch ein Gepäckträger dran. Zumindest stilistisch wirkt er sehr ähnlich. Kein Zufall. Genau, der sollte dann irgendwie die gleiche Sprache haben. Das sollte irgendwie alles… Also, es gibt so ein paar Formelemente an diesem Fahrrad, die dann auch in den Gepäckträgern aufgegriffen sind. Und ja, logisch sieht der hintere Gepäckträger dem vorderen sehr ähnlich in seinem Stil. Bist du schon gefahren, das Fahrrad, in der Form, wie es geplant ist, mit Taschen und so? Nee, ich bin irgendwie… Das Ding ist kurz vor der Messe, also wirklich am Tag vor der Messe fertig geworden. Ich bin vor der Werkstatt ein paar Meter gerollt, hier am Flughafen ein paar Meter gerollt. Und ich habe für ein Fotoshooting ein paar Bunnyhops gemacht, aber mehr war noch nicht drin. Dann wünsche ich dir viel Spaß damit und vielen Dank. Danke dir. Hallo, ich bin Gerolf. Wer bist du? Hallo, ich bin Katha von Rush Cycles. Genau. Was macht Rush Cycles? Rush Cycles macht handgefertigte Fahrradrahmen, aber erst seit acht Monaten. Also ist noch ganz viel Lernen und Experimentieren und Entdecken dabei. Okay, dann können wir jetzt ja hier ein bisschen entdecken. Ich will mit dir über ein Detail deiner Wahl an dem Rad von dir sprechen. Und du kannst entscheiden, welches das ist. Vielleicht gibt es eins, wo für dich eine besondere Geschichte dran ist, was dir gut gelungen ist, wo du lange gekämpft hast, irgend sowas. Lang gekämpft habe ich nicht. Ein Detail mag ich ganz gerne. Ich glaube, das ist auch irgendwie so ein bisschen beschreibend für mein Entdecken und Ausprobieren. Auf jeden Fall hier hinten die kleine Brücke bei den Sitzstreben. Die habe ich zum ersten Mal gemacht und dann habe ich gemerkt, die sitzt ganz schön weit oben. Habe sie aber noch nicht festgelötet und dachte, naja, muss ich noch mal eine machen, die tiefer sitzt. Und dann habe ich beide rangesetzt und dachte, oh, irgendwie ist das auch total nett. Ich lasse das einfach so und ich finde, solche Sachen passieren bei mir ganz häufig, dass ich irgendwie was mache und das dann ein bisschen vielleicht falsch ist oder nicht ganz passt und ich es dann nochmal machen muss. Das gehört halt irgendwie gerade bei mir vor allem voll viel dazu. Und dann merkt man aber manchmal, dass die Sachen auch ganz anders ganz nett irgendwie sein können. Doppelt hält besser. Ja, also wir können es kurz beschreiben. Das ist so die Brücke zwischen den Sitzstreben, die quasi unter dem Sitzrohrknoten kommt, in einem anderen Beitrag hier schon vor, quasi nochmal die Sitzstreben verbindet. Katha, du bist jetzt die Erste, die mit mir über Fehler spricht, die auch passieren können. Das ist für mich ein sehr interessantes Thema. Ich kenne das auch von vielen anderen Rahmenbauprojekten, Firmen, sonst irgendwie was, wo einfach man Einzelstücke baut und dann passieren halt manchmal Dinge. Du nickst gerade. Hast du eine Idee, wie es dazu kommt? Also manche Leute sehen das sehr kritisch. Ich finde aber, also wahrscheinlich kann man es auch irgendwie erklären. Also, was? Du nickst gerade. Ich glaube, das ist so. Oder ich habe in letzter Zeit irgendwie mehr darüber nachgedacht, dass so, weil ich mich immer so label als ich lerne das gerade und so. Und irgendwie habe ich dann aber auch mit anderen, die das schon länger machen, darüber gesprochen. Und irgendwie haben wir alle so mehr oder weniger sind dazu gekommen, dass es irgendwie was ist, wo man nie so… Also man lernt immer weiter und entwickelt immer wieder was Neues. Und dass dann dabei irgendwie kleine Fehler passieren oder man beim Rahmenbau ist es nicht so, dass man bei einer Sache bleibt und dann perfektioniert man die, sondern es ist irgendwie immer so ein Weiterentwickeln und neues Lernen, was dazu kommt. Und ich glaube, da ist das einfach dann relativ normal, dass das so… Und es gibt ja auch Leute, da habe ich fast das Gefühl, die haben Angst vor Perfektion. Also Richard Sachs, großer Rahmenbauer aus den USA, der hat ein T-Shirt, da steht drauf: „Imperfection is Perfection“. Und er hat Angst vor dem Tag, wo ihm mal alles gelingt, weil dann muss er aufhören. Ja, das stimmt. Wenn du sagst, du machst das jetzt seit acht Monaten unter dem Label, was ist deine Motivation? Also ich mache, ich arbeite an der Universität und studiere auch noch selber und so. Und ich schließe das nächsten Sommer ab und ich hätte voll gerne, ich würde wirklich sehr gern Kurse anbieten und anderen Menschen irgendwie das zeigen. Weil für mich hat das ja irgendwie viel für meine Persönlichkeit mir auch mitgegeben. Und irgendwie möchte ich, hätte ich Lust, das gerne zu teilen, auch mit anderen Flinter-Personen. Und genau, ich bin am Ausprobieren und habe so ein bisschen als Ziel, nächsten Sommer so ein bisschen herausgefunden zu haben, wo ich hin möchte. Der Job an der Uni, ist das eher Kopfarbeit oder ist das auch was mit den Händen? Nee, ich bin da 20 Stunden die Woche als Tutorin in der Metallwerkstatt und lerne Studierenden an Drehbänken und Fräsen und so. Ja, also weil das kenne ich auch so als Motiv, so diesen Ausgleich zu irgendeiner akademischen, sonst irgendwie Arbeit zu sagen, ich kann endlich mal mit Metall arbeiten. Aber dann hast du ja da auch schon, ist ja schon dein Job. Genau, also da bringe ich das schon anderen bei. Wahrscheinlich ist deswegen auch so ein bisschen die Idee mit den Kursen irgendwie, weil mir das super viel Spaß macht, gerade da. Das ist ein Lehramt und es geht um Arbeitslehre und viele, auch viele Frauen, die das machen, haben ziemliche Berührungsängste am Anfang, gerade an so großen Drehbänken zu arbeiten und so. Und das macht mir einfach so Spaß, denen das zu zeigen und irgendwie zu merken, dass sie so selbstsicherer werden oder Spaß daran haben, dann aufs Zehntel genau Sachen abzudrehen und so. Das finde ich irgendwie total schön. Und hast du für dich so eine Idee von Rush, sag mal Rush Cycles? Wie sagst du? Das ist auch so ein bisschen so ein Spiel, ne? Hast du eine Idee davon, wo du damit hin willst? Ja, ich glaube, mein Traum wäre schon, im Jahr ein paar Rahmen zu verkaufen und Kurse zu machen und das hauptberuflich irgendwie zu schaffen. Ja, cool. Vielen Dank und viel Erfolg. Danke dir. Hallo, ich bin Gerolf. Wer bist du? Hallo, ich bin Andreas von La Fraise Cycles, die Erdbeere aus Roubaix im Norden von Frankreich. Was für ein Name! Alles Fraise, Andreas Roubaix. Was machst du? Ich baue Fahrräder nach Maß seit zehn Jahren und seit acht Jahren biete ich das auch für Kunden an, dass sie ihren Rahmen bei mir selber bauen können. Also biete Rahmenbaukurse an. Ja, mache jetzt mittlerweile auch neben den Rahmen die Lackierung selber und baue die Laufräder selber und Gepäckträger. Also alles, da wo man irgendwie einen Bedarf nach Maß hat, das mache ich. Okay, ich würde gern mit dir über ein Detail deiner Wahl sprechen an einem deiner Räder. Ein Detail und vielleicht hast du eins, was dir viel bedeutet, was dich lang genervt hat, was dir besonders gut gelungen ist, was schwierig war. Was willst du? Ein Detail meiner Wahl? Also es gibt ja relativ viele Details. Das kleinste Detail kann ich dir kurz zeigen, wenn du mitkommen willst. Ich musste schnell eine Gabel für dieses Fahrrad bauen. Wir beschreiben ganz kurz das Fahrrad. Es ist ein Fahrrad, was zum Reisen gedacht ist, Offroad. Also heutzutage würde man Bikepacking sagen, aber halt so meine Interpretation davon. Also nicht mit der Satteltasche und der Rahmentasche, sondern mit Panniers vorne und hinten, die relativ leicht drauf oder dran steckbar sind und relativ diskret sind. Das hat dicke Reifen, 650B mit 2,2 Zoll, damit es halt überall lang passt. Aber man kann das eben auch mit 47 mm Reifen und