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Joe Haege von White Wine zu Gast im Studio. Foto: detektor.fm
Joe Haege von White Wine zu Gast im Studio. Foto: detektor.fm

detektor.fm-Session mit White Wine

Die Apokalypse vor der Haustür

Manchmal ist es gut, den Wahnsinn von weit weg zu betrachten. Der US-Musiker Joe Haege lebt seit anderthalb Jahren in Leipzig und macht mit seiner Band White Wine vielschichtigen Noise Pop. Das ist nicht leicht verdaulich, hat aber eine Dringlichkeit, die sich auch aus einem sorgenvollen Blick auf die alte Heimat speist.

Joe Haege kannn auf eine beachtliche Band-Vita zurückblicken: 31 Knots, Tu Fawning, The Dodos, Menomena. Allesamt Bands, bei denen er seine Finger im Spiel hatte. Über Portland und Los Angeles hat es den Musiker vor anderthalb Jahren nach Leipzig verschlagen. Der Grund: seine neueste Band White Wine.

Portland und Leipzig sind gar nicht so verschieden. Von Portland nach Los Angeles umzuziehen war aber ein Kulturschock. Das fühlte sich an, als lauerte hinter jeder Ecke die Apokalypse. Man bekommt die amerikanische Schere zwischen Arm und Reich ständig vor Augen geführt.

Cheap Sounds

Trotz seiner musikalischen Umtriebigkeit liebäugelte Haege schon lange mit Ideen, die nicht ins Schema seiner vielen Bands passen. Unter dem Namen Vin Blanc betrieb er einige Zeit eine Art Spielwiese für überschüssige Kreativität, für Experimente mit Synthie- und Midi-Sounds, oder wie er es nennt: „Cheap Sounds“.

Während einer Tour durch Europa traf Haege irgendwann den Leipziger Musiker und Soundtechniker Fritz Brückner. Aus Vin Blanc wurde White Wine, aus dem Solo-Projekt ein Duo und mit Christian Kuhr (Zentralheizung Of Death) schließlich ein Trio.

Gier und Macht in Amerika

Die aktuellen Geschehnisse in seiner alten Heimat beobachtet Joe Haege mit Sorge, besonders im Hinblick auf den US-Wahlkampf und das Phänomen Trump.

Das bricht mir das Herz. Es macht mich wütend und traurig. Es ist erstaunlich, was Gier und Macht ausrichten können. Amerika ist da gerade eine Art Versuchsgelände. Meine Eltern sind blind konservativ und wählen Trump. Die Message, die sie aus den Medien mitnehmen lautet Angst. Dabei müssten sie nur mal vor ihre Haustür schauen.

Inspiration zum Songschreiben findet Joe Haege darin allemal. Und es ist auch diese nicht leicht verdauliche Dringlichkeit, die in dem vielschichtigen Noise-Pop von White Wine mitschwingt.

„Who Cares What The Laser Says“ heißt das neue Album von White Wine. Uns kümmert sehr wohl, was der Urheber dieser Zeile zu sagen hat. Joe Haege von White Wine zu Gast in der detektor.fm-Session:

detektor.fm-Session mit White Wine 19:48

http://www.youtube.com/watch?v=I3jJ92HWZ4U


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