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Lebt im beschaulichen Cumberland in Maryland: Michael Nau. Foto: Brian Martin
Lebt im beschaulichen Cumberland in Maryland: Michael Nau. Foto: Brian Martin

Album der Woche: Michael Nau – Mowing

Songs in herbstlich-goldenem Licht

Der amerikanische Musiker Michael Nau hat schon einiges probiert: mit der Band „Page France“ hat er Indiepop gespielt, mit seiner Frau macht er als „Cotton Jones“ seit 2008 Americana. Jetzt erscheint sein erstes Soloalbum „Mowing“. Damit verbreitet Michael Nau warme Wohligkeit.

Manchmal ist es schwierig, sich selbst zu motivieren, vor allem wenn es keinen Druck von außen gibt. So ist es auch Michael Nau mit seinem ersten Soloalbum Mowing ergangen. Mit Wollmütze, Flanellhemd und seinem leicht schleppenden Tonfall wirkt er nicht wie jemand, der sich ständig Stress macht. Und mit zwei kleinen Kindern zu Hause ist es vermutlich auch nicht so einfach gewesen, Zeit zum Aufnehmen zu finden. Deshalb hat es auch mehrere Jahre gedauert, bis Mowing fertig war. Die Songs haben sich mit der Zeit angesammelt und Nau wollte ein Album daraus machen, wusste aber nicht so richtig wie.

Ich habe Musik aufgenommen, weil mir das Spaß macht. Zwischendurch habe ich immer mal wieder gedacht, dass ich ein Album daraus machen könnte. Aber ich wusste nicht so richtig wie und deshalb hab ich einfach weiter Songs geschrieben und aufgenommen. Irgendwann habe ich sie dann an einige Freunde geschickt, die mir geholfen haben, die Songs für das Album auszuwählen.

Vermont und Maryland

Michael Nau hat die Stücke mit einer Bandmaschine aufgenommen, zum Teil bei einem Freund in Vermont, zum Teil bei sich zu Hause in der kleinen Stadt Cumberland im Bundesstaat Maryland. Der warme, analoge Sound passt hervorragend zu seinen Songs zwischen Country, Soul und Folk. Mit einer Akustikgitarre, Klavier, Glockenspiel, Hall und Harmoniegesang taucht er sie in herbstlich-goldenes Licht.

Die Songs auf Mowing wirken wie Demos: Man hört das Rauschen der Bandmaschine oder eine quietschende Tür. Das alles ist der Musik aber nicht abträglich, sondern trägt zur heimeligen Atmosphäre des Albums bei.

Einige Male habe ich versucht, diese kleinen Fehler zu entfernen und plötzlich haben die Songs nichts mehr getaugt. Das ist dann einfach nicht das selbe.

Kleine Fehler statt Perfektion

Da er die Bänder mehrfach verwendet hat, haben sich hier und da auch Reste alter Aufnahmen in die fertigen Songs geschlichen. Zum Beispiel in dem Stück In There.

Wir haben die Songs auf alte Bänder aufgenommen. Manchmal ist deshalb etwas von der vorherigen Aufnahme im fertigen Song zu hören. Beim letzten Song ‚In there‘ zum Beispiel: die Musik, die man hört, bevor der eigentliche Song losgeht, das war Zufall. Aber es hat dazu gepasst. Und sowas passiert häufig, wenn man wie ich mit den Aufnahmegeräten nicht so gut umgehen kann.

Mowing kann man getrost zwischen Curtis Mayfield und Nick Drake in den Plattenschrank sortieren. Mit seinem Debütalbum bringt Michael Nau warme Wohligkeit ins Wohnzimmer. Und das kommt uns jetzt gerade sehr gelegen.

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