Schutzblechen fahren, dann passt es auch auf der Straße. Ganz aus Edelstahl gebaut, weil es mein Geburtstagsgeschenk zum 50. war und ich mir da mal was leisten wollte. Super, also auch noch ein eigenes Rad für dich selbst. Genau, die besten Geschenke macht man sich ja selber. Den Rahmen habe ich also schon zwei Jahre genutzt, habe jetzt aber für die Show noch mal aufbereitet und wollte dann halt auch eine Stahlgabel dazu bauen, weil vorher war da eine Karbongabel dran, damit man auch sieht, dass das geht und dass es auch schön ist. Und ja, was die… Jetzt haben wir das Rad beschrieben. Jetzt lassen Sie uns mal das Detail anschauen. Genau, das kleine Detail ist also ein kleiner Cableguide, der an der Non-Drive-Seite sitzt, weil mir die Bremsführung für die Vorderbremse nicht so gut gefallen hat. Die hätte ich auch durch die Gabel ziehen können, da gab es aber irgendwie nicht so viel Zeit dafür. Deswegen habe ich mir einen Mini-Brems-Cableguide gebaut, den man auf die Gabel vorne schrauben kann. Der ist so circa 15 mm hoch und wiegt bestimmt ganz wenig. Und ich habe dich jetzt gefragt nach Details. Das war das Detail, was mich genervt hat vorher, weil ich wollte die Kabel ordentlich führen und das wollte einfach nicht. Und deswegen gibt es jetzt etwas, was die ganze Situation entspannt. Genau. Was heißt Kabel ordentlich führen? Also ein Kabel muss ja erst mal so geführt sein, dass die Bremszüge oder die Schaltzüge halt genügend Spiel haben, wenn man den Lenker dreht und so weiter. Aber es muss halt natürlich auch schick aussehen, dass alles parallel läuft. Und wenn man das von vorne halt anguckt, muss es halt sehr symmetrisch sein. Und das ging halt in dem Fall jetzt nicht mit der Kabelführung, wie sie ursprünglich da jetzt langgelaufen ist. Und um das halt zu erreichen, dass es halt nicht nur funktionell, sondern auch schön ist, musstest du dieses kleine Detail haben. Wie lange hast du dieses Fahrrad schon angeguckt? Also wie gesagt, der Rahmen ist ja schon zwei Jahre alt. Also den Rahmen an sich habe ich schon öfters angeguckt. Das ist eigentlich eine interessante Frage. Also ich kann es dir jetzt nicht sagen, aber ich weiß, dass das ein entscheidender Kostenfaktor eines Rahmenbaus ist, dass man leider seine Fahrräder immer viel zu lange anguckt und sie eigentlich das viel weniger machen sollte, damit der Bau ein bisschen schneller vorankommt. Aber wir sind halt manchmal ein bisschen zu selbstverliebt und wunderlich. Okay, lass uns das mal noch weniger selbstkritisch machen. Es geht ja nicht nur um selbstverliebt und wunderlich, sondern es muss ja auch irgendwas mit dem Gegenstand zu tun haben. Was ist dein Anspruch? Ich glaube, den Anspruch, den man hat, ist halt, das perfekte Produkt zu machen. Und das ist halt immer schwierig, das gute Gleichgewicht da zu finden. Wie viel Zeit investiere ich? Wir werden ja dafür bezahlt für die Arbeit und man will ja die Zeit jetzt nicht sinnlos irgendwie vergeuden, sondern das muss halten. Aber es muss eben auch schön aussehen. Und da halt das gute Gleichgewicht zu finden, ist manchmal schwierig. Also manchmal verbringt man wahrscheinlich zu viel Zeit damit, etwas so wirklich schön zu machen und schafft es dann aber immer noch nicht. Also man ist dann immer noch so ein bisschen, naja, weiß ich nicht, ob das jetzt irgendwie so gut ankommt. Das sieht jetzt der Kunde oder der Betrachter wahrscheinlich gar nicht so. Aber ja, man hat glaube ich immer einen sehr hohen Anspruch an sich selber. Was aber wahrscheinlich für einen Handwerker auch gut ist, weil wenn man das nicht mehr hätte, dann würde man ja auch keine guten Produkte mehr liefern. Man will ja wahrscheinlich auch, dass das Produkt ein bisschen spricht, oder? Genau, also ich glaube, da hat jeder so seine eigene Handschrift. Und als ich das gestartet habe, das ganze Unternehmen, hat man sich ja auch so überlegt, ja, wie kann ich jetzt irgendwie meine Duftmarke setzen oder irgendwie sagen, dass das jetzt mein Fahrrad ist. Und ich glaube, da sollte man sich einfach keine Gedanken machen, weil das kommt einfach. Man baut halt seinen Stil, bleibt da authentisch bei dem, was man mag, und dann erkennen die Leute auf einmal automatisch, ah ja, das ist so ein Rad, was er da gebaut hat oder was dem so entspricht. Und da muss man sich auch nicht verbiegen oder so. Das ergibt sich dann irgendwie alles. Ja, jetzt lassen Sie mich nochmal kurz zu dem Detail gehen, weil mir ist gerade aufgefallen, wir haben die Kabelführung und Cableguide noch gar nicht beschrieben. Bei solchen Sachen frage ich mich manchmal, waren das manchmal gibt es so Dinge, die liegen eine Weile rum, dann wird was umfunktioniert oder was sind die Teile da? Also es handelt sich um eine Gabel mit einer Gabelkrone, das ist die Pacenti Mountainbike-Krone. Die hat so zwei Lamellen, hat dann eine gute Breite für breite Reifen und das auch 60 mm breite Schutzbleche da reinpassen. Die sieht sehr schick aus, sehr, naja, so ein bisschen Art Deco-mäßig. Die hat auch den Vorteil, dass die Oberseite relativ horizontal ist und sehr flach, und das bietet sich halt an, da eigentlich Löcher reinzumachen mit bestimmten Halterungen. Und in der Regel mache ich da immer Gewinde rein, damit man da Gepäckträger zum Beispiel draufschrauben kann oder die obere Halterung aufschrauben kann. Und habe das erst mal so vorbereitet, dass ich da ein Loch reingemacht habe mit einem eingelöteten Gewinde. Und eigentlich war es gar nicht geplant, da jetzt irgendwie ein Cableguide oder so eine Kabelführung draufzusetzen. Aber als ich das dann hatte, habe ich gesagt, naja, das kann ich natürlich dafür verwenden, die Kabelhalterung anzuschrauben. Man kennt ja halt die Kabelhalterung, die man unter das Unterrohr manchmal setzt oder auch manchmal kann man auch diese Streben für Schutzbleche, die Halterung nehmen, die man so verwendet, um Kabel festzuschrauben. Aber die bieten halt nicht den genauen Winkel und die genaue Höhe, die ich hierfür brauchte. Deswegen musste ich mir halt überlegen und habe eine klitzekleine Stahlplatte genommen, ein klitzekleines Röhrchen draufgelötet, was nach oben vertikal hochgeht und dann eine Kabelführung diagonal angelehnt. Genau, vielleicht beschreibt es das, aber es ist halt sehr klein. Muss man mal nochmal vielleicht irgendwo auf Instagram oder so gucken, um dieses Detail zu finden. Ja, oder wir sprechen einfach darüber, man kann sich es vorstellen. Ich kann auf jeden Fall sagen, das ist ein schönes Detail, was ich auch so in der Form noch nicht gesehen habe. Sehr gut, ich danke dir. Bitte schön. Hallo, ich bin Gerolf. Wer bist du und was machst du? Ich bin Johannes Steil von SIGLE Steil aus Hamburg und ich baue Fahrräder aus Stahl und nach Maß. Am liebsten Randonneurs, französische Tourenräder, aber auch Richtung Rennrad oder Porteur. Und dies Jahr hier auch ein teilbares 20 Zoll Randonneur, vor dem wir gerade stehen, was man natürlich nicht im Ohr hat. Ich würde gerne mit dir von den beiden Rädern, die hier stehen, über ein Detail deiner Wahl sprechen. Also ein Detail an einem Rad. Und es kann irgendein Detail sein, was du besonders magst, was dich besonders viel Zeit, Aufwand, irgendwas gekostet hat, was du willst. Über welches Detail sprechen wir? Oh, das ist eine schwere Frage, weil da so viele Details sind, die mir wichtig sind. Die Rücklichter, die ich gemacht habe, sind ein bisschen zu gewöhnlich, dass sie nach dem Maß sind, hatte ich auch schon gesagt. Das Besondere ist eigentlich hier das 20 Zoll Tourenrad. Tourenrad klingt so… Also Randonneur, 20 Zoll, teilbar. Dann nehmen wir das. Dann lass uns darüber sprechen. Okay, der Rahmen ist teilbar. Wie