Frischer Wind in der Musikindustrie
Der schwedische Streaming-Anbieter Spotify ist vor zehn Jahren zwar nicht der erste Streaming-Dienst gewesen. Aber er war der erste, der sich durchgesetzt hat. Das Konzept einer monatlichen Gebühr für den Zugang zu einer riesigen Musikbibliothek hat viele Verbraucher angelockt.
Allerdings lag der Anreiz nicht allein im angebotenen Abo. Denn vor allem die Idee von Spotify-Schöpfer Daniel Ek, den Dienst mit Werbung und einigen Einschränkungen auch kostenlos anzubieten, hat Spotify zu besonders vielen Nutzern verholfen. 180 Millionen weltweit nutzen derzeit den Dienst, um immer und überall auf Musik zuzugreifen. Davon sind 83 Millionen zahlende Abonnenten.
Spotify hat nicht alles verändert
Die Musikindustrie hat sich durch die Streamingdienste verändert. Die ersten Ergebnisse der Studie zur Entwicklung der Musiknutzung in Deutschland zeigen aber, dass manches altbewährt geblieben ist. Trotz des großen Erfolges von Spotify und anderen Streaming-Plattformen hören hierzulande die meisten immer noch Musik über das Radio. Der Hörfunk hat noch Qualitäten, bei denen Spotify und Co aktuell nicht mithalten können.
Das Radio erzählt Geschichten über die Musik hinaus, setzt einen Bezug zu politischen, gesamtgesellschaftlichen Gegebenheiten. Das können die Streaming-Dienste in der Form noch nicht. – Jörg Heidemann, Geschäftsführer beim Verband unabhängiger Musikunternehmen
Ende aller Tonträger?
Durch die nahezu endlose Verfügbarkeit von Musik ist der Bedarf an physischen Kopien jedoch sehr stark zurückgegangen. Werden Plattenlabel und Tonträger in Zukunft überhaupt noch benötigt? Darüber hat sich detektor.fm-Moderatorin Anja Bolle mit Jörg Heidemann unterhalten. Er ist der Geschäftsführer beim Verband unabhängiger Musikunternehmen (VUT).
Redaktion: Irma Klundt