Schwierigkeiten mit KI
Dass wir mit den Antworten der KI-Tools vorsichtig sein sollten, lässt sich an einem kleinen Experiment zeigen: Angenommen, Ihr bekommt die Aufgabe, ein Porträt über Elon Musk zu schreiben. Wer Musk ist, wisst Ihr vermutlich: Er ist Besitzer des Autokonzerns Tesla und der Social Media Plattform X sowie Boss des Raumfahrtunternehmens SpaceX. Und er soll einen ziemlich schwierigen Charakter haben.
Neulich berichtete das Magazin „stern“, dass Musk in seinen Tesla-Werken weltweit mehr als zehn Prozent aller Stellen abbauen wird. Zudem tauchen Vorwürfe wegen rassistischer Vorfälle in Musks Unternehmen auf. Und auf der Plattform X postet Musk regelmäßig Meinungen, die von vielen als antisemitisch oder rassistisch empfunden werden.
Schauen wir also mal, was uns die künstliche Intelligenz noch alles zu Elon Musk erzählen kann. Unsere Anfrage an Google Gemini lautet: „Schreibe mir einen kleinen Aufsatz über Elon Musk in 300 Worten.“
Hier kommen Auszüge aus der Antwort des Programms:
„Elon Musk […] ist ein […] Unternehmer und Ingenieur, der durch seine visionären Ideen und innovativen Unternehmen zu einer der einflussreichsten Persönlichkeiten des 21. Jahrhunderts avanciert ist. […] Musks Unternehmergeist kennt keine Grenzen. […] Elon Musk [gehört] zu den einflussreichsten und innovativsten Unternehmern unserer Zeit […]. Seine Visionen und Unternehmen haben das Potenzial, die Welt in den kommenden Jahren fundamental zu verändern.“
Fragwürdige Quellen liefern fragwürdige Antworten
Nur an einer einzigen Stelle klingt ein kritischer Ton an: „Elon Musk ist ein polarisierender Charakter. Seine ambitionierten Ziele und unkonventionellen Methoden stoßen nicht nur auf Zustimmung. Kritiker bemängeln seinen Führungsstil und werfen ihm vor, Versprechungen nicht einzuhalten.“
Ihr fragt Euch vielleicht: Wieso werden die vielen Probleme von Elon Musk und seinen Unternehmen nicht genannt?
Wenn Ihr Euch die Quellen anseht, die Gemini nutzt (sie stehen unten am Textende), dann findet Ihr Wikipedia, Forbes sowie die Websites von Tesla und SpaceX. Allein zwei dieser vier Quellen sind also Unternehmen, die Elon Musk gehören. Es verwundert nicht, dass die Antwort von Gemini schon fast einem Loblied gleicht.
Wenn Ihr also KI-gestützte Such- und Schreibhilfen nutzt, solltet Ihr deren Ergebnisse sehr kritisch prüfen. Genau darum geht es in der achten Folge von „Fit for news – Der Podcast“. Moderatorin Charlotte und Moderator Lars sprechen mit Michael Haller vom Institut für Journalismus- und Kommunikationsforschung darüber, wie die KI-Sprachmodelle Copilot und Gemini funktionieren, warum sie auch Quatschtexte erzeugen und worauf man besonders achten sollte. Aber auch, dass wir sie zweckmäßig einsetzen können, wenn wir wissen, worin Ihre Schwächen und Probleme bestehen.
Übrigens: Wenn Ihr Eure Fähigkeit beim Erkennen von künstlich erzeugten Bildern prüfen möchtet, könnt Ihr auf der Website von Fit for news einen Selbstlernkurs zu diesem Thema kostenfrei nutzen.
Wenn ihr uns bei der Verbesserung des Podcasts helfen und euch dabei einen 30 Euro-Amazon-Gutschein sichern wollt, funktioniert das so: Die ersten 30 Personen, die sich unter podcast@fitfornews.de bei uns melden, bekommen von uns einen Link mit Fragen zum Podcast. Zum Beispiel, ob ihr findet, dass unsere Themen klar und verständlich rüberkommen. Wichtig ist, dass ihr zwischen 20 und 30 Jahre alt sein solltet und eine Berufsausbildung hinter euch habt. Und dass ihr mindestens 4 Folgen des Podcasts schon gehört habt.
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Redaktion/Autoren: Stephan Gert, Michael Haller