Ein Esel, ein Huhn und ein Pfau sind derzeit die einzigen Nachbarn von Sam Dust alias LA Priest. Menschen würden seine Kreativität nur einschränken, hat er kürzlich in einem Interview mit dem NME erzählt. Deshalb hat er sich auf einen kleinen Hof inmitten der walisischen Pampa zurückgezogen. Dort kann er aus vollem Halse singen und die Lautsprecher auf Anschlag drehen.
Weg vom Lärm, hin zur Exzentrik
Seit der Auflösung seiner Band Late Of The Pier vor fünf Jahren hat sich Sam Dust nicht auf die faule Haut gelegt. Er hat sich als Produzent und Tourgitarrist verdingt, und war kurz davor, eine eigene Firma für individuell gebaute Synthesizer aufzumachen. Zum Glück ist er aber schließlich doch wieder zum Musik machen zurückgekehrt.
Mit dem hektischen Elektropop seiner Band Late Of The Pier hat die Musik von LA Priest aber nichts mehr zu tun. Sam Dust kombiniert Funk, Elektro, Disko und jaulende Gitarren zu Popsongs, die genauso exzentrisch sind wie er selbst.
Inspiration in Grönland
Inspiration fand Sam Dust bei verschiedenen Reisen, zum Beispiel nach Neuseeland, Island und Grönland. Dort hat er in einer verlassenen Bergarbeitersiedlung elektromagnetische Störgeräusche gesammelt und sie auf seinem Album verwendet. Denn einfach nur Gitarre, Bass und Synthesizer kann schließlich jeder.
Er wolle Musik machen, in der man sich als Zuhörer verlieren kann, die einen mitnimmt in die eigene Fantasiewelt. Und das ist LA Priest definitiv gelungen. Inji ist ein vielseitiges verspieltes Popalbum zwischen Prince und Basement Jaxx. Sam Dust balanciert Schrägheit mit genau der richtigen Dosis Catchiness und hat damit ein Spitzensommeralbum abgeliefert, dass bei Esel, Huhn und Pfau sicher genauso gut ankommt wie beim Menschen.