Was läuft heute online und in Videostreams, TV-Programmen und Dokus? Empfohlen vom Podcastradio detektor.fm. Hallo liebe Fans des Streamings! Es ist Freitag, der 19. Dezember, und wir haben einen Tipp für euch, in dem es um die heutige Dating-Kultur, Einvernehmlichkeit und gekränkte Männlichkeit geht. Margot ist 20 Jahre alt und studiert an einer renommierten Uni. Nebenbei arbeitet sie in einem Kino, um sich etwas Geld dazu zu verdienen. In dem Film „Cat Person“ trifft sie auf Robert, der Stammgast in ihrem Kino ist. Robert flirtet mit Margot und fragt nach ihrer Nummer, auch wenn er deutlich älter ist als sie. Stimmt die Chemie zwischen den beiden? Margots Freundin Taylor ist allerdings nicht so begeistert von Robert. Sie rät Margot davon ab, ihn zu daten, weil sie ein komisches Gefühl dabei hat. Margot lässt sich davon aber nicht abhalten. Mehrere Wochen lang schreiben die beiden miteinander und reden über Filme, Familie, Katzen und viele andere Dinge. Die beiden treffen sich auf ein erstes Date. Ist das wieder dieser Robert? „Hör zu, Mädchen vom Snackstand, gib mir doch deine Nummer. Du hast gar nicht gesagt, wo er studiert. Er arbeitet sicher. Was wolltest du auch tun, du verrückte Axt? Wieso höre ich nicht wieder auf dich? Aufrecht! Und er hat Katzen, er hat schöne Augen und Wangenknochen.“ „Ja, weil er alt ist. Ich denke, ich mag ihn.“ „Also, wie versprochen, ich sage nicht, ich werde Sex mit ihm haben. Ich sage nur, wenn, würde er es mögen.“ „Warte, er ist ein furchtbarer Küsser. Warum reden wir dann über ihn?“ In echt ist Robert auf einmal gar nicht mehr so charmant. Ihr wird bewusst, dass sie den Mann, mit dem sie geschrieben hat, gar nicht wirklich kennt. Er kann nicht gut küssen, hält selbstverliebte Monologe und ist ein bisschen creepy. Er sagt Sachen wie: „Ich werde dich schon nicht umbringen.“ Aber anstatt zu gehen, entscheidet Margot sich dazu, zu bleiben und das Date einfach durchzustehen. „Das ist die schlechteste Entscheidung, die ich je im Leben getroffen habe. Ich meine, ich hatte einen schönen Abend, du nicht?“ „Was ist deine Lieblingsstellung? Etwa das Reverse Squatting Cowgirl? Waren wenigstens seine Katzen süß?“ „Die habe ich gar nicht gesehen.“ „Oh, oh. Wieso sollte er vorgeben, dass er Katzen hat?“ „Weil ein Typ mit Katzen nicht bedrohlich wirkt. Er wirkt harmlos. Er versteckt was.“ „Cat Person“ basiert auf der gleichnamigen Kurzgeschichte von US-Autorin Kristen Ruppanian. Ihre Geschichte wurde 2017 im Magazin „The New Yorker“ veröffentlicht und ging viral, kurz nachdem die ersten Harvey-Weinstein-Fälle enthüllt wurden. Also genau zu Beginn der MeToo-Bewegung. Die Geschichte erzählt viel über Datingkultur, Einvernehmlichkeit und sexualisierte Gewalt. Allerdings nicht im strafrechtlichen Sinne, sondern im Bereich der Grautöne um vermeintlich konsensuellen, aber ungewünschten Sex. So ist es zumindest in der Kurzgeschichte. Der Film geht noch einen Schritt weiter und driftet in den strafrechtlich relevanten Teil ab. Die Kurzgeschichte könnt ihr auf der Website des New Yorker Magazins lesen. Wenn ihr lieber den Film gucken wollt, findet ihr „Cat Person“ ab jetzt in der ARD Mediathek. Habt ein schönes Wochenende! Morgen gibt’s schon den nächsten Streaming-Tipp. Folgt uns, abonniert uns und sagt eurer Crew, wenn euch gefällt, was wir hier machen. Dankeschön! Tipp und Skript kamen heute von Jonas Nikolic, Audioschnitt Tim Schmutzler. Und ich bin Ina Lebedjew. Wir hören uns! Copyright WDR 2021.