Im „Antritt“ geht’s in dieser Ausgabe mit Peter Weigle um über 50 Jahre Fahrradrahmenbaugeschichte, die Wiederentdeckung des Randonneurs sowie den French Fender Day und das Fenderfest.
Peter Weigle wird Rahmenbauer
Peter Weigle wächst auf einer Farm in den USA auf und will irgendwas mit Fahrrädern machen. Er kommt an einen Job bei Witcomb USA und wird zusammen mit Richard Sachs Anfang der Siebzigerjahre nach England geschickt, um bei Witcomb in London das Handwerk des Rahmenbaus zu lernen. Zurück in den USA bleiben sowohl Weigle als auch Sachs beim Rahmenbau, dessen Grundlagen sie sich in London angeeignet haben. Beide bauen zunächst Rennradrahmen, doch Peter Weigle ist offen für neue Einflüsse. Als an der Westküste das Mountainbike geboren wird und immer mehr solcher Räder entstehen, setzt sich auch Weigle mit den neuen Stollenrädern auseinander. Um die Jahrtausendwende kommt er mit dem Bicycle Data Book in Kontakt und entdeckt darin Zeichnungen von Randonneuren und ihren Komponenten. Die eleganten Langstreckenrennräder in französischer Tradition beeindrucken ihn und er wird von nun an vor allem solche Fahrräder bauen.
Peter Weigle baut Randonneure
Auf der Cirque du Cyclisme 2003 stellt er einen ersten Randonneur aus und gewinnt damit sofort Preise. Das Publikum ist so fasziniert wie er von den neuen Maschinen, die alte Bauformen zitieren und diese weiterentwickeln. In den folgenden Jahren wird Weigle seine Räder und ihre Komponenten immer weiter verfeinern, er baut Frontträger und experimentiert mit der Modifikation von Reifen. Damit erregt er Aufmerksamkeit bei potenzieller Kundschaft und klassischen Rennradfahrern, die das Potenzial dieser Räder erst langsam entdecken. Parallel trägt Jan Heine in seinem Magazin Bicycle Quarterly die Kunde von den Randonneuren in die Welt. Als Treffen unter Gleichgesinnten veranstaltet Weigle über mehrere Jahre den „French Fender Day“, wo Randonneure ausgestellt und besprochen werden. Französische Autos sorgen zusätzlich für eine besondere Atmosphäre.
Vom French Fender Day zum Fenderfest
Die Faszination der Randonneure verbreitet sich seit der Jahrtausendwende langsam aber stetig in vielen Teilen der weltweiten Fahrradszene. Der junge Rahmenbauer Thomas Becker beginnt in Berlin, solche Räder zu bauen und zieht später nach Groß Lüben in der Prignitz um. Dort veranstaltet er 2024 zum ersten Mal ein „Fenderfest“ nach dem Vorbild des „French Fender Day“. Das Treffen wird ein Erfolg, eine Neuauflage für 2025 wird geplant. Zu dieser lädt Thomas Becker Peter Weigle ein und der sagt seine Teilnahme zu.
Peter Weigle unterm Kirschbaum
Beim Fenderfest 2025 hat Gerolf Peter Weigle unter einem Kirschbaum in Beckers Garten interviewt. Im Gespräch geht es um Peters Entwicklung als Rahmenbauer, seine Faszination für Randonneure sowie die Idee hinter dem „French Fender Day“ und seine Eindrücke vom Fenderfest.
Antritt-Treffen am 14. Juni 2025 in Leipzig
Für die Menschen, die uns bei Steady oder Apple Podcasts unterstützen, veranstalten wir am 14. Juni ein Treffen in der detektor.fm-Redaktion in Leipzig. Wir wollen mit euch radfahren und einen Live-Podcast mit einer sehr interessanten Gästin aufnehmen. Wenn ihr dabei sein wollt, gebt uns auf Apple Podcasts oder bei Steady Rückenwind. Ihr findet dann alle Informationen zum Treffen in einer Audio-Datei im Mitgliederbereich.
Antritt bei Steady und Apple Rückenwind geben
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