wird es gemacht? Das ist keine Entwicklung von mir selber, sondern die kann man als Rahmenbauer kaufen. Die Sattelstütze hält oben die beiden Rahmenteile zusammen. Dafür gibt es dann nicht eine Sattelklemmschraube, sondern zwei. Eine für das Oberrohr und eine für die Sitzstreben. Und die andere Trennung ist im Unterrohr gleich neben dem Tretlager. Da ist eine Schelle um spezielle Teile drum, die überhaupt gar kein Spiel haben. Und das wird auf dem Mountainbike seit bestimmt 20, 25 Jahren verwendet. Da braucht man also keine Schellen, die zusammen, dass es nicht hält. Und gemacht habe ich das, damit es noch transportabler wird als nur durch die bisschen kleineren Räder. Es gibt Länder, da darf man Fahrräder nur ganz verpackt in die Fernverkehrszüge mitnehmen, zum Beispiel Frankreich im TGV oder auch Flugzeug macht es ein bisschen einfacher. Und es unterscheidet sich von Falt- oder Klapprädern dadurch, dass es fährt wie normal ein großes Fahrrad. Normal großes Fahrrad ist falsch gesagt, mit üblich großen Rädern, weil das Fahrrad selber ist üblich groß. Sitzposition ist wie wenn es einen unteilbaren Rahmen und 26 bis 28 Zoll Räder hat. Das ist ja variabel dann. Ja, und wir können für die Leute, die sich so ein bisschen auskennen mit diesen verschiedenen Teiltechniken, können wir noch dazu sagen, das hier ist also das Tom Ritchie System. Ja, genau, das ist von Tom Ritchie entwickelt vor 20, 25 Jahren, glaube ich. Habe ich mich gar nicht groß drum gekümmert, von wann. Hast du es schon mal verbaut oder ist es dein erstes Mal? Das ist das erste Mal, dass ich damit baue. Und wie ist deine Erfahrung damit? Also was ist die Herausforderung? Ist es eine Herausforderung, damit zu bauen? Wie ist das so für dich hier abgelaufen? Ja, es ist eine andere und größere Herausforderung als sonst zu bauen, weil es mehr Teile sind, die auf einen Zehntel Millimeter, wäre jetzt sehr grob gesagt, eher Hundertstel Millimeter passen müssen, dass es oben und unten genau passt. Und hat es Spaß gemacht, das zu bauen? Ist das was, was du wieder machen wirst oder lieber nicht, weil war zu heftig? Würde ich glatt wieder machen. Wenn jemand sowas sucht, dann mache ich das für den. Muss in dem Fall dann keine Randonneuse sein, kann ein Rennrad werden, dann ein bisschen schmalere Reifen. Jetzt sind hier extra Breite für die Tour oder auch mehr Richtung Stadtfahrrad mit noch größeren Gepäckträger, ein bisschen aufrechtere Sitzposition. Das ist der Vorteil, wenn es nach Maß ist, dass man das genau abstimmen kann. Super, danke dir. Hallo, ich bin Gero. Wer bist du? Hi, ich bin Pia von Morasi Frames. Was macht Morasi Frames? Morasi Frames macht individuelle Maßrahmen und Gesamtfahrräder für die Bedürfnisse der Kunden und Kundinnen, die bei uns vorbeikommen. Und was uns eben ausmacht, ist, dass wir insbesondere darauf schauen, dass eben Menschen, die so in der breiten Masse am Markt kein Angebot finden, dass sie bei uns auf jeden Fall gut bedient werden und mit einem perfekt passenden Rad rausgehen, das für ihre Zwecke, die sie bedienen wollen, passt. Okay, ich gehe hier so rum über diese Messe und in diesem Jahr frage ich die Leute, mit denen ich spreche, nicht über das große Ganze, sondern über das kleine Detail. Ich würde gerne mit dir über ein Detail deiner Wahl an einem der Räder sprechen. Okay, sehr gerne. Über das du gerne sprechen möchtest. Ja, sehr gerne, da habe ich gleich sofort was. Lass uns das mal beschreiben. Meine Kamera habe ich nicht mit. Also wir sprechen hier über das Detail hier am Sitz, wo die Sitzstreben mit sehr coolen Oldschool Top-Eis am Oberrohr angebracht sind und dann eben übergehen in die Sitzstreben, wo auch dann der Gepäckträger gleich mit integriert ist, der aus Edelstahl ist. Es kommen zwei Materialien zusammen. Das eine ist eben Edelstahl, hochglanzpoliert, und das andere ist eben der Stahlrahmen in einem super schönen Bordeaux-Rot. Und was ich jetzt noch nicht erwähnt habe, ist auch diese tolle umgekehrte Brücke, die eben den Gegenspieler in dem gebogenen Gepäckträger findet. Du hast Top-Eis gesagt. Was sind Top-Eis? Top-Eis sind, wenn man sich jetzt die Sitzstreben anschaut, das obere Ende, das quasi den Bereich bildet, in dem die Sitzstreben am Oberrohr angemacht werden. Jetzt ist das ja oft so, dass manchmal Dinge gut funktionieren, aber nicht gut aussehen. Das kann passieren und es gibt aber andersrum oft… Ich hoffe, das Bild passt, aber es gibt ja oft, dass Dinge, dass das zusammenkommt, dass Dinge gut aussehen und auch gut funktionieren. Und jetzt hast du den Edelstahlträger erwähnt. Warum Edelstahlträger? Wie passt das zusammen? Das ist ja unbedingt wichtig, weil das ist natürlich ein Teil, das extrem beansprucht wird. Wir haben hier Gepäcktaschen hinten dran geplant. Das sind jetzt Office Bags für den Alltag, die aber auch eben für das Radreisen verwendet werden können. Das heißt, es kommt ein Gewicht drauf, es kommt Belastung drauf, und Edelstahl ist, wie wir wissen, einfach sehr robust. Selbst wenn da jetzt Kratzer drauf kommen, kann man es theoretisch rauspolieren. Es wird nicht rosten, es bleibt einfach stabil. Und deswegen ist es wahrscheinlich nicht lackiert, oder? Ja, genau. Das würde auch das schöne Teil wegnehmen, wenn das eben aus Edelstahl ist. Ja, und das ist eigentlich, weil du das erwähnt hast, bei uns einer der Leitsätze eigentlich von „Forloss Function“, um zu sagen, okay, was braucht es, was ist wichtig, was hat der Kunde, die Kundin für einen Anspruch. Und dann aber auch zu schauen, okay, wie machen wir das so, dass es optisch einfach genial und gut ausschaut und einzigartig ist. Und du hast vorhin gesagt, ihr wollt Räder bauen oder baut Räder für Leute, die ansonsten nicht so richtig vom Markt bedient werden. Ich kriege die Formulierung gerade nicht mehr, es ist der dritte Messe-Tag. Aber so, was sind das für Menschen? Ja, in diesem Fall zum Beispiel, wir haben jetzt diesmal zwei Räder mit von Frauen, die so circa 1, gut 1,50 m groß sind. Deswegen dementsprechend auch eine kurze Innenbeinlänge haben. Und wie wir wissen, ich weiß es auch, ich bin nur 1,60 m groß, es ist wirklich sehr schwierig, ein Fahrrad zu finden, das ergonomisch einfach gut passt und meinen Bedürfnissen entspricht. Und das ist ein Beispiel. Aber auch vor kurzem haben wir einen Rat rausgegeben an einen Kunden, der ist, ich glaube, 1,95 m groß gewesen. Ah, 2,07 Meter. Er war 2,07, okay, wow. Entschuldigung, okay, Innenbeinlänge 96 Zentimeter. Das heißt, man sieht, es ist wirklich ein ganz anderes Spektrum von Körpergröße. Und das ist das eine, aber es gibt natürlich auch Menschen, die haben halt einfach von den Proportionen her, wir wissen, es gibt ja eigentlich keine Norm und es ist alles Durchschnitt, aber wer ist schon der Durchschnitt? So ist es ja. Deswegen kann es sein, die Beine sind länger oder kürzer im Vergleich zu den Proportionen oder die Arme sind länger oder kürzer. Und das ist uns einfach sehr wichtig, dass es ergonomisch einfach passt, aber eben auch designmäßig stimmig ist. Wie finden die Leute euch? Also wissen die, habt ihr inzwischen einen Ruf, dass man weiß, okay… Morassi, wenn ich in Wien ein Fahrrad will, was ich bin, vielleicht besonders groß, ich bin besonders klein, so ich passe nicht in dieses normale Größenspektrum. Weiß man das? Ja, ich denke schon, weil es finden uns ja regelmäßig Leute. Es gibt ja mehrere Möglichkeiten, uns zu finden. Das ist einerseits mal die Website, natürlich, dann haben wir den Instagram Account und auch YouTube. Und es spricht sich auch rum. Ich meine, wir sind auch wirklich einzigartig in Österreich, so aufgestellt als Rahmenbauunternehmen und Manufaktur. Und es freut uns natürlich immer mehr, dass es auch rumspricht und immer mehr Leute kommen. Und eben Menschen, die sagen, sie finden so keine Lösung, aber auch Menschen, die einfach das Design, das von uns kommt, schätzen zu wissen und einfach auch sagen: „Okay, ich will ein Morassi haben.