Molly Burch – The Molly Burch Christmas Album
Die texanische Musikerin Molly Burch hat gleich ein ganzes Weihnachtsalbum aufgenommen: The Molly Burch Christmas Album. Darauf sind neben Coverversionen einschlägiger Klassiker wie I’ll Be Home For Christmas und hierzulande weniger bekannten Songs wie Snowqueen Of Texas (von The Mamas and The Papas) auch zwei Originalstücke. Eines davon Holiday Dreaming vereint perlende Gitarren und verträumten Gesang und klingt so gar nicht nach stiller Nacht.
Dear Reader – The Happiest Time of The Year
In der Vorweihnachtszeit wird man traditionell nicht nur mit den immer gleichen Liedern sondern auch mit Spendenaufrufen zugeschüttet. Das ist einerseits nervig, aber es gibt wirklich viele Organisationen und Personen, die gute Dinge tun und die finanzielle Unterstützung dringend brauchen. Umso besser, wenn es für das gespendete Geld auch noch eine kleine Gegenleistung gibt. Und hier kommt Dear Reader alias Cherilyn MacNeil ins Spiel. Sie hat mit Unterstützung von Freunden den Song The Happiest Time of the Year aufgenommen: eine herzerwärmende Nummer mit Mitsing-Refrain. Auf ihrer Bandcampseite kann man das Stück für 2,50 Euro kaufen – weniger als für einen Becher Glühwein – und der gesamte Erlös geht an die Organisation helprefugees.org.
Tristan Brusch & Freunde – Weihnachtszeit, Traurigkeit
Nachdem er kürzlich seine neue EP Operationen am faulen Zahn der Zeit veröffentlichte und mit der Höchsten Eisenbahn auf Tour war, steuert Tristan Brusch nun seinen ganz eigenen Beitrag zur besinnlichen Adventszeit bei. Und im Gegensatz zu Dear Reader fühlt sich der Berliner Songwriter zu Weihnachten gar nicht happy. Aber wenigstens ist er damit nicht allein. Für Weihnachtszeit Traurigkeit hat er sich jede Menge Freunde eingeladen, unter anderem dabei sind Mine, Fatoni, Charlotte Brandi und Sam Vance-Law. Ein melancholischer Text untermalt von Gitarren- und Klavierakkorden für alle, denen an den Weihnachten nicht nach Feiern ist.
Lucy Dacus – Last Christmas
Ganz ehrlich – wurden ihr dieses Jahr schon gewhammed? Also habt ihr schon Last Christmas von Wham! gehört, obwohl ihr es gar nicht wolltet? Diesen wahrscheinlich lästigsten aller Weihnachtssongs hat sich die amerikanische Indierockerin Lucy Dacus vorgenommen und ihn in ein fuzziges Gitarrenbrett verwandelt. Eigentlich mag sie Weihnachten gar nicht und bei den Aufnahmen hat sie ihrer Band nur eine Anweisung gegeben, den Song möglichst wütend zu spielen. Den inneren Stinkefinger hört man deutlich und wenn wir Glück haben läuft zukünftig nur noch Lucy Dacus‘ Version von „Last Christmas“ im Radio.
SASAMI – Little Drummer Boy
Weiter geht’s mit den interessanten Coverversionen und einem echten Weihnachtsklassiker: Little Drummer Boy. Seit der Entstehung des Liedes Anfang der 1940er Jahre wurden schon unzählige Versionen aufgenommen, eine der bekanntesten 1977 von Bing Crosby und David Bowie. Außerdem haben sich auch so unterschiedliche Musiker wie Ray Charles, Karel Gott oder die Toten Hosen an dem Song versucht. Mit SASAMI kommt jetzt eine junge Sängerin und Multiinstrumentalistin dazu. Sie lebt in Los Angeles und hat in diesem Jahr ihr selbstbetiteltes Debütalbum veröffentlicht. SASAMI hat Little Drummer Boy in ein Industrial-Synth-Gewand gekleidet.
Roberto Bianco & Die Abbrunzati Boys – Schneeflocken in Calabria
Klingt unwahrscheinlich, aber im Dezember schneit es vielleicht auch in Kalabrien, am südwestlichen Ende Italiens. Jedenfalls behaupten das Roberto Bianco und seine Abbrunzati Boys. Mit ihrem Italo-Disco-Schlager hat das Sextett in den letzten Monaten schon einen kleinen Hype ausgelöst. Bei ihren Konzerten liegen sich die Leute in den Armen und zelebrieren diesen gekonnten Kitsch als wäre es 1986. Wer sich davon angesprochen fühlt und bei wem die LPs von Gianna Nannini und Eros Ramazotti nicht nur in der Ecke verstauben, der wird auch an Schneeflocken in Calabria Gefallen finden.
Blockflöte Des Todes – Happy Birthday Jesus 2019
Blockflöte Des Todes ist das Projekt des Berliner Liedermachers Matthias Schrei. Sein Song Happy Birthday Jesus ist eigentlich von 2009. Schrei hat ihm einen aktualisierten Text verpasst, mit jeder Menge popkultureller und tagespolitischer Referenzen, von brennenden Regenwäldern über Greta Thunberg bis Game of Thrones und Rechtspopulismus. Und all das macht er auf seine charakteristisch humorvoll-pointierte Art, ohne erhobenen Zeigefinger.
Radiohead – Creep But It’s All I Want For Christmas Is You By Mariah Carey
Aua, das tut schon im Titel weh! Radiohead? Mariah Carey? In einem Song? Dieses grausame Mashup aus Weihnachtsklassiker und Deprihymne ist das verstörendste und zugleich genialste Weihnachtslied, das ihr 2019 hören werdet. Da können die Ohren ruhig ein bisschen bluten!