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Album der Woche: Bodi Bill – What?

Das neue Album war noch nicht in Sicht, da war das erste Konzert der anstehenden Tour schon ausverkauft. Bodi Bill veröffentlichen in dieser Woche ihr drittes Album „What?“.

Bodi Bill halten nicht viel von versteckten Botschaften. Die Zeile „Going home is no option, there’s still wind blowing“ im Titelstück What? kann man als eindeutige Aussage verstehen: Es gibt keinen Schritt zurück, der Weg von Bodi Bill führt vorwärts und zwar schnurgeradeaus. Ihr Debütalbum No more wars öffnete ihnen 2007 die Tanzflächen und Herzen einer kleinen Elektrofangemeinde. Mit dem zweiten Album Next Time kam ein Jahr später der Erfolg, auch der internationale. Mittlerweile füllt die Berliner Band Clubs in Frankreich, England und Italien. Für What haben sie sich deswegen drei Jahre Zeit gelassen. Und das hört man auch. Bandmitglied Anton Feist:

Wir haben uns ein bisschen mehr auf den Song an sich konzentriert. Wir hatten ja in den ersten beiden Alben noch mehr instrumentale und klangmalerische Tracks. Und diesmal wollten wir uns mehr auf die Songs konzentrieren. Jeder Song hat ein Anfang und ein Ende. Und die Platte generell hat einen Fluss, einen Bogen.

Und noch was ist anders, als bei den beiden Vorgängern: What, so scheint es, kommt ganz ohne klassische Instrumente aus. Wo früher Geige und Klavier noch deutlich hervortraten, klingen sie jetzt nur noch schemenhaft an. Stattdessen tauchen immer mal Gitarre und Bass auf.


Auf ersten Blick sieht das so aus, als ob die Geige und das Klavier nicht mehr so dabei sind, das sind sie aber schon noch. Sie sind einfach mehr verfremdet worden. Mehr Gitarren sind dabei, ein Analogbass, mehr Stimmen, zweite Stimmen und auch mehr Synthesizer, so richtige Hardware-Synthesizer, die man auch anfassen kann. Es gibt nicht ganz so viel Computerzeugs mehr.

Es braucht ein bisschen Zeit, sich in die Platte reinzuhören. Um das Klanggewirr zu entschlüsseln, muss man Schicht für Schicht durchsteigen: Die Melodien, die Effekte, die Beats, den Gesang. Da lagert einiges übereinander. Zwischendurch klingt es mal kurz, als hätten Bodi Bill beim Küche entrümpeln das Mikrofon laufen lassen. Trotzdem wirkt die Platte an keiner Stelle durcheinander oder überladen. Genauso konkret wie ihre Ansagen, sind auch die einzelnen Stücke auf What geworden. Die staubtrockenen Beats dürften auf den Tanzflächen und Livebühnen gut funktionieren. Das liegt wohl auch an der Arbeitsweise der Band: Sie gehen sehr strukturiert an ihre Musik und überlassen nichts dem Zufall.

Das liegt zum Teil auch an der elektronischen Musik selbst, du spielst es ja nicht mit der Band im Proberaum und jamst. Sondern du hast nen Rechner wo du jederzeit ’ne Sache loopen kannst oder immer mal in Teile reinhören kannst. Wir sind sehr kritisch mit uns selber und lassen eine bestimmte Passage, einen bestimmten Song nur zu, wenn wir alle drei sagen: Das ist gut. Da wird man dann sehr genau und spitzfindig und dadurch auch verkopft.

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