“ Da kann auch Sportinteressierte dabei sein oder ja, eben ich will ein Reiserad, das genau die Ösen dort hat, wo ich sie will und genau das Design hat, das ich will. Und darum ist es eigentlich die Kundschaft sehr breit gefächert. Und letzte Frage: Wofür steht Morassi? Morassi ist der Nachname von Vincent Morassi. Und genau das Vincent Morassi steht hinter Morassi Frames. Okay, also so wie man Colnago auf dem Unterrohr schreibt oder Pinarello. Okay, alles klar. Vielen Dank. Dankeschön. Herzlichen Dank. Hallo, ich bin Gerolf. Wer bist du? Hi, ich bin Tom, Tom vom Mehrglas. Hallo Gerolf, schön wieder mit dir zu sprechen. Ich wollte gerade sagen, ich kenne deine Stimme irgendwoher. Tom, ganz kurz, was machst du? Was macht Mehrglas? Mehrglas, Fahrradrahmenbau. Ich baue Randonneure in der Prignitz. Jetzt noch andere Sache. Okay, ich möchte mit dir über ein Detail an einem deiner Räder sprechen, ein Detail deiner Wahl, mit dem dich irgendwas verbindet: Liebe, Hass, Hassliebe, alles was es da so gibt. Welches Detail wählst du? Den Choke Hebel. Den Choke Hebel? Okay, wir gehen mal hin und da müssen wir jetzt schon mal erst mal anfangen. Was ist ein Choke Hebel? Ich wurde gestern berichtigt, dass es kein Choke Hebel ist, sondern ein Luft-Gas-Gemisch-Regulier Hebel. Keine Ahnung. Ist das so bei diesen Randonneuren, dass die immer einen Luft-Gas-Gemisch-Regulier Hebel haben? Nee, eigentlich nicht. Das ist eigentlich ein Bauteil, das findet man am Motorrad, an alten Motorrädern. Genau, und das ist analog, um den Vergaser zu verstellen, dass das Gemisch fetter angesaugt wird. Ich habe keine Ahnung. Und das nimmt man, wenn die alten Fahrradteile alle sind. Dann muss man leider in die Scheune gehen, weil in Brandenburg ist alles. Berlin ist so weit weg. Weißt du, in Berlin kannst du in den Fahrradladen gehen. Ich habe ein Fahrrad gebaut, da ist ein Choke Hebel dran und der Choke Hebel, der bedient etwas. Und ich mag das sehr gerne, Sachen zu mischen. Dann lass uns mal damit man am Ende versteht, was dieser Choke Hebel macht, das Fahrrad kurz beschreiben. Weil es ist ein bisschen anders als das, was ich von dir kenne. Manche Sachen sind ähnlich, aber manche Sachen sind auch ganz anders. Was haben wir hier? Ich habe ein Liegerad gebaut. Und wer jetzt denkt, das wäre schon was Besonderes, ist es auch nicht. Irgendein Liegerad, stimmt’s? Nein, das ist ein Flevo Racer. Das ist nicht das allerbeste Liegerad-Konzept, aber eines der schönsten Liegerad-Konzepte. Man kennt das von, ich weiß nicht, ob man das kennt, aber das hat sich ein Holländer, ich habe den Namen vergessen, ausgedacht in den 80ern, Anfang 90ern. Das ist ein Liegerad mit Knicklenker. Was bedeutet das? Das bedeutet, dass das virtuelle Steuerrohr unter der Sitzschale ist. Man sitzt drauf und der Steuerkopfwinkel sind 45 Grad. Also normalerweise ist es deutlich mehr, 70 Grad oder so was. Und man lenkt nicht mit dem Lenker. Es ist ein Lenker dran, aber der Lenker hält eigentlich nur die Bremsgriffe, die Schalthebel. Und wenn man anfängt, den Lenkimpuls in den Lenker zu geben, fällt man hin. Und bei dem Rad ist es so, dass du den Lenkimpuls über die Beine machst. Und so ein bisschen aus der Hüfte raus, oder? Ja, genau. Also man verbiegt sich wie eine Wurst. Wie das so, man kennt es ja. Man weiß nicht, ob man noch wusste, dass du sagen darfst, aber das ist ein anderes Thema. Ich sehe jetzt hier zum Beispiel, ich versuche das mal noch weiter zu beschreiben. Also was das ja auch auszeichnet, ist, hier ist so ein Gummipuffer dazwischen. Warum baust du plötzlich Gummipuffer in deine Fahrräder? Scheunenfund? Ne, das ist auch so im Original in der Zeichnung drin. Das ist wie ein Lenkeinschlag und ein Lenkungsdämpfer. Weil ich meinte ja gerade schon, das Konzept ist zum Fahren nicht das allerbeste, aber es ist schön zu bauen und es kann jeder bauen. Ich glaube, der Erfinder, das war ein Schulprojekt. Er war Lehrer an einer technischen Schule und hat mit seinen Schülern über das Semester, jeder hat sich so ein Rad gebaut an der Drehbank. Dann haben die drehen gelernt, fräsen, fräsen gelernt, schweißen. Und am Ende ist er mit denen dann drei, vier Tage campen gefahren. Und das ist so das finde ich ein schönes Konzept. Und die Pläne für dieses Fahrrad sind open source im Internet. Man findet das Flevo Bike Fanpage und dann kommt man da automatisch irgendwann drauf und jeder kann sich das nachbauen. Und das finde ich schön und ich werde die auch bei mir auf die Seite packen. Und in der Zeichnung ist dieser Gummipuffer drin und der gehört irgendwie so ein bisschen zu diesem Flevo dazu. Und das ist so eine Art Lenkungsdämpfer, ne? Ja, und der wird dann auf Scherung belastet. Man muss das sehen, das ist Christian nicht erklärt. Ich dräng dich mal an. Ja, genau, du bist jetzt sicher. Du hast keine Gabel im klassischen Sinne, sondern das Fahrrad klappt in der Mitte hin und her. Und wenn du das nicht irgendwie eindämpfen würdest, dann würde das einfach in der Mitte umklappen. Also man muss sich so einen Bagger vorstellen, also einen Knicklenker-Bagger, das kennt man. Und das musst du ja irgendwie kontrollieren. Genau. Im letzten Jahrtausend war ich mal zu einem Liegeradtreffen in Taucha in Sachsen und da bin ich einmal Flevo gefahren. Da war also überzeugter Flevo-Pilot. Ich habe eine Weile gebraucht, bis ich das ein paar Meter geschafft habe. Und der coolste Move, den der drauf hatte, war, dass du halt, wenn du das kannst, die ganze Zeit freihändig fahren. Ja, das ist ein freihändiges Fahrrad. Ich glaube, der Erfinder hat auch irgendwie fünf Stück gebaut, komplett ohne Lenker, und du hast gebremst über irgendwelche Po- Einstellungen. Also es gab fünf für Leute, die ohne Arme geboren wurden. Genau, und da war für die eine Möglichkeit, Liegerad zu fahren. Man lenkt das, also man kann es lange freihändig fahren, weil man mit der Hüfte lenkt. Ich habe das im Internet gesehen. Es gibt so Videos, wie Leute so ganz krass enge Kurven in Achten fahren und dann so leicht surfend Achten fahren, ohne dass sie den Lenker anfassen und dass sie einfach nur mit ihrem Körper sich da so durchwuchsen. Body language. Hast du dieses Rad gebaut? Also nach dem Flevo-Prinzip? Ist das jetzt deine neue Serie? Wirst du jetzt nur noch solche Räder bauen? Wie sieht es aus? Nee, nee. Ach, doch nicht? Nein. Nein, nein. Also das war eine Idee, die hatte ich schon mal. Ich habe das, als ich noch in der Lehre war, hatte ich angefangen, so ein Ding mal zu bauen, habe es aber nicht zu Ende geschafft. Und ich bin vor ein paar Monaten in dieses Kaninchenbauloch Liegerad reingestolpert und Velomobile. Auch so ein bisschen, vielleicht durch. Ihr hattet mal eine Folge gemacht davon, über diesen Milan, über dieses Liegerad. Der Milan GT taucht hier wieder auf. Siehste? Ja, ich finde ja diese ganze HPV-Nummer, das sind alles geile Maschinen. So, wer auf irgendwelche technischen Lösungen und so. Rob English hat die Wespe gebaut, Hashi auf Japanisch. Das geilste Liegerad der Welt, so ein Rennlieger, neun Kilo, und er sitzt im Rahmen drin. Guckt, ihr müsst das suchen. Und das Oberrohr geht an seinem Kopf vorbei und macht eine Biegung um seinen Kopf drumrum. Irre. Egal, also das sind geile Maschinen. Es ist natürlich ein Einzelstück. Ja, genau. Es ist ein Einzelstück. Ich habe das für mich gebaut. Ich musste das bauen, sonst hätte