Weltweite Klimaproteste
Für diesen Freitag hatte „Fridays for Future“ zu einem globalen Klimastreik aufgerufen. Mit dieser Form von Klima-Aktivismus konnte „Fridays for Future“ schon viel bewegen. Ein wichtiger Erfolg war das historische Urteil des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG) im Frühjahr 2021: Das BVerfG hatte das Klimaschutzgesetz von CDU und SPD für teilweise verfassungswidrig erklärt und die Regierung zu Nachbesserungen verpflichtet. Seitdem hat sich die Situation allerdings kaum verbessert. Die aktuelle Bundesregierung geht davon aus, dass Deutschland seine Klimaziele für 2022 und 2023 verfehlen wird.
Weniger los bei „Fridays for Future“?
Dennoch scheint es, als hätte „Fridays for Future“ an Triebkraft verloren. Im September 2019 konnte die Bewegung 1,3 Millionen Menschen motivieren, für mehr Klimaschutz auf die Straße zu gehen. Vor einem Jahr haben nur noch 600 000 Menschen an den Demonstrationen in Deutschland teilgenommen.
Nach Meinung von Klimaschutzaktivistinnen und -aktivisten steuert die Ampel-Regierung bei Ihren Versuchen, die Energiekrise zu bewältigen, klimapolitisch in die falsche Richtung. „Fridays for Future“ fordert ein Krisenmanagement ohne fossile Energien und mit mehr sozialer Gerechtigkeit.
Gleiches Ziel, andere Wege
Für einige Gruppierungen reicht es längst nicht mehr aus, nur zu demonstrieren. Bündnisse wie die ,,Letzte Generation“ und ,,Ende Gelände“ setzen auf zivilen Ungehorsam, Blockaden von Straßen, Kohlekraftwerken oder Häfen.
Andere Gruppen versuchen es hingegen über etablierte Wege: durch parteiinterne Arbeit, wie die „KlimaUnion“, oder durch außerparlamentarische Opposition auf der Straße, wie bei „Fridays for Future“. Trotz der unterschiedlichen Methoden verfolgen alle das gleiche Ziel: die Politik zu Maßnahmen zu bewegen, die tatsächlich dem 1,5-Grad-Ziel gerecht werden.
Wie kann die Politik zu mehr Klimaschutz bewegt werden? Das fragt detektor.fm-Moderator Yannic Köhler die CDU-Politikerin Wiebke Winter, die Mitglied der „KlimaUnion“ ist. Außerdem spricht er mit den Aktivistinnen Darya Sotoodeh von „Fridays for Future“ und Lina Schinköthe von der „Letzten Generation“. Wie wirksam die verschiedenen Aktivismusformen sind, erklärt Professor Dieter Rink, der am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung zu sozialen Bewegungen und Protesten arbeitet.