Quellenarbeit: Quick and Dirty
Für die werbefinanzierten News-Apps im Internet bedeuten Klicks (fast) alles. Denn die Einnahmen der App sind davon abhängig, wie viele Menschen die Artikel anklicken und dabei auf die eingeblendete Anzeige für die Bohrmaschine oder die Hautcreme schauen. Besonders aufregende News erzeugen Aufmerksamkeit. Und darum sind sie für die Betreiber der News-App attraktiv. Und schnell muss es gehen. Wer mit seiner Push-Nachricht als Erster über aktuelle Geschehnisse wie einen Großbrand berichtet, hat die meisten Klicks. Also macht die Seite am meisten Umsatz, die am schnellsten die Neuigkeiten veröffentlicht. Das führt dazu, dass viele Anbieter aus Zeitdruck die Quellen hinter den Nachrichten nicht näher prüfen.
Auch deshalb verbreiten sich viele Falschmeldungen auf Plattformen der sozialen Medien. Und diese Nachrichten werden mitunter von Millionen von Menschen gelesen, gelikt und geteilt. Was folgt daraus? Sehr viele Menschen sind verunsichert. Ihr Vertrauen in die Glaubwürdigkeit der Newsmedien schwindet. Eine Studie ergab 2023, dass die Angst vor der Verbreitung von Desinformationen in Deutschland ähnlich groß ist wie die Angst vor den Folgen des Klimawandels.
Die sozialen Medien prägen gesellschaftliche Debatten, haben aber in den letzten Jahren vor allem kommerzielle Werte vertreten.
Quelle ist nicht gleich Quelle
Wer sich vor Desinformationen schützen will, sollte auch die Art der Quellen hinter Nachrichten verstehen. Woher kommt eine Information? Und wer hat was genau gesagt? Ob etwa ein Akteur, ein Augenzeuge oder eine Expertin etwas sagt, macht einen entscheidenden Unterschied.
In der dritten Folge von „Fit for news – Der Podcast“ besprechen Moderatorin Charlotte und Moderator Lars mit Michael Haller vom Europäischen Institut für Journalismus- und Kommunikationsforschung, wie ein guter Umgang mit Quellen funktioniert, wie man zutreffende Nachrichten erkennen und Desinformationen aus dem Weg gehen kann.
Wer den eigenen Umgang mit Nachrichten und Quellen checken oder sich über dieses Thema weiterbilden möchte, kann auf der Website von Fit for news einen Selbstlernkurs zu dem Thema besuchen.
Redaktion/Autoren: Stephan Gert, Michael Haller