ich wieder nichts anderes mehr machen können. Ich muss das jetzt erst mal lernen. Nächstes Jahr fahren wir mal einen 200er damit und dann, ich muss noch einen Anhänger dafür. Ja, natürlich muss ich. Und der hat dann auch so ein großes, vielleicht um das für die Zuhörer nochmal besser zu beschreiben: Man sitzt zwischen zwei großen 29er Rädern in der Mitte und es ist eigentlich nur eine Kurve, die von oben zwischen die Räder durchgeht und wie so ein Fluss ist. Und jetzt brauchen wir noch einen Anhänger, dann ist das dritte Rad dahinter und dann haben wir so einen Zug und dann kommt hinten so ein Long Vehicle Dackel ran. Keine Ahnung. Ja, das ist sehr wichtig. Da bin ich sehr zuversichtlich. Ich bin sehr dafür, dass das passiert. Wir sind fast im Ziel, aber wir müssen noch eine Frage klären. Tom, wofür ist nochmal dieser Choke Hebel? Das ist eine sehr gute Frage. Und zwar, Liegeräder müssen gefedert sein, weil sonst die ganzen Schläge irgendwie in den Rücken reingehen. Du musst da irgendwas machen. Also habe ich mir natürlich eine Kinematik mit einem Dämpfer ausgedacht. Und ich fand die Idee eigentlich ganz gut, dass wenn man jetzt lange Strecken auf der Straße fährt, dass man dann einfach den Dämpfer ausmacht, also den Lockout hat. Und der Dämpfer sitzt direkt unter der Sitzschale und jedes Mal da drunter zu greifen ist vielleicht nicht die allergeilste Idee. Deswegen habe ich direkt vor dem Lenker diesen Hebel, der von einer alten MZ ist, von einer ES 150. Keine Ahnung, die haben glaube ich alle den gleichen Hebel gehabt. Und den hatte ich rumzuliegen. Natürlich, der lag irgendwo in der Scheune. Und der macht den Lockout. Der passt auch richtig gut dazu. Ich habe noch eine letzte Zusatzfrage. Da ist so eine Plakette an dem Rad. Ich kann es aber nicht genau lesen. Was steht da drauf? Da steht „Best in Show“. Das bedeutet, du hast das, es wurde prämiert für das beste Rad der Messe, richtig? Ich habe einen Preis gekriegt und der Preis sagt, dass das das beste Rad der Messe ist. Freust du dich über den Preis? Natürlich, ist ja geil. Das ist ja super. Herzlichen Glückwunsch und vielen Dank für die Erklärung. Dankeschön. Hallo, ich bin Gerolf. Wer bist du? Hallo, ich bin Sascha von Crossworkcycles. Was macht Crossworkcycles? Crossworkcycles baut grundsätzlich Mountainbikes aus Aluminium. Damit haben wir angefangen. Wir haben auch E-Bikes im Programm und Gravelbikes. Und wir machen das in Handarbeit in Thüringen. Das heißt, wir haben eine relativ kurze kleine Lieferkette. Von Rohren über Frästeile zu uns. Da werden die Rahmen gehäftet, fertig gespeist und endbearbeitet und auch fertige Räder komplett montiert. Und dann auch Farbe drauf, je nach Kundenwunsch im Prinzip fertig gemacht. Ich würde gerne über ein Detail an einem der Räder deiner Wahl sprechen. Eins, was du am meisten magst, was dich am meisten nervt, was am schwierigsten ist, am einfachsten, irgendwas. Welches wählst du? Also ich rede am liebsten über das Gravelbike, weil ich das am meisten fahre. Ich fahre zwar auch gerne Mountainbike, aber ich fühle mich da drauf am wohlsten. Da können wir gerne drüber reden. Ich brauche einen Detail. Ich brauche nicht das ganze Rad, ich möchte nur einen Detail. Reden wir darüber, dass wir in unserer Sattelstütze Sattelstützen mit bis zu 200 mm Hub reinbauen können. Das ist, glaube ich, was Außergewöhnliches im Gravelbereich, weil wir im Prinzip ein 31,6er Sitzrohr haben mit innen verlegten Zügen. Und dann hast du eben die Möglichkeit, vor allem wenn du zum Beispiel auf Bikepacking gehst und brauchst den Freiraum oder so, dass du im Prinzip Stützen mit ziemlich viel Hub verbauen kannst. Das finde ich besonders bei uns. Wann braucht man das, wenn du sagst, man geht auf Bikepacking? Wann brauche ich 200 Meter Versenkbarkeit? Was ist der Sinn dahinter? Der eigentliche Sinn, warum wir es gebaut haben, ist, dass wir ein für uns spaßiges Gravelbike bauen wollten. Wir sind nun mal Mountainbiker und für uns hat eine Federgabel da reingehört und eine absenkbare Sattelstütze, dass wir für die Abfahrten viel Raum schaffen wollen. Das ist ein bisschen die Idee. Es schafft dir jetzt einfach den Vorteil, dass wenn du das Bike irgendwo hochschleppen, tragen oder wegpacken musst oder so, dass dir das im Prinzip noch einen kleinen extra Bonus gibt. Ja, Federgabel ist jetzt hier nicht drin in dem Gravelbike, ne? Wir haben das Sitzrohr, aber wir haben nicht die versenkbare Stütze. Jetzt stelle ich da so komische Fragen, weil ich komme nämlich eher aus der Krummlenkerwelt. Und du kommst vom Mountainbike. Stellen viele Menschen aus der Krummlenkerwelt solche komischen Fragen zu einer versenkbaren Stütze? Nein, aus der Krummlenkerwelt eigentlich tatsächlich fragt keiner danach. Das Bike, auf das du jetzt gezeigt hast, ist eigentlich unser Standardverkauf als Gravelbike mit starrer Stütze, starrer Gabel. Da steht eine andere Version, zumindest mit einer Gabel, aber ohne die Stütze. Die Kunden die bei uns aus der Krummlenkerwelt kommen, das sind einfach andere Kunden, sag ich mal. Die sind ein wenig anspruchsvoller, also die sind ein bisschen höher in ihren Ansprüchen, was Passgenauigkeit, Vorbaulänge, Kurbellänge und sowas angeht. Der Mountainbiker ist da, glaube ich, ein bisschen flexibler, möchte ich jetzt mal sagen, weil wir sind es halt auch gewohnt, im Stehen zu fahren und sowas. Also es sind zwei unterschiedliche Arten Kunden einfach. Ist es kompliziert für euch, das Sitzrohr so zu bauen, oder ist es eher eure Routine, weil ihr es sowieso an jedem Rahmen habt? Wir haben grundsätzlich diesen Durchmesser nur an dem Rad. An unseren Mountainbikes ist der Durchmesser eher 30,9. Es ist für uns deshalb kompliziert, weil die Position, an der die Druckstreben angebaut sind, in der Fertigung relativ tricky ist. Da kriegt man beim Schweißen recht viel Verzug rein und wir müssen da sehr genau mit den Vorrichtungen arbeiten, dass im Prinzip dann die Sattelrohre nicht krumm werden oder im Prinzip beim Nachreiben kaputt gehen. Also es ist sehr aufwendig für uns, aber der Aufwand lohnt sich, weil die Leute sich im Prinzip darüber freuen, dass sie die Optionen haben, ob sie sie nutzen oder nicht. Das heißt, ihr müsst eine ganz bestimmte Abfolge von Arbeitsschritten einhalten, damit der Verzug nicht so groß ist. Ja, wir legen sehr viel Wert bei allen unseren Vorrichtungen, dass sie sehr genau sind und eine sehr hohe Wiederholgenauigkeit haben. Und beim Gravelbike haben wir da auch viel Hirnschmalz und viel Zeit reingesteckt, dass das beim Schweißen richtig funktioniert. Jetzt hast du lustigerweise Druckstreben dazu gesagt. Das müssen wir nochmal übersetzen in die Krummlenkerwelt. Ja, also man hat eine Kettenstrebe. Das ist da unten das Teil, wo die Kette oben und unten drüber läuft. Und die Druckstrebe im Mountainbike-Bereich wäre die, die den Druck auf die Umlenkung zum Dämpfer gibt. Deshalb sage ich jetzt dazu Druckstrebe, die im Prinzip am Sattelrohr angeschweißt ist, oben oder in der Mitte, wie auch immer. Andere sagen Sitzstrebe dazu. Sitzstrebe? Ja, natürlich. Jede Welt hat ihre eigene Fachsprache. Ja, korrekt. Ich danke dir. Gerne. Hallo, ich bin Gerolf. Wer bist du? Hallo, ich bin Carsten. Carsten, was machst du? Ich bin das erste Mal auf einer Fahrradmesse mit zweieinhalb von meinen eigenen Erfindungen. Und die interessanteste, wegen der mich auch, du gerade denkst, interviewst, ist ein Zerlege-Kit, wo ganz viele moderne Fahrräder effektiv zum Faltrad werden. Also kein Faltrad fürs Pendeln. Die gehen noch schneller, die echten Falträder zu zerlegen. Aber mit meinem Kit kannst du dein Rad in zehn Minuten in einem kleinen stabilen Zustand