Art World System Fatigue
Es war ein Schock für die Kunstwelt: Im Juli hat der Galerist Tim Blum angekündigt, die Standorte der renommierten Blum Gallery in Los Angeles und Tokio zu schließen. Ein eigentlich geplanter Standort in New York wird nun doch nicht eröffnen. Nach 30 Jahren Blum Gallery ist jetzt also Schluss.
Tim Blum spricht von einer „Art World System Fatigue“, er will sich dem ewigen Kreislauf aus Ausstellungen, Messen und Partys nicht mehr länger aussetzen. Und er ist nicht der Einzige. Innerhalb von wenigen Wochen haben in den USA gleich vier namhafte Galerien ihre Schließung angekündigt.
Kunstmarkt in der Krise
Auch in Deutschland ist der Kunstmarkt in der Krise, gerade im hochpreisigen Segment. Laut einer aktuellen Studie machen die etwa 700 professionellen Galerien im Land deutlich weniger Umsatz als noch vor einigen Jahren: 2019 waren es noch 890 Millionen Euro, im vergangenen Jahr fast 300 Millionen Euro weniger.
Dass der Kunstmarkt in einer schwierigen Phase steckt, sieht auch Tanja Wagner, die in Berlin ihre gleichnamige Galerie führt. Die geopolitische Lage halte viele Menschen davon ab, Kunst zu kaufen. Der Boom der Nullerjahre auf dem Berliner Kunstmarkt sei vorbei.
In dieser Folge von Zurück zum Thema spricht Monopol-Chefredakteurin Elke Buhr mit Tanja Wagner und dem Kunsthistoriker Pay Matthis Karstens von der Galerie Judin über den Berliner Kunstmarkt und Wege aus der Krise.