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Kele Okereke. Foto: Promo.
Kele Okereke. Foto: Promo.

Album der Woche: Kele – Trick

Zwischen Ekstase und Ernüchterung

Bloc Party haben Pause – Fans können sich in der Zwischenzeit mit dem zweiten Soloalbum von Sänger Kele trösten. Dafür hat er sich von elektronischer Clubmusik inspirieren lassen. „Trick“ sollte man am besten zwischen vier und sechs Uhr morgens hören.

Zwei Augenpaare treffen sich auf der Tanzfläche, der Funke springt über – für Kele Okereke ist dieser Moment magisch. In den letzten Jahren hat er viel Zeit in Clubs verbracht und erlebt, wie Menschen miteinander flirten und zusammenfinden.

Nicht verwunderlich, dass solche Geschichten den Weg auf sein neues Album Trick gefunden haben. Denn darauf sind alle Stücke Liebeslieder, sie handeln von den ersten aufregenden Momenten, von Unsicherheit und Verlangen.

Das Album soll halbfertig klingen

Für Kele ist Trick eine Übung in Reduktion. In den Songs sollte nicht zu viele unterschiedliche Elemente geben, sagt er.

Ich wollte, dass das Album am Ende irgendwie halbfertig klingt. Es sollte nicht zu viel Verschiedenes darauf passieren, und die Sounds sollten nicht ständig miteinander konkurrieren. Es sollte reduziert klingen. In der Vergangenheit habe ich dazu tendiert, die Dinge zu sehr auszuschmücken. Man denkt ständig, dass man noch mehr Instrumente braucht und dass alles noch größer klingen muss, damit man gehört wird. Im Moment interessiert mich vor allem, wie ich meine Botschaft mit einem Minimum an Informationen rüberbringen kann.

Sinnlich und voller Möglichkeiten

Down-Tempo House, Garage mit stotternden, dahinjagenden Beats und Keles sehnsüchtiger Gesang sind die Hauptzutaten der Songs auf Trick. Die Atmosphäre ist sinnlich und voller Möglichkeiten, genau wie Begegnungen auf der Tanzfläche. Gleichzeitig schwebt über allem auch Melancholie und Ernüchterung. Denn egal wie glitzernd und wild die Nacht ist, der nächste Morgen kommt bestimmt.

Der Titel Trick ist ein Begriff, den Kele bei amerikanischen Freunden aufgeschnappt hat.

Den Begriff „Trick“ habe ich zum ersten Mal während meiner Zeit in New York gehört. Viele meiner damaligen amerikanischen Freunde benutzten den Begriff für Typen, mit denen sie mal einen One Night Stand hatten. Sie sagten Dinge wie: „Der Trick da drüben kommt nicht mal rüber, um mich zu begrüßen.“ Diesen Ausdruck hatte ich zuvor noch nie gehört, aber er gefiel mir. Ich mochte die Frechheit. Außerdem finde ich, dass das Wort geschrieben cool aussieht.

Musik für die frühen Morgenstunden

Kele bewegt sich auf „Trick“ gekonnt zwischen Pop, Clubsounds und elektronischem R’n’B. Tanzen kann man zu den Songs sehr gut und das sollte man auch. Denn Trick ist definitiv ein Album für die späte Nacht. Aber wenn die frühen Morgenstunden kommen, der Rausch so langsam verfliegt und man ein bisschen wehmütig wird, kann man sich von Keles Songs auch in den Arm nehmen lassen.

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