Hey, es ist Donnerstag, der 18. Dezember. Heute haben wir euch eine True Crime Doku mitgebracht, die sich einem wirklich kuriosen Fall widmet. Verraten sei schon mal so viel: Die Spuren führen über Russland zum KGB und dann sogar zu Wladimir Putin persönlich. Im Jahr 1984 verschwindet in Dresden auf einmal ein fünf Monate altes Baby aus seinem Kinderwagen. Sein Name ist Felix, und heute müsste er 41 Jahre alt sein. Kurz nachdem Felix verschwindet, taucht auf einmal ein Findelkind auf. DNA-Tests ergeben, dass die beiden Babys zusammen gewesen sein müssen. Die ersten Spuren führen zum sowjetischen Geheimdienst KGB. Deshalb wird vermutet, dass Felix heute unter falschem Namen in Russland lebt. Die Dokuserie „Findet Felix“ rekonstruiert einen der rätselhaftesten Entführungsfälle der deutschen Nachkriegsgeschichte. Dabei begleitet sie auch die Familie von Felix, die nie die Hoffnung aufgegeben hat. Für mich wäre es das Größte, den Felix wiederzusehen, ihn in die Arme zu nehmen und die Wärme zu spüren. Bitte helfen Sie mir, ihn zu finden. Und dann gucken wir uns bloß an. Offensichtlich habe ich noch einen Bruder. Den hat man uns weggenommen 1984. Dann sagte ich: Okay, hier stehen schon ein paar Kinderwagen, stellen wir einfach dazu. Es war nichts Besonderes für DDR-Verhältnisse. Und als wir da raus kamen, nach knapp einer halben Stunde, war der leer. So in etwa könnte ich heute aussehen. Die Dokumentation rollt Felix‘ Fall neu auf. Mit Hilfe von Cold Case-Ermittlern, DNA-Datenbanken, KI-Technologie und alten Stasi-Akten führt die Spur von Dresden über sowjetische Militärverwaltungen bis ins heutige Kaliningrad. Die Ermittler stoßen immer wieder auf Lücken, Widersprüche und erstaunlich gut geschützte Namen. Neue Hinweise, ein fragwürdiges Bernsteinbild und ein russischer Militärstaatsanwalt, der nach Jahren plötzlich wieder ermittelt, bringen Bewegung in einen Fall, der jahrzehntelang geschlossen wurde. Das war die Spur zu den Russen. Mein Vater könnte ein hochrangiger russischer Militär sein. Wir sind uns sicher, dass Putin weiß, wer die Entführer sind. Oder ein Mitarbeiter des Geheimdienstes. Das ist eine wahnsinnige Schweinerei. Wir haben feststellen müssen, dass der KGB hinter uns her war. Herr Putin, bitte helfen Sie, meine wahre Identität aufzudecken. Felix ist ja jetzt 41 Jahre alt. Hoffentlich geht’s ihm gut. Im Jahr 2006 treffen Felix‘ Eltern erstmals einen russischen Militärstaatsanwalt, angeblich mit Auftrag von Staatschef Wladimir Putin. Eine erste Spur, doch dann gerät die versprochene Hilfe ins Stocken. In Deutschland bleiben zentrale Ermittlungsakten unter Verschluss, aus Gründen der Geheimhaltung. Neue Hoffnung bekommen die Eltern im Jahr 2016, also knapp 30 Jahre nachdem Felix verschwunden ist. Felix‘ Vater bekommt einen rätselhaften Anruf aus Russland. Der Mann am anderen Ende behauptet, etwas über das Verschwinden von Felix zu wissen. Die Spur führt zu Yuri Senko, einem Mann, der früher für den KGB gearbeitet haben soll. In einer Garage überreicht Senko ihm ein Bernsteinbild. Eine neue Spur, die später zu einem sowjetischen Armeekrankenhaus in Dresden und zu einer möglichen Verschwörung führt. „Findet Felix“ könnt ihr euch jetzt in der ARD Mediathek anschauen. Morgen gibt’s schon den nächsten Streaming-Tipp von uns. Lasst uns doch gerne ein Abo da, dann landet die nächste Folge auch direkt in eurem Podcast-Feed. An dieser Folge hat Jonas Nikolic mitgearbeitet, Audioschnitt Benjamin Serdani, und ich bin Jessi Hughes. Wir hören uns. Untertitel von Stephanie Geiges.