auch währenddessen immer stabil bringen, dass du es legal und angenehm in der Bahn mitnehmen kannst. Weil die Kirsche auf dem Kuchen ist, es ist rollbar in dem zerlegten Zustand. Und es lässt sich stabil, weil es gerade noch klein genug ist, lässt sich stabil an ganz viele Stellen hinstellen in den Zügen. Ich bin also selber schon mit ICEs und ICs und TGWs und Regionalbahnen und S-Bahnen und Straßenbahnen gefahren. Du kannst es sogar hinlegen in größere Überkopfablagen. Auf der Anreise hierhin habe ich es jetzt das erste Mal in meine RB25 in die Überkopfablage gelegt. Super! Ich fühle dieses wichtige Thema. Was ich bei allen Leuten hier mache, mit denen ich spreche, ich frage die: Ich möchte gar mit dir über einen Detail deiner Wahl sprechen von dem, was du ausstellst. Ja, worüber sprechen wir? Einen Detail? Also du meinst jetzt einen Einzelteil von dem Kit hier? Gibt es sowas in diesem Kit, das aus vielen verschiedenen Einzelteilen besteht? Die sehen 3D-gedruckt aus. Ja, genau. Das ist in zwei Materialien 3D-gedruckt. Und was ist das wichtigste Teil davon für die Funktion deines ganzen Sets? Das wichtigste Teil ist natürlich die Steckachse, wo die beiden Laufräder des Rads drauf kommen. Und dass sie dann nicht nur sauber untergebracht sind, sondern dass das Endergebnis wieder rollbar ist. Und wenn wir Steckachse sagen, dann denken Leute immer an so eine übliche Steckachse. Also 110 breit, was gab es noch? Ne, 110 sind die doch alle 100, 110, 100 oder 110 vorne, 142 oder 148 hinten. Genau. Und wenn ich jetzt hier gucke, dann sehe ich bei dir eine Steckachse und die ist ja viel länger. Ja, das ist, weil die für beide Räder gleichzeitig ist. Also ich will jetzt nicht, dass du deine normalen Steckachsen, das hätte ich auch bauen können, die du schon hast, festschraubst an irgendeinem Teil von mir, weil das Schlimmste, was dann passieren kann, ist, es verbiegt sich. Das Rad fällt um oder es tritt dir jemand um oder es fällt die Rolltreppe runter oder so. Dann verbiegen dir die Achsen, mit denen du ja noch fahren willst. Das wäre das Allerdümmste, was passieren kann. Das möchte ich nicht für verantwortlich sein. Deswegen habe ich eine Doppelsteckachse, die angepasst wird an alle möglichen Innendurchmesser und Längen, die auch nachgibt. Das Allerschlimmste, was passieren kann in dem Fall, ist, die Achse geht kaputt und dann kannst du dein Rad immer noch tragen. In Einzelteilen ist es natürlich unangenehm, aber insofern würde ich sagen, das ist das zentrale Teil. Und wir können es kurz beschreiben. Die Idee ist also Laufradrahmen, Laufrad nebeneinander mit einer Steckachse zu fixieren. Richtig? Genau. Also die beiden, die Assoziation, die ganz viele Leute haben, wenn die das sehen, ist ja klar, weiß ich, was das ist. Das ist ein Klapprollstuhl, weil das sind die beiden großen Räder, die sind parallel. Dazwischen ist irgendwas. Ja, das macht man halt klein. Da sitzen sie normalerweise drauf. Sag ich so: „Nee, nee, ist ein Fahrrad.“ Ist ein Klapprad? Nee, ist kein Klapprad, ist ein normales Rad, aber gefaltet. Wie bist du auf die Idee gekommen? Wo kommt es her, das Bedürfnis, so was herzustellen? Ich habe ganz lange Rinko gemacht. Das kommt aus Japan, vor 65 Jahren erfunden worden. Das hat immer so leidlich funktioniert. Damit darfst du dein Rad legal mitnehmen. Kann man schon so machen, aber ist halt kacke, sagt man ja gerne. Ich wollte das immer haben, so was. Seit 2021 hat ein fantastischer Franzose für den Concours de Machines, ein Ingenieurswettbewerb, das erfunden. Und ich habe gesagt: „Ja, das ist total nett, aber dein Rad will ich nicht haben, weil mein Rad mag ich. Und ganz ehrlich, a, habe ich das Geld nicht für deines und b, mein Rad fährt besser. Ich möchte mein Rad nicht hergeben. Also wie kriege ich das an mein Rad? Und ich habe jahrelang darüber nachgedacht. Das lief so im Hintergrund. Und dann hatte ich letztes Jahr eine unglaubliche Horrorreise, also Anreise zu meinem Urlaub in UK. Zum Eurostar, bis ich überhaupt da war. Und an dem Tag wusste ich dann: Ich will das nicht nur haben, ich muss das haben, weil das passiert mir nie wieder. In Zukunft wird das ein angenehmer Teil. Mein Fahrrad wird sein wie mein Koffer ist. Ich muss da gar nicht drüber nachdenken. Weiß derjenige vom Concours de Machines, dass du sein System quasi weiterentwickelt hast? Nein, leider nicht. Ich habe hier auf der Rückseite von der Wand ist ein anderer Teilnehmer, der ihn persönlich kennt. Ich hätte mich unglaublich gefreut, ihn mal kennen zu lernen. Ich werde ihn auch mal taggen auf Social Media. Die Idee ist brillant. Also er hat auch Rinko genommen als Basis, aber er war der Erste, der gesagt hat: „Ich mache es aber rollbar.“ Und ich habe halt gesagt: „Hey, okay, ich will es für jedes Rad haben.“ Und ganz ehrlich, ich habe noch mehr Ansprüche ans Packmaß. Und ich möchte auch nicht, dass die Kette und Schaltung anderen Leuten im Gesicht hängen, wie das bei ihm ist. Also er hat halt ein One-Off Rad gebaut. Und ich wollte halt es für jedes Rad machen und noch kleiner. Deswegen, aber wenn ich ihm mal die Hand schütteln könnte, ich würde es furchtbar gerne machen, weil es ist ja immer standing on the shoulders of giants. Das heißt also, die Idee Rinko ist 65 Jahre alt. Jetzt hat er vor dreieinhalb Jahren oder was hat er gesagt: „Ja, sinngemäßes paraphrasiertes Zitat: Was ist besser als ein zerlegtes Mountainbike für den Zug? Eins, was noch rollt, was du nicht mehr schleppen musst.“ Und jetzt sage ich: „Okay, was ist besser als ein spezielles Rad, was noch rollt für den Zug? Ein Kit, wo ich das auf bestehende Räder anwenden kann, die die Leute sich ja aus einem Grund gekauft haben.“ Nachvollziehbar. Zwei Fragen habe ich noch. Die eine funktioniert es auch mit Schutzblechen? Ja, es dauert halt länger. Also ich habe jetzt hier, das hast du gar nicht gesehen, ich habe sogar ein Schutzblech. Da ist ein Schutzblech dran. Ich rede von richtigen Schutzblechen. Ja, du redest von richtigen Schutzblechen. Es gibt ja Schutzbleche wie alles auf einem Spektrum. Das ist das kleinste denkbare Schutzblech, was mein Gesicht schützt. Zusammen mit meinen Feedbacks, das führt jetzt zu weit. Große Schutzbleche, die keine Steckschutzbleche sind, machst du die Schrauben ab? Rinko hat das gelöst, zum Teil. Du teilst das Schutzblech in zwei Teile. Aber selbst ein normales Schutzblech, was man so typischerweise an seinem Stadtrad hat, würdest du halt abnehmen. Das dauert ein bisschen. Und würde ich dann jetzt hier vorne, Hörer können das nicht sehen, aber wo seitlich noch viel Platz ist, dass das Packmaß nicht vergrößert wird, würde ich dann hier mit anbringen und festmachen. Also ja, funktioniert auch, aber dauert halt ein bisschen länger. Genauso mit dem Gepäckträger. Okay, dann letzte Frage. Lass uns doch mal, wenn du schon auf den Schultern von Giants stehst, den Giganten einmal nennen. Und lass uns auch das, haben wir nämlich glaube ich noch nicht gemacht, sagen, wie deine Firma heißt. Oder vielleicht ist es auch an mir vorbeigeflossen. Also wir haben noch nicht drüber gesprochen, weder off the record noch jetzt on the record. Also ich bin Carsten von Eichkatz Bike. Der Firmenname ist auch die URL. Das macht es sehr einfach. Und die beiden Giganten, auf deren Schultern ich stehe, das ist einmal Rinko, als System erfunden in Japan vor 65 Jahren und da heute noch gerne und erfolgreich praktiziert. Und ich weiß leider nicht, wie der Mensch heißt, aber die Firma ist Cycle Cadence aus Frankreich. Was für ein Name! Ist ja auch ein guter Name. Ja, auf jeden Fall. Also ich kann nicht viel Französisch, aber ich denke, Cadence meint die Trittfrequenz. Das ist der Begriff, mit dem ich es verbinde in Bezug auf Fahrräder. Ja, und der andere Name ist natürlich auch gut: Eichkatz Bike. Woher kommt Eichkatz? Ja, also ich bin in Bayern geboren und eines meiner ersten schönen Kindheitserlebnisse war, mit meiner Oma auf den Westfriedhof zu gehen in Nürnberg. Und wir haben Eichhörnchen gefüttert. Das konnte man da machen. Und nicht nur haben wir die da gefüttert, sondern eines ist in meine Tasche, in meine Jackentasche mit den ganzen Nüssen hochgeklettert. Und ab dem Tag, also Eichhörnchen sind einfach süß. Eichhörnchen sind toll. Ich habe ein Eichhörnchen als Maskottchen am Lenker. Die Softwarefirma, die ich mal hatte, war mit einem japanischen Origami-Eichhörnchen im Logo. Und dieses Logo, also ich bin kein grafischer Gestalter, aber das Eichhörnchen, was mit dem Rucksack das Mountainbike fährt, das ist so aus mir rausgeflossen. Und dann war halt danach der Name okay. Eichhorn oder Eichhörnchen ist doof mit Umlaut, aber Eichkatz Bike. Ich komme aus Bayern. Die sagen Eichkatz oder Eichkatzal oder Eichkater und halt Punkt Bike. Dann ist direkt klar, was es ist. Also Eichkatz minus Bike.com wäre wieder sperriger gewesen. Alles klar, das ist eine wunderbare Erklärung für ein Produkt und Firmenname. Vielen Dank! Sehr gerne! Ich freue mich total, dass du da warst. Klasse! Huiuiui, da war ja einiges dabei. Viele kleine Details. Ich finde die Herangehensweise nach wie vor sehr spannend, sich wirklich zu reduzieren. Und zack, merkt man, steckt dann auch wieder ganz viel drin, irgendwie. Also, sehr, sehr gute Idee, Rolf. Rolf, muss ich mich an der Stelle mal ganz klar outen, das hast du super gemacht. Mich würde natürlich noch eine Sache interessieren, weil das haben wir jetzt noch nicht so ganz rausgehört. Was war denn dein Lieblingsdetail? Gibt es da eins? Und du darfst nur eins nennen. Du warst für die Rechensucht in dieser Ausgabe hier. Ja, also ein paar Leute wissen das und man hat es so auf irgendwelchen sozialen Netzwerken und so hat man das auch gesehen. Ich hatte diesmal so eine Doppel- oder Dreifachfunktion auf dieser Messe. Da stand noch ein Fahrrad, ne? Ja, genau. Da stand ein Fahrrad. Ich hatte also meinen eigenen Full Circle Moment, um dich zu zitieren, wie du Gregor zitierst. Das ist sehr gut. Ich habe vor einem Jahr auf der Biesburg 2024 dort mit jemandem eine Unterhaltung über eine Idee begonnen, aus der dann ziemlich schnell ein Projekt wurde. Und daraus ist ein Fahrrad entstanden, eigentlich zwei, bei meinem lieben Freund Arne, der hat sich damit dran beteiligt. Und wir hatten unsere neuen Räder dort stehen. Ich habe bis, naja, Samstagmittag Nachmittag dort erstmal nur am Stand gestanden und immer wieder dieses Fahrrad erklärt oder diese beiden Fahrräder und diesen Rucksack, der da dazugehört. Und du fragst mich ja nach einem Detail, deswegen kann ich das hier nicht alles erklären. Und ich denke, wir vertagen das auf eine andere Folge des Antritts, weil es sind schon einige Fragen dazu reingekommen. Aber long story short: Mein liebstes Detail ist ein Fade. Und zwar also, weißt du, was ein Fade ist? Ne? Also, es stellen sich ja ganz viele Fragen, wenn man sich so ein Fahrrad ausdenkt und das dann mit anderen umsetzt. Und natürlich, und das ist für manche Leute auch eine besonders schmerzhafte Frage, die Frage nach der Lackierung. Wenn es jetzt nicht irgendwie Titan ist oder Carbon unlackiert oder sowas. Auch da kann man ja viel diskutieren, aber da bin ich tatsächlich auch Purist. Achso, da sind wir uns einig. Lackiertes Titan ist richtig gut. Und nein, an diesem Stahlfahrrad gibt es eine Lackierung und mir war die, da bin ich mir sehr dankbar, von Anfang an klar. Ich wusste genau, welche Lackierung dieses Fahrrad haben soll. Und die hat so ein paar Verweise, weil man das weiß, aber die funktioniert für sich auch gut. Und die geht also von einem hellgrünen im oberen Rahmen und Gabelbereich zu einem hellblau im unteren Bereich. Und die fadet über sozusagen. Die fadet über, also es ist keine klare Farbkante und das gibt es öfter mal. Weil ich kenn den Begriff Fade tatsächlich eher so aus dem Musikbereich, wenn man Songs ineinander fadet, zum Beispiel bei detektor.fm im Musikstream oder im Wordstream. Ja, und üblicherweise sind solche Fades, die sind also, ich finde die meistens richtig cool. Und die sind aber meistens auf so 5 Zentimetern oder so. Also der Farbwechsel ist relativ schnell. Und ich muss wirklich sagen, ich habe noch nie bewusst so einen langen, so einen soften und smoothen Fade gesehen wie der da jetzt auf diesem Fahrrad ist. Was dazu führt, dass ich da immer wieder hingucken muss, weil du siehst halt keine richtige Farbgrenze. Und das finde ich, neben dem, dass ich da gerade sehr viel Spaß habe auf dem Rad, weil es jetzt auch wirklich gut fährt bis jetzt, habe ich, finde ich, habe ich mich wirklich, wirklich gefreut. Weil Idee am Anfang gehabt, okay, das sollte so sein und dann kommt es irgendwann. Ich hatte vorher den rohen Rahmen in der Hand und da habe ich da auch noch mit dran so ein bisschen mal dran gearbeitet und so. Und dann hast du es irgendwann da und dann ist das drauf und du denkst dir: Boah, geil! Das hat wirklich funktioniert und eigentlich noch besser als ich mir das vorgestellt habe. Das ist mein Detail. Finde ich super gut. Ich finde es ja, ich spiele mal die Style Polizei. Funktioniert denn das überhaupt von grün und blau? Also das sind ja zwei Farben, die nicht unbedingt miteinander, dass es gut aussieht. Wer war das? There is no rules, show me the rulebook. Nee, es ist ja, aber es sieht geil aus, sagst du. Also offensichtlich, du schwärmst ja richtig davon, von dem Fade. Naja, ich würde jetzt mal sagen, du hast das ja wahrgenommen, glaube ich, das Fahrrad. Musst du es für dich beantworten. Also findest du es gut? Ich wollte jetzt für die Hörerinnen und Hörer ja, ich finde es gut. Ich wollte ein bisschen Würze reinbringen, weißt du? Ja, es ist natürlich soft. Also das von meinem Freund Arne, der hat einen anderen Weg gewählt und der hat da so Matchbox Toyota Racing Dingsbums-Referenzen drin. Das sind viel stärkere, kräftigere Farben. Also daneben ist es schon, es ist softer, die Farben. Aber ich bin ja auch so ein softer Typ, weißt du? Deswegen, ich find’s gut. Deine blaue Jeans faded auch so ein bisschen in dein Pullover über heute. Aber da ist eine Grenze erkennbar, die hat man auf dem Fahrrad tatsächlich nicht gesehen. Ja, mein Pullover löst sich noch nicht auf. Das ist mein Lieblingsdetail. Wir sprechen vielleicht später nochmal drüber. Gibt da so eine Reihe, die heißt „Das Rad meiner Träume“ und an dieser Stelle kann ich sagen, würde ich da vielleicht auch einordnen. Ja, ich denke, über das Fahrrad müssen wir in einer der kommenden Ausgaben nochmal reden. Ich wünsche mir, dass Jens es kritisiert. Oh, das ist doch eine sehr gute Idee. Das unterschreibe ich sofort, plus eins, wie man so schön sagt. Genau, Jens Klötter, Jens, hast du zugehört? Kommst du mal vorbei in einer der nächsten Ausgaben? Und da können wir jetzt ja auch gleich rüberfaden in den üblichen Ankündigungsteil. Es wird auch diesmal eine neue Ausgabe des Fahrrad-Podcasts Antritt geben. Die nächste reguläre Ausgabe erscheint am 24. Oktober, also in einer Woche am Freitag. Wer uns unterstützen will, bei Steady oder Apple Podcast bekommt uns auch schon ein Stück vorher, meistens am Donnerstag. Und ihr erreicht uns unter antritt@detektor.fm und bei Instagram und Mastodon. Und natürlich gehört es ja auch bei solchen langen Folgen wie dieser dazu, dass wir Musik spielen. Und da muss ich dir noch was sagen. Bitte! Ist nämlich auch auf der Messe mir angetragen worden. Und zwar kam Max auf mich zu und sagte mir: „Oh Mann, ich habe so lange ein Oasis-Ohrwurm gehabt in Norwegen. Ich war in Norwegen unterwegs, bin Rad gefahren und dann kam diese Folge und Christian mit ‚Talk Tonight‘. Und die ganze Zeit hat es mich begleitet.“ Dann habe ich mir gedacht, okay, es hat wirklich auch bei Max so gezündet wie bei mir. Ich habe danach ja auch noch ein Oasis-Song gespielt. Und ja, du kannst gleich einen Song nennen. Du hast einen mitgebracht. Und ich wollte vorher aber, weil ich habe mein eigenes Messe-Fazit ja noch nicht abgegeben. Ich mache das ganz kurz. Bitte! Ich bin da zurückgefahren nach drei wahnsinnig intensiven Tagen. Also so, dass man sich dann fragt: Warte mal, wir haben Freitagabend irgendwas gemacht, aber was war das gleich noch? Es war so viel, so dicht mit allem, was dazugehört. Ich habe auch Bengalos gesehen. Bengalos wurden auch gesehen. Genau, Bengalos wurden gezündet. Also nicht in der Messehalle. Nee, draußen. Liebes Flughafenteam, wir haben getanzt bis, ja, schon lang. Und ich möchte betonen, dass ich am Sonntag der Erste an der Standgruppe war. Also von den drei, vier Ständen, die da zusammen waren. Ich war nur fünf Minuten nach Messeöffnung rein, aber ich war dann eine Weile alleine. Am Sonntag war ich ja relativ früh auf der Messe und da trudelten erst noch Leute ein. Das war auf jeden Fall auffällig. Da muss am Samstagabend noch was passiert sein vorher. Ja, es war sehr schön und es war einfach ein tolles Gefühl. Das war vielleicht auch verstärkt, dass ich diesmal so dieses auch wirklich irgendwie was zu zeigen hatte, obwohl ich es nicht, ich habe es nicht gebaut, ich habe es mir ausgedacht zusammen mit anderen. Und das war dadurch auch für mich richtig cool zu merken, dass man also was das möglich macht, was dieser kreative Zusammenhang und dieser Zusammenhang an Leuten, die sich einmal im Jahr dort treffen und dann dort merken: Warte mal, ich bin nicht allein mit meiner Macke oder mit meiner Faszination. Und du kannst plötzlich mit Leuten ewig über eine Schutzblechaufnahme oder irgendwas sprechen. Ja, mit mir nicht, aber ja, mit anderen schon. Ja, da kriegen wir dich auch noch hin, Christian. Und das war wirklich so ein extrem, ich bin extrem zufrieden zurückgefahren. Und ich habe danach Leuten, die da auch ausgestellt haben, habe ich geschrieben: Wir haben viel Glück miteinander. Das war so eine tiefe Zufriedenheit, weil der Umgang mit den Leuten und untereinander und so, das ist schon, glaube ich, speziell. Und da gibt es ganz konkret auch Leute, die kann ich dann auch mal noch benennen, wenn wir über das Rad sprechen, wo ich einfach sagen kann: Ohne die wäre das nicht möglich. Und die machen auch Entwicklung, die treiben Ideen voran. Ohne die, glaube ich, würde dieser Markt teilweise ein bisschen anders aussehen. Also wir brauchen die sowieso. Die sich Dinge ausdenken, die da dran rumtüfteln, obwohl Tüfteln schon wieder so ein verniedlichendes Wort ist. Insofern war ich da extrem zufrieden und das war richtig, richtig schön. Ja, fand ich auch. Und ich fand ich habe ja auch immer so ein bisschen so den, oder mich interessiert ja auch immer so ein bisschen das Gesamtökosystem. Ja, der Vibe aber auch die wirtschaftlichen Zusammenhänge. Und ich habe auch gesehen, auch große Marken sind da. Es sind auch Leute da, also zum Gucken und zum Gespräch sein und so. Der Eurobike-Chef war da zum Beispiel, habe ich getroffen. Also es wird auch wahrgenommen, was da stattfindet. Und ich bin auch wirklich mit einem sehr, sehr guten Gefühl zurückgefahren. Ich glaube nicht so guten Pflaumenkuchen vom Dresdner Bahnhof, aber ansonsten war es eine sehr, sehr tolle Veranstaltung. Ja, wobei es wirtschaftlich, also ich glaube, da muss man mal hier an der einen oder anderen Stelle nachhören. Das ist dann immer noch die Kehrseite dessen, dass ich manchmal so das Gefühl habe, so: Okay, das sind jetzt da die Leute, die können da quasi den Vibe liefern, die Kreativität, die Authentizität, ja, alles diese Sachen, die man da immer anheftet. Und am Ende sehe ich aber trotzdem, dass das halt, also ich glaube, da geht es definitiv nicht allen gut. Nein, das glaube ich eher. Interessant auch, wenn man weiterschaut zu den Medien, die von dort berichten. Und damit meine ich jetzt nicht unbedingt uns. Also mir geht es hier gut, glaube ich. Das hoffe ich. Aber das ist schon so ein komisches Ding, wo ich mich frage: Wie funktioniert eigentlich diese Arbeitsteilung? Und wenn die Medien, auf die wir angewiesen sind, wenn wir aus dieser Welt, aus diesem Teil der Fahrradwelt irgendwie mit Informationen versorgt werden wollen, wenn die Medien selbst hart am Struggeln sind, das betrifft auch nicht alle, aber man bekommt hier und da den Eindruck. Und wir, die aber trotzdem nutzen, da ist was in Schieflage. Und damit meine ich nicht die einzelnen Menschen, weil ich nutze ja auch, also klar, teilweise bin ich Mitglied und zahle mein Geld, aber ansonsten natürlich finanziere ich nicht jede Webseite mit, wo ich bin. Aber da ist so eine Schieflage drin. Ich meine, dass es da auch Parallelen zu dieser Szene gibt. Also betrifft Medien wie auch da die Leute. Gut, wäre jetzt irgendwie ein eigenes Ding, müsste man auch darüber nachdenken, mit wem man darüber spricht. Aber du nickst, das zählt natürlich auch dazu. Ja, und dann gibt es noch den Aspekt von Marken. Also sind ja auch ein paar Marken da, die man auch kennt. Aber ich glaube, das ist nochmal ein ganz eigenes Thema. Ich fände es erstmal grundsätzlich gut, dass einige auch Marken da waren und auch Medien und so. Aber genau, genau, das ist kompliziert, wie immer. Es ist kompliziert. Und hier bei uns, nicht nur im Fahrradpodcast Antritt, sondern bei detektor.fm gibt es ein Limit für die Länge eines Podcasts. Und der Fahrradpodcast Antritt, der ist natürlich ab und zu daran beteiligt, dass dieses Limit manchmal so ein bisschen, und damit das jetzt ausgeweitet wird. Und deswegen möchte ich jetzt gleich mal sagen: Geschnitten mit großer Ausdauer und großer Fürsorge und sowieso großer Fertigkeit hat diesen Beitrag Tim Schmutzler. Das Ding ist länger geworden als gewohnt. Vielen Dank, Tim, dafür! Auch nicht selbstverständlich, dass das geht. Und jetzt kann Christian noch einen Song droppen. Richtig, denn ein von mir sehr geschätzter Künstler, zuletzt auch übrigens zu sehen im Vorprogramm von Oasis, weil du hast vorhin von Oasis angesprochen: Richard Ashcroft. Man kann es auch so sagen, der Sänger von The Verve ist ja auch Solo unterwegs und der hat gerade jetzt vor ein paar Tagen, ich glaube am Freitag, also letzten Freitag, ein neues Album gedroppt, wie man so schön sagt heute. Und da sind viele gute Songs drauf, muss ich sagen. Ich habe es jetzt gerade in dieser Woche relativ intensiv gehört, mich nochmal mit dem Oeuvre von Richard Ashcroft beschäftigt. Wow! Also nicht nur mit dem neuen Album, sondern auch genau: Come on people. Aber ich habe keinen alten Song mitgebracht, sondern logischerweise einen von dem neuen. Und ich finde, dass der Titel auch sehr gut passt und auch der Vibe, wie du so schön gesagt hast. Hier ist Richard Ashcroft und der Song heißt „Loving It“. Das ist in diesem Zusammenhang, denke ich, auf jeden Fall ein Titel, der da gut reinpasst. Viel Spaß damit, wenn ihr bis hier gekommen seid. Und genau, wer mehr wissen will zu den einzelnen Leuten aus den Beiträgen vorhin, in den Shownotes sind Links, so gut das geht. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit und die vielen schönen Gespräche. Let’s go! Ich freue mich auf die nächste Begegnung. Gute Fahrt! Ciao! [Musik: Richard Ashcroft – Lovin